Konzern-Periodenüberschuss plus 39 Prozent auf 401 Millionen Euro - Bilanzsumme erstmals
über 60 Milliarden Euro - Gewinn je Aktie plus 0,79 Euro auf 2,82 Euro
Wien (ri) - Die Raiffeisen International Bank-Holding AG, Teil des Konzerns der Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG (RZB), setzte ihren Wachstumskurs im ersten Halbjahr 2007 fort und erzielte – ohne Berücksichtigung
der Einmaleffekte des Vorjahres – abermals den besten Quartalswert seit Bestehen des Konzerns. Der Konzern-Periodenüberschuss
(nach Steuern und Minderheiten) legte um 38,8 Prozent auf 401,4 Millionen Euro zu (Halbjahr 2006: 289,2 Millionen
Euro). Der Periodenüberschuss vor Steuern für das erste Halbjahr 2007 stieg um 44,1 Prozent auf 606,6
Millionen Euro (Halbjahr 2006: 421,0 Millionen Euro), während der Periodenüberschuss nach Steuern für
das erste Halbjahr 2007 um 43,0 Prozent auf 477,0 Millionen Euro (Halbjahr 2006: 333,5 Millionen Euro) wuchs. Der
Gewinn je Aktie erhöhte sich von 2,03 Euro im ersten Halbjahr 2006 auf 2,82 Euro. (Alle Zahlen auf Basis der
International Financial Reporting Standards (IFRS).)
Das Geschäftsjahr 2006 der Raiffeisen International war durch zwei Einmaleffekte – aus den Verkäufen
der Raiffeisenbank Ukraine und der Beteiligung an der Bank TuranAlem – beeinflusst, die eine positive Auswirkung
auf den Konzern-Jahresüberschuss von insgesamt 588 Millionen Euro hatten. Um das erste Halbjahr 2007 mit dem
Vorjahr besser vergleichen zu können, sind diese Einmaleffekte in den Vergleichszahlen 2006 nicht enthalten.
Weiters wirkten sich die Veränderungen im Konsolidierungskreis – Zugang der Impexbank im zweiten Quartal 2006
und der eBanka im vierten Quartal 2006 sowie der Abgang der Raiffeisenbank Ukraine im vierten Quartal 2006 – auf
die Ergebniskomponenten aus. Mit Beginn des Geschäftsjahres 2007 wurden überdies drei Asset-Management-Gesellschaften
in Kroatien, der Slowakei und Ungarn aufgrund Wesentlichkeit erstmalig in den Konsolidierungskreis einbezogen.
Erneut Rekordergebnis im 2. Quartal 2007
Im zweiten Quartal 2007 erwirtschaftete die Raiffeisen International einen Konzern-Periodenüberschuss (nach
Steuern und Minderheiten) von 208,8 Millionen Euro, was gegenüber dem Rekordergebnis des Vorquartals wiederum
eine Steigerung von 16,2 Millionen Euro oder 8,4 Prozent darstellt (1. Quartal 2007: 192,6 Millionen Euro). Gegenüber
dem zweiten Quartal des Vorjahres wurde der Konzern-Periodenüberschuss um 43,8 Millionen Euro oder 26,5 Prozent
gesteigert (2. Quartal 2006: 165,0 Millionen Euro).
Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International, zum Geschäftsverlauf und Ergebnis: "Die
Optimierung unserer Strukturen und unserer Vertriebskraft trägt Früchte. Die Fortsetzung unseres dynamischen
Wachstums zeigt, dass diese Anstrengungen auch von unseren Kunden honoriert werden."
Eigenkapitalrendite mit über 26 Prozent weiter auf hohem Niveau
Der Return on Equity (ROE) vor Steuern verbesserte sich mit 26,6 Prozent im ersten Halbjahr 2007 gegenüber
dem ersten Quartal leicht. Gegenüber dem Gesamtjahr 2006, als der bereinigte ROE bei 27,3 Prozent lag, ist
dies ein Rückgang um 0,7 Prozentpunkte, der durch die aufgrund der Einmaleffekte ungewöhnlich hohe Gewinnthesaurierung
zu erklären ist. Diese ließ das durchschnittliche Eigenkapital um 40 Prozent auf 4.567 Millionen Euro
steigen.
Der Konzern-ROE (nach Steuern und Minderheiten) erreichte 20,3 Prozent und lag 1,1 Prozentpunkte unter dem Wert
für das Geschäftsjahr 2006.
Die für die Bewertung der Finanzkraft wichtige Tier 1 Ratio für das Bankbuch lag bei 9,0 Prozent (31.12.2006:
9,8 Prozent). Die Tier 1 Ratio inkl. Marktrisiko betrug 8,3 Prozent (31.12.2006: 9,0 Prozent).
Deutliche Zuwächse beim operativen Ergebnis
Die operativen Ergebnisse im ersten Halbjahr 2007 zeigen teilweise deutliche Zuwächse gegenüber
den Vorquartalen. Das Quartalsbetriebsergebnis erreichte 392 Millionen Euro, abermals der beste Wert seit Bestehen
des Konzerns. Er liegt um 98 Millionen Euro über dem zweiten Quartal 2006 und um 36 Millionen Euro über
dem ersten Quartal 2007. Im ersten Halbjahr 2007 erreichte das Betriebsergebnis 749 Millionen Euro und wuchs damit
um 38 Prozent im Vergleich zum 30. Juni 2006. Das Ergebnis wurde durch die Veränderungen des Konsolidierungskreises
um 11 Millionen Euro per Saldo belastet.
In Summe erreichten die Betriebserträge bis 30. Juni 2007 einen Wert von 1.751 Millionen Euro, was einem Anstieg
gegenüber der Vergleichsperiode 2006 um 36 Prozent oder 465 Millionen Euro entspricht. Der Provisionsüberschuss
wuchs im ersten Halbjahr um 38 Prozent oder 157 Millionen Euro auf 572 Millionen Euro. Auslöser dieses Anstiegs
waren durchgängig höhere Erträge aus Gebühren und Provisionen nahezu aller Bankprodukte. "Ich
bin mit unserer Entwicklung hin zum risikoärmeren Provisionsgeschäft zufrieden. Lag der Anteil der Provisionserträge
an den gesamten Betriebserträgen im Geschäftsjahr 2005 noch bei 21 Prozent, so liegt er im laufenden
Geschäftsjahr schon bei 33 Prozent", sagte Martin Grüll, CFO der Raiffeisen International.
Auch das Wachstum des Zinsüberschusses lag mit 37 Prozent nur unwesentlich unter jenem des Provisionsüberschusses.
Der Zinsüberschuss stieg um 289 Millionen Euro auf 1.079 Millionen Euro. Die Zinsmargen waren im Jahresabstand
in Zentraleuropa und Südosteuropa leicht rückläufig, während in der GUS ein Zuwachs von 18
Basispunkten zu beobachten war. Konzernweit stieg die Zinsmarge im Vergleich zum ersten Quartal 2007 um 14 Basispunkte.
Das Handelsergebnis stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2006 um 11 Prozent oder 8 Millionen Euro auf 79 Millionen
Euro, wobei sich die Ergebnisse in den einzelnen Geschäftssparten und Regionen unterschiedlich entwickelten.
So erhöhten sich die Erträge aus dem zinsbezogenen Geschäft deutlich, während die währungsbezogenen
Geschäfte aufgrund der Kursvolatilitäten einiger CEE-Währungen und des US-Dollars leicht rückläufig
waren.
Cost/Income Ratio stabil bei 57 Prozent
Die Verwaltungsaufwendungen stiegen im ersten Halbjahr 2007 um 35 Prozent auf 1.003 Millionen Euro und somit etwas
geringer als die Betriebserträge.
Die Cost/Income Ratio verbesserte sich deshalb gegenüber dem Jahresende 2006 um 1,8 Prozentpunkte und gegenüber
dem ersten Halbjahr 2006 um 0,6 Prozentpunkte auf 57,3 Prozent. Der Anteil des Personalaufwands an den Verwaltungsaufwendungen
vergrößerte sich um 2 Prozentpunkte auf 49 Prozent, was primär auf gestiegene Personalkosten in
der GUS zurückzuführen ist.
Bilanzsumme erstmals über 60 Milliarden Euro
Die Raiffeisen International erreichte im ersten Halbjahr ein Bilanzsummenwachstum von über 12 Prozent.
Die Bilanzsumme stieg um 6,7 Milliarden Euro von 55,9 Milliarden Euro auf 62,6 Milliarden Euro.
Hauptverantwortlich für diesen Zuwachs war abermals das Kreditwachstum. Die Forderungen an Kunden stiegen
seit Jahresbeginn um 20 Prozent auf 41,9 Milliarden Euro. Bereinigt um die Kreditrisikovorsorgen haben die Ausleihungen
an Kunden schon einen Anteil von 65 Prozent an der Bilanzsumme. Das Kreditportfolio wuchs in den Konzerneinheiten
der GUS mit 31 Prozent oder 3,1 Milliarden Euro absolut wie relativ am stärksten. Die Refinanzierung erfolgte
einerseits durch Kundeneinlagen, die um 8 Prozent auf 35,7 Milliarden Euro wuchsen, andererseits durch Aufnahmen
bei internationalen Geschäftsbanken. Diese Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen um 23
Prozent auf 16,9 Milliarden Euro.
Im ersten Halbjahr ergaben sich keine nennenswerten Effekte aus Erstkonsolidierungen und Wechselkursänderungen
auf das Geschäftsvolumen. Sie beliefen sich nur auf knapp ein Prozent des Wachstums.
Größtes Vertriebsnetz aller westlichen Banken in CEE
Im Berichtszeitraum hat die Raiffeisen International ihr schon bisher weitreichendes und engmaschiges Vertriebsnetz
weiter ausgebaut. Im ersten Halbjahr 2007 wurde die Anzahl der Geschäftsstellen per Saldo um 108 erhöht,
womit die Gesamtzahl nunmehr bei 2.956 liegt. "Wir eröffnen im Schnitt vier neue Filialen pro Woche.
Bis zum Jahresende 2009 planen wir noch rund 500 weitere Filialen vor allem in Südosteuropa und der GUS zu
eröffnen", so Stepic.
Im ersten Halbjahr 2007 erweiterte die Raiffeisen International ihre Kundenbasis erneut deutlich. Im Vergleich
zum Jahresende 2006 erhöhte sich die Kundenzahl von 12,1 auf 12,7 Millionen.
Segmentberichterstattung*
Südosteuropa mit höchstem Gewinnbeitrag
Das Segment Südosteuropa verzeichnete mit einem Anstieg von 90 Millionen Euro auf 220 Millionen Euro den weitaus
höchsten Zuwachs beim Periodenergebnis vor Steuern. Dieser Anstieg ist auf die hohe Kosteneffizienz in dieser
Region sowie auf die geringen Neudotierungen von Kreditrisikovorsorgen zurückzuführen. Der ROE vor Steuern
stieg von 25,1 Prozent im ersten Halbjahr 2006 auf 32,4 Prozent im Berichtszeitraum. Die Cost/Income Ratio verbesserte
sich gleichzeitig von 58,3 Prozent auf 55,4 Prozent.
Auch in den anderen Segmenten erhöhten sich die Ergebnisse deutlich. In Zentraleuropa wuchs das Vorsteuerergebnis
um 41 Prozent oder 61 Millionen Euro auf 212 Millionen Euro. Der ROE vor Steuern nahm um 0,9 Prozentpunkte auf
22,3 Prozent zu, während die Cost/Income Ratio um 0,6 Prozentpunkte auf 59,4 Prozent stieg.
In der GUS ist primär das starke organische Bilanzwachstum, aber auch die Einbeziehung der erst im zweiten
Quartal 2006 erstkonsolidierten Impexbank für die Ergebnissteigerung von 25 Prozent oder € 34 Millionen verantwortlich;
das Periodenergebnis vor Steuern erreichte € 174 Millionen. Der ROE vor Steuern belief sich auf 26,8 Prozent (erstes
Halbjahr 2006: 34,1 Prozent) und die Cost/Income Ratio auf 56,6 Prozent (erstes Halbjahr 2006: 56,5 Prozent).
Der größte Teil des Konzernergebnisses vor Steuern kam mit 36 Prozent Anteil (plus 5 Prozentpunkte)
erstmals von den Konzerneinheiten aus Südosteuropa. Das Segment Zentraleuropa war mit 35 Prozent Anteil der
zweitgrößte Ergebnislieferant. 29 Prozent des Ergebnisses stammten aus der GUS.
Die Anteile der einzelnen regionalen Segmente an den Bilanzaktiva blieben im Vergleich zum Juni 2006 unverändert.
Die Bilanzaktiva des Segments Zentraleuropa dominieren weiterhin mit einem Anteil von 40 Prozent an den Konzernaktiva.
Es folgen die Segmente Südosteuropa mit 32 Prozent und die GUS mit einem Anteil von 28 Prozent. Gegenüber
dem Ultimo 2006 legte die GUS jedoch um drei Prozentpunkte zu.
Starker Gewinnanstieg bei Retail Customers
Im ersten Halbjahr 2007 verbesserte sich das Vorsteuerergebnis des Geschäftsfeldes Retail Customers um
74 Prozent auf 223 Millionen Euro. Dieser Zuwachs lag an den deutlich gestiegenen Betriebserträgen: Der Zinsüberschuss
stieg um 41 Prozent auf 658 Millionen Euro. Ebenso trugen die Provisionsüberschüsse aus dem Kundengeschäft
mit Privatpersonen und Klein- und Mittelbetrieben 39 Prozent mehr zum Segmentergebnis bei und lagen bei 363 Millionen
Euro. Der Anstieg ist Folge der verbreiterten Kundenbasis, unter anderem aufgrund des Erwerbs der Impexbank im
ersten Halbjahr 2006, und des daraus resultierenden größeren Geschäftsvolumens. Der Anteil des
Geschäftsfelds am Gesamtergebnis stieg auf 37 Prozent (Halbjahr 2006: 30 Prozent). Der Return on Equity lag
bei nunmehr 29,1 Prozent, was einem Anstieg von 4,0 Prozentpunkten entspricht.
Im Vergleich zum ersten Quartal 2007 verbesserte sich auch das Ergebnis im Segment Corporate Customers wieder und
lag mit 321 Millionen Euro zum Halbjahr um 34 Prozent über dem Vorjahr. Dass dieser Anstieg trotz höherer
Kreditrisikovorsorgen (plus 34 Prozent) erreicht werden konnte, lag an einem verbesserten Betriebsergebnis. Die
Cost/Income Ratio verbesserte sich nochmals um 1,1 Prozentpunkte auf 34,7 Prozent.
Das Segment Treasury blieb mit 92 Millionen Euro nur leicht unter dem Vorjahresergebnis (minus 4 Prozent). Dies
wurde durch erhöhte Verwaltungsaufwendungen bei im Wesentlichen konstanten Betriebserträgen verursacht.
Ausblick und Ziele
Auch 2007 soll das Firmenkundengeschäft den stärksten Beitrag zum Gesamtergebnis leisten. Ziel der Raiffeisen
International ist, die Fokussierung auf das Mid-Market-Segment im Geschäftsjahr 2007 zu intensivieren. Der
Schwerpunkt im sich sehr gut entwickelnden Retail-Bereich wird auf der weiteren Expansion ihres Filialnetzes sowie
auf dem Ausbau alternativer Vertriebswege und dem forcierten Verkauf von Asset-Management- und Versicherungsprodukten
liegen.
Für das Geschäftsjahr 2007 strebt die Raiffeisen International einen Konzern-Jahresüberschuss von
mindestens 750 Millionen Euro an.
Bis 2009 peilt die Raiffeisen International ein jährliches Bilanzsummenwachstum von mindestens 20 Prozent
an. Die stärksten Zuwächse sollen – trotz des Wegfalls der Raiffeisenbank Ukraine – unverändert
in der GUS erwirtschaftet werden.
Für das Jahr 2009 hat sich die Raiffeisen International das Ziel gesetzt, einen Return on Equity (ROE) vor
Steuern von mehr als 25 Prozent zu erreichen. Die Cost/Income Ratio soll unter 58 Prozent liegen, für die
Risk/Earnings Ratio legte das Management die Zielmarke auf rund 15 Prozent fest.
Um als Grundlage für zusätzliches Wachstum ihre Kapitalbasis weiter zu stärken, prüft die Raiffeisen
International derzeit die Rahmenbedingungen für die Durchführung einer Kapitalerhöhung. Abhängig
von der weiteren Entwicklung des Marktumfeldes könnte eine solche Kapitalerhöhung noch innerhalb der
nächsten sechs Monate durchgeführt werden.
* Die Geschäftsaktivitäten der Raiffeisen International sind sowohl nach Geschäftsfeldern
als auch regional segmentiert. Zu den Geschäftsfeldern gehören die Segmente Retail Customers, Corporate
Customers, Treasury und Participations and Other. Die regionalen Segmente umfassen Zentraleuropa, Südosteuropa
und die GUS.
Der Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2007 ist unter http://zb022007.ri.co.at abrufbar. Sie können dort
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