Die Herbsthighlights der Wiener Staatsoper  

erstellt am
07. 08. 07

Von der Pique Dame bis Wagners Nibelungen für Kinder
Wien (hdm) - Die Wiener Staatsoper hat die Nachfolge des Direktors Ioan Holender gut geregelt. Ab 2010 werden der Österreicher Franz Welser-Möst und der Franzose Dominique Meyer die Geschicke des Hauses leiten - behutsam und dennoch mit neuem Elan, wie die meisten Experten glauben. Inzwischen fährt Holender auf seiner bewährten Erfolgslinie fort. Am Premieren-Programm stehen die Pique Dame von Tschaikowski, das Ballet „Der Nussknacker" nach Tschaikowski und E.T.A. Hoffmann und speziell für Kinder „Die Nibelungen für Kinder".

Die „Pique Dame" verspricht ein Wiedersehen mit der großen Anja Silja, die nach längerer Zeit wieder nach Wien zurückkommt, während Neil Shicoff, der auch als neuer Direktor gehandelt wurde, abgesagt hat. Die Inszenierung des Klassikers kommt von Vera Nemirova, die einen sehr kritischen Zugang zum Thema verspricht und vor allem die Geschlechterspannung herausarbeiten wird. Das Bühnenbild kommt von Johannes Leiacker, die Wiener Philharmoniker freuen sich schon auf ihren Liebling Seiji Ozawa, für den Wien zum zweiten Lebensmittelpunkt geworden ist.

Eine neue Choreografie für den „Nussknacker" vertieft den Tschaikowski-Schwerpunkt in der Wiener Staatsoper, die vom ungarischen, auch als Komponist erfolgreichen, Gyula Harangozó stammt, mit echten Stars, die die Wiener Ballettfans begeistern werden: Aliya Tanikpaeva als Prinzessin Maria und Andrian Fadeyev als Prinz Nussknacker.

Holenders Lieblingsprojekt ist die Oper für Kinder. Matthias Stegmann, mutiger Regisseur mit oft überredenden Einfällen unternimmt den Versuch, ein so schwieriges Material wie den „Nibelungenring" für Kids aufzubereiten. Man darf gespannt sein. Bislang waren alle Kinderopern ein Riesenerfolg. Die Aufführungen finden wie immer im eigenen Zelt vor der Staatsoper statt.

Apropos Wagner: Mit dieser Saison beginnt auch das „Ring Projekt neu", gewissermaßen auch die Götterdämmerung von Ioan Holender. Sven-Eric Bechtolf wird den Ring sukzessive auf die Bühne bringen, ein Wagnis, dessen er sich bewusst ist. Bechtolf ist cool, zumeist unspektakulär und ungemein präzise in der Interpretation.

Den Anfang macht „Die Walküre" mit einer international guten Besetzung: Johan Botha als Siegmund und Nina Stemme, eine der wohl größten Stimmbewegungen als Sieglinde und Eva Johansson als Brünnhilde. Dirigent des gesamten Zyklus wird Franz Welser-Möst sein, der schon Wagner-erfahren ist und zudem der nächste Generalmusikdirektor und Leiter des Staatsopernorchesters sein wird.

Informationen: http://www.staatsoper.at
 
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