Ministerrat beschließt nationalen Aktionsplan zur Umsetzung der
UNO- Resolution 1325
Wien (bmeia) - "Mit dem heute von der österreichischen Bundesregierung beschlossenen nationalen
Aktionsplan wollen wir das Bewusstsein schärfen, dass die Stimmen von Frauen in Friedensprozessen stärker
gehört werden sollen. Denn Frauen sind von Konflikten genauso oder stärker betroffen als Männer,
haben aber nur selten einen Platz am Verhandlungstisch. Das muss sich ändern. Seit einigen Jahren setze ich
mich daher vehement für eine stärkere Einbindung von Frauen und Frauenanliegen in internationale Friedensprozesse
ein, sowohl bei bilateralen Besuchen in Krisengebieten, wo ich immer auch mit Frauengruppen zusammentreffe, als
auch im multilateralen Bereich der UNO und der EU", so Außenministerin Ursula Plassnik am 08.08.
"Das österreichische Regierungsprogramm erklärt die Umsetzung der UNO-Resolution 1325 und damit
die Einbindung von Frauen und deren Anliegen zu einem Schwerpunkt der österreichischen Friedensarbeit. Der
heute beschlossene nationale Aktionsplan ist ein wichtiger Schritt um dieses politische Vorhaben in die Realität
umzusetzen. Österreich gehört damit zu den Vorreitern in der Staatengemeinschaft und setzt ein Signal,
dass wir unser Engagement in internationaler Friedenspolitik umfassend fortsetzen. Denn internationales Engagement
ist nur dann glaubwürdig, wenn wir auch unsere Hausaufgaben machen", so Plassnik.
"Der Aktionsplan sieht verstärkte Anstrengungen vor, um mehr Frauen für Auslandseinsätze zu
interessieren und zu rekrutieren. Weiter wird das Menschenrechtstraining für Frauen und Männer vor jedem
Einsatz um das Thema ´Frauenrechte´ erweitert. Die Peacekeeper müssen lernen, besser hinzuhören,
wenn es um die Anliegen von Frauen geht. Sexuelle Ausbeutung können und werden wir nicht dulden, hier gilt
das Null-Toleranz-Prinzip", unterstrich Plassnik. Der Aktionsplan sei ein entwicklungsfähiges Dokument,
dessen Umsetzung jährlich überprüft werde.
"Österreich hat in Bezug auf Frauenrechte auf internationaler Ebene ein ausgeprägtes Profil und
wir werden unser Engagement für dieses Thema auch in Zukunft unvermindert fortsetzen", versprach Plassnik,
die in diesem Zusammenhang daran erinnerte, dass gerade unter österreichischem EU-Ratsvorsitz entscheidende
Schritte gesetzt wurden, um die Umsetzung der Vorgaben der Sicherheitsratsresolution 1325 bei EU-Missionen zu
gewährleisten. "Diese Bemühungen und unser österreichisches Engagement im Rahmen der UNIFEM-Projekte
am Westbalkan und beim UNO-Anti-Gewaltfonds sind nur ein erster Schritt. Jetzt geht es darum, die Versprechen der
Resolution in die Wirklichkeit umzusetzen", so Plassnik abschließend. |