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Lichtblicke: Sonnensatelliten tanzen nach Grazer Pfeife |
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Graz (universität) - In Sachen Sonnenbeobachtung geben Grazer WissenschafterInnen derzeit die Richtung
vor. Die Forschungsgruppe um Dr. Astrid Veronig am Institut für Physik der Karl-Franzens-Universität
koordiniert von 13. bis 31. August 2007 die wichtigsten Satelliten zur wissenschaftlichen Sonnenbeobachtung weltweit,
unter ihnen SOHO (Solar and Heliospheric Observatory), ein Gemeinschaftsprojekt von ESA und NASA sowie das NASA-Projekt
TRACE (Transition Region and Coronal Explorer) und die neueste Mission „Hinode“ (japanisch „Sonnenaufgang“) der
japanischen Weltraumbehörde JAXA mit europäischer und amerikanischer Beteiligung. Jeden Tag wird nun
von Graz aus festgelegt, auf welche Stellen der Sonne die Instrumente der einzelnen Satelliten blicken und welche
Messungen sie durchführen sollen. Dass die ForscherInnen der Karl-Franzens-Universität Graz mit dieser verantwortungsvollen und komplizierten Aufgabe betraut wurden, ist kein Zufall. „Beobachtungszeiten für Sonnensatelliten werden in einem internationalen Auswahlverfahren vergeben, entscheidend sind die wissenschaftliche Qualität und Bedeutung der eingereichten Projekte“, erklärt Astrid Veronig. Im Mittelpunkt der Untersuchungen des Grazer Teams, das mit KollegInnen vom Astronomischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften (AISAS) und der Uni Zagreb kooperiert, steht die „Heizung der Korona“, so Veronig: „Die Korona ist die äußerste Schicht der Sonnenatmosphäre und hat eine Temperatur von etwa einer Million Grad Celsius. Weil sie so heiß ist, strahlt sie insbesondere im ultravioletten und im Röntgenbereich. Diese Wellenlängen werden von der Erdatmosphäre absorbiert und können daher nur vom Weltraum aus beobachtet werden.“ Die inneren Atmosphärenschichten der Sonne – mit freiem Auge sichtbar – sind „bloß“ etwa 5.500 Grad heiß. Wie es zu den hohen Temperaturen der Korona kommt, ist eine der zentralen offenen Fragen der Sonnenphysik. „Die gegenwärtige Beobachtungskampagne kombiniert abbildende und spektroskopische Verfahren, gewonnen in unterschiedlichen Wellenlängen mit hoher zeitlicher, räumlicher und spektraler Auflösung, um die Kopplung der einzelnen Atmosphärenschichten und den Energietransport zu den koronalen Schichten im Detail zu untersuchen“, erläutert die Physikerin aus Graz die Forschungen. Wichtige ergänzende Beobachtungen von erdgestützten Sonnenteleskopen werden vom niederländischen Großteleskop DOT (Dutch Open Telescope), dem Observatorium Hvar der Uni Zagreb und dem Observatorium Kanzelhöhe in Kärnten erbracht. Letzteres gehört zum Institut für Physik der Universität Graz und ist weltweit eines der wenigen Observatorien, das die gesamte Sonne täglich und mit hoher zeitlicher Auflösung beobachtet – „insbesondere in Bezug auf großskalige Phänomene und Ausbrüche, die Störungen unseres lokalen ,space weather’ hervorrufen können“, so Veronig. Observatorium Kanzelhöhe: http://www.kso.ac.at Echtzeit-Bilder und Movies: Observatorium Kanzelhöhe: http://cesar.kso.ac.at/ |
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