Pilotversuch von "Vorarlberg MOBIL" und "Kinder in die Mitte" von 17. bis
23. September
Bregenz (vlk) - Straßen waren in früheren Zeiten stets auch Stätten
der Begegnung, Spielraum für Kinder und Jugendliche sowie Lebensraum für die Anwohner. Durch den Anstieg
der Mobilität wurden sie aber zunehmend vom Verkehr vereinnahmt. Während der "Vorarlberg MOBIL"-Woche
(17. bis 23. September) sollen Straßen wieder zu Begegnungszonen werden. In einem Pilotversuch unterstützt
die Initiative "Kinder in die Mitte" fünf Feste, die von einer Straßen-Nachbarschaft in Eigenregie
organisiert werden. "Ziel ist eine zumindest kurzfristige Rückgewinnung der Straße als Treffpunkt
der Generationen", betonen Landesrätin Greti Schmid und Landeshauptmann Herbert Sausgruber.
Zumindest Gehsteige sind heute noch Orte der Begegnung und der Kommunikation. Straßen hingegen stellen nur
noch vereinzelt Lebensraum und Veranstaltungsfläche für die Anwohner dar. Die Treffpunkte von jung und
alt sowie die Spielräume für Kinder und Jugendliche befinden sich längst in öffentlichen Parks
oder den Privatgärten von Wohnhäusern und –anlagen.
Projektidee: "Kinder-Familien-Straßenfest"
Die beiden Initiativen "Vorarlberg MOBIL" und "Kinder in die Mitte" haben mit dem "Kinder-Familien-Straßenfest"
eine Projektidee der Stadt Nürnberg aufgegriffen. Schulen und Kindergärten waren dort aufgerufen, "ihre"
Straßen mit Spiel, Spaß und Aktion lebendig werden zu lassen. Ähnliches sieht die Aktion "Kinder-Familien-Straßenfest"
vor: Sie richtet sich an Straßen-Nachbarschaften in Vorarlberg, die in Eigenregie ein Straßenfest organisieren
und so den Straßenraum als Begegnungsort der Generationen und als Spielraum für Kinder und Jugendlichen
zurückerobern, erläutert Landesrätin Schmid.
"Diese Aktion stärkt nicht nur den sozialen Zusammenhalt in der Straße, in der Nachbarschaft und
der Gemeinschaft sondern regt auch zu einem bewussteren und nachhaltigen Mobilitätsverhalten an. Das Projekt
bringt uns zudem dem Ziel näher, Vorarlberg zum kinder-, jugend- und familienfreundlichsten Land zu machen",
betont Sausgruber.
Unterstützung durch "Kinder in die Mitte"
Für den ersten Pilotversuch unterstützt die Initiative "Kinder in die Mitte" fünf
Straßenfeste mit einem Aktionszuschuss von jeweils 444 Euro. Damit sollen Ausgaben wie etwa die Miete von
Kinderspielgeräten (Hüpfburg, Pedalos, usw.) abdeckt werden. Vier Bedingungen stellt "Kinder in
die Mitte" an die Fest-Organisatoren:
- das Fest muss in Eigeninitiative einer Straßen-Nachbarschaft durchgeführt werden,
- es darf sich um keine Hauptverbindungsstraße mit überregionaler Bedeutung handeln,
- die Kinder- und Familienfreundlichkeit muss im Vordergrund stehen
- das Fest muss im Zeitraum der "Vorarlberg MOBIL"-Woche stattfinden und bewusstes, nachhaltiges Mobilitätsverhalten
thematisieren
Engagierte Gemeinden gesucht
Gesucht werden nun Gemeinden, denen die Idee der Rückgewinnung der Nebenstraßen als Begegnungszonen
gefällt, die sich vorstellen können, diese Projektidee in der Gemeinde zu bewerben und für ein "Kinder-Familien-Straßenfest"
die zeitweilige Straßensperre zu organisieren.
|