Hofer: "Eine faire Preispolitik im Handel mit Agrarprodukten muss im Inland beginnen und
darf sich nicht nur auf Entwicklungsländer konzentrieren"
Wien (fpd) - Der kontinuierliche Preisanstieg für landwirtschaftliche Produkte kenne viele Profiteure,
stellt FPÖ-Umweltsprecher NAbg Norbert Hofer fest. Die heimischen Bauern zählten leider nicht dazu.
"Vor kurzem wurde der Anstieg der Milchpreise mit der erhöhten Milchpulver-Nachfrage in China begründet",
erklärt Hofer. "Ganz ohne Zweifel trägt die Eigendynamik der Globalisierungsspirale ihren maßgeblichen
Anteil zu dieser und anderen Preissteigerungen bei. Von der Ursache im Einzelfall abgesehen, bleiben unsere Bauern
bei dieser Entwicklung aber regelmäßig auf der Strecke."
An der beträchtlichen Milchpreiserhöhung etwa könnten die österreichischen Milchbauern nicht
mitpartizipieren. Sie hätten zwar erhöhte Ausgaben zu bewältigen, etwa durch die Verteuerung von
Futtergerste, könnten von den um 10 Cent pro Liter erhöhten Milchpreisen bis dato aber nicht einen Cent
lukrieren.
"Diese Preispolitik ist eine Katastrophe für unseren Bauernstand", kritisiert Hofer. "Ich kann
verstehen, wenn sich immer mehr verzweifelte Bauern von ihren traditionellen Abnehmern abwenden und ihre Produkte
selbst vermarkten, wie es bereits Tausende Landwirte im Rahmen der IG Milch tun."
Solche Selbsthilfemaßnahmen, deren Notwendigkeit eine Bankrotterklärung der Agrarpolitik darstelle,
wären aber nicht in allen landwirtschaftlichen Bereichen zu bewerkstelligen, erläutert Hofer. Es wäre
daher wünschenswert, wenn sich die verantwortliche Politik, allen voran Landwirtschaftsminister Pröll,
zu angemessenen Basisproduktpreisen durchringen könnte, um die vielschichtigen Leistungen der Bauern, zu denen
neben der Versorgung der Bevölkerung auch die Landschaftspflege zähle, abzugelten.
Hofer: "Einerseits subventioniert der Turbonettozahler Österreich über Brüssel die Agrarwirtschaften
Polens und Spaniens. Andererseits wird allerorten für den fairen Handel geworben, um Kaffee- und Baumwollpflückern
in Entwicklungsländern das Überleben zu sichern. Das Überleben des österreichischen Bauernstandes
aber, welches die Voraussetzung unserer Versorgungssicherheit und damit unserer Souveränität ist, schert
die schwarzen und roten Agrarversprechensbrecher keinen Deut. Die FPÖ wird sich in Zukunft deshalb vermehrt
der österreichischen Bauern und ihrer Interessen annehmen."
Für den freiheitlichen Umweltsprecher ist vor allem der Zusammenhang zwischen einer funktionierenden nationalen
Agrarpolitik und einer effizienten Umweltpolitik von Belang. Hofer: "Wenn sich das Bauernsterben in Österreich
fortsetzt, wenn immer weniger und immer größere Betriebe als Agrarfabriken werken, dann wirkt sich das
direkt auf die Umwelt und auf unsere Lebensmittel aus. Wer die Möglichkeit verliert, Produkte aus der Region
einzukaufen, der verliert auch die Kontrolle darüber, wie diese Lebensmittel hergestellt werden. Und das kann
nicht im Sinne der Wahlfreiheit des Konsumenten sein. |