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Verwaltungsreform |
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erstellt am
14. 08. 07
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Moser: Rechnungshof empfiehlt nachhaltige Budgetsanierung
Verfassungs- und Verwaltungsreform für ausgeglichenen Haushalt nötig
Wien (rh) - Der Rechnungshof hat im Sinne seines verfassungsrechtlichen Auftrages die Gebarung des
Bundes des Jahres 2006 überprüft. Der Entwurf des Bundesrechnungsabschlusses 2006 wurde am 13.08. dem
Bundesminister für Finanzen, Mag. Wilhelm Molterer, zur Stellungnahme übergeben und wird im September
dem Nationalrat übermittelt werden. Die im Bundesrechnungsabschluss 2006 dargestellte Entwicklung der Einnahmen
bzw. Ausgaben zeigt, dass weitere Anstrengungen zur Erreichung einer tatsächlichen und nachhaltigen Budgetsanierung
notwendig sind, übersteigen die Ausgaben doch auch im Jahr 2006 die Einnahmen um 1,7%. "Es ist erforderlich,
dass bei den Ausgaben strukturell gespart wird und die Bemühungen zur Erreichung ausgeglichener Haushalte
insbesondere in Zeiten der guten Konjunktur intensiviert werden", betont Rechnungshofpräsident Dr. Josef
Moser. Aus diesem Grund weist der Rechnungshof auf notwendige strukturelle Konsolidierungsmaßnahmen im Rahmen
einer umfassenden Verfassungs- und Verwaltungsreform unter Einbeziehung aller Gebietskörperschaften hin.
Das vom Rechnungshof erarbeitete Reformpapier mit 206 konkreten Reformvorschlägen wurde daher heute anlässlich
der Überreichung des Bundesrechnungsabschlusses auch mit dem Bundesminister für Finanzen besprochen. |
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Molterer: Vorschläge des Rechnungshofes wichtiger Ansporn für Budgetpolitik
Finanzminister für intensive Gespräche mit Regierung und Gebietskörperschaften
zu Reformpositionen
Wien (övp-pd) - Positiv hat Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer am 13.08. auf die
Übergabe von über 200 Reformvorschlägen des Rechnungshofes für die Verwaltungsreform reagiert.
Das Papier, das Rechnungshofpräsident Josef Moser dem Vizekanzler bei einem Arbeitsgespräch überreicht
hat, sei ein wichtiger Beitrag für einen nachhaltigen Umgang mit dem Geld der Steuerzahler, so der Finanzminister.
"Die Richtung stimmt, das zeigt uns der Bundesrechnungsabschluss 2006. Wir haben jedoch noch immer ein Defizit
in den öffentlichen Haushalten und die Staatsschuld Österreichs beträgt noch immer rund 150 Milliarden
Euro oder 17.500 Euro pro Österreicher." Die Steuerreform werde daher wie geplant im Jahr 2010 kommen,
bekräftigte Molterer. Sie müsse leistbar, ohne Gegenfinanzierung und nicht auf Pump realisiert werden.
Molterer: "Werden die Entlastung nicht durch Belastungen künftiger Generationen erkaufen."
Die Reformvorschläge des Rechnungshofes kämen zur richtigen Zeit, so der Finanzminister, der
Rechnungshofpräsident Moser ausdrücklich für dessen Arbeit dankte. Je mehr in der Verwaltung eingespart
werde, um so spürbarer könne die Entlastung 2010 ausfallen.
"Wir werden den eingeschlagenen Weg einer aktiven Wachstumsstrategie für Österreich fortsetzen und
die strukturellen Reformen und Effizienzsteigerungen weiter vorantreiben. Nicht alle Vorschläge werden leicht
umzusetzen sein, aber sie sind Ansporn, die gute Konjunktur für die Sanierung der Finanzen zu nutzen",
so Molterer.
Wann, wenn nicht jetzt am Beginn der Gespräche über die Staats- und Verwaltungsreform und der bereits
begonnenen Finanzausgleichsverhandlungen sei der ideale Zeitpunkt für die Vorschläge des Rechnungshofes,
erinnerte Molterer an die Verantwortung aller Gebietskörperschaften für eine verantwortungsvolle Finanzpolitik.
"Das ist der Reality Check für uns, aber auch ein Akt politischer Transparenz", kommentierte der
Vizekanzler das Vorschlagspapier des Rechnungshofes. Daher werde man die heute übergebenen Unterlagen sowohl
mit den Ministerkolleginnen und -kollegen, als auch mit den Partnern der Finanzausgleichsverhandlungen intensiv
beraten.
In diesem Zusammenhang stellte der Finanzminister fest: "Österreich ist nicht der Bund allein und das
entspricht auch nicht meinem Verständnis von politischer Fairness." Molterer erwarte sich daher, dass
unter Einbeziehung der Anregungen des Rechnungshofes alle Beteiligten in eine Richtung gehen und dem Vorbild des
Bundes etwa bei der Pensionsreform in den Ländern folgen.
"Die Arbeit beginnt jetzt mit der Übergabe der Überlegungen des Rechnungshofes an alle Beteiligten.",
schloss Molterer. |
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Kräuter: "RH-Kompetenzen besser als Lob"
Gemeinden unter 20.000 Einwohner einbeziehen
Wien (sk) - SPÖ-Rechnungshofsprecher Günther Kräuter wünscht sich als Ergänzung
zum Lob des Rechnungshofes durch den Finanzminister eine Erklärung Molterers zu der vom Rechnungshof geforderten
Anpassung der Kompetenzen. Kräuter: "Erweiterte Kompetenzen sind besser als schöne Lobesworte. Wenn
einerseits Rechnungshofvorschläge bis in die Länder und Gemeinden hineinwirken sollen, muss dem Kontrollorgan
auch die Möglichkeit zur Prüfung von Gemeinden unter 20.000 Einwohnern ab einer bestimmten Budgethöhe
eröffnet werden."
Ebenso müsse die Prüfmöglichkeit des Rechnungshofes von Unternehmungen mit einem Staatsanteil ab
25 Prozent und die Kontrollmöglichkeit von EU-Direktförderungen per Gesetz zugelassen werden, so Kräuter
ergänzend. |
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Bucher: Steuerreform kommt sicher noch vor 2010
Große Koalition muß endlich Hebel auch bei Verwaltungsreform ansetzen
Wien (bzö) - "Es werden sich noch viele wundern, aber die Steuerreform kommt sicher noch
vor 2010. Die Regierungsspitze wird sich "dem Druck des Vorziehens der Reform" nicht entziehen können,
da die Einnahmen der Staatsfinanzen weiter steigen werden. Von diesem Umstand werden viele noch überrascht
werden. Dieser Nulldefizit-Fetischismus gehört überhaupt schon längst begraben. Viel wichtiger wäre
es nun, die Bevölkerung rasch zu entlasten. Wir beharren daher weiter auf ein Vorziehen der Steuerreform auf
2008", meinte der BZÖ-Budgetsprecher Abg. Josef Bucher.
Der Finanzminister sollte endlich beginnen, auch über den Konjunkturzyklus hinaus zu denken. "Immer nur
auf den Konjunkturzyklus hinzuschielen, ist der falsche Weg. Es gibt nämlich auch eine Zeit danach und auf
diese sollte man auch einmal ein Auge werfen, denn die Menschen wollen auch dann ein entsprechendes Einkommen haben",
betonte Bucher.
Es sollte aber auch wieder der Hebel bei der Verwaltungsreform angesetzt werden. "Wir haben dabei von Anfang
an, große Hoffnungen in die Große Koalition gesetzt, denn in weiten Bereichen ist eine solche Reform
nur mit einer Zweidrittel-Mehrheit möglich. Wenn es Rot und Schwarz wirklich ernst ist, in der Verwaltung
einzusparen, um einen leistungsfähigeren Staat zu machen, dann muß dieses Projekt rasch angegangen werden.
Unter unserer Regierungsbeteiligung haben wir ja schon viele Maßnahmen gesetzt. In der bisherigen Ära
dieser Großen Koalition ist aber dieses Projekt ziemlich ins Stocken geraten", schloß Bucher. |
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Mödlhammer warnt Rechnungshof vorm Bau von Luftschlössern
Vier Milliarden Euro durch Einsparungen bei Verwaltung sind unrealistisch
Wien (Gemeindebund) - "Ich kann den Rechnungshof nur davor warnen, falsche Erwartungshaltungen
bei der Bevölkerung zu erzeugen und Luftschlösser zu bauen." So reagierte Gemeindebund- Präsident
Bgm. Helmut Mödlhammer am 14.08. auf die Empfehlungen zu Einsparungen in der Verwaltung, die der Rechnungshof
jüngst an Finanzminister Molterer übergab. "Wenn man sich diese Empfehlungen im Detail durchschaut,
dann stellt man beispielsweise fest, dass von diesen vier Milliarden Euro 1,2 Mrd. auf die ÖBB in einem Zeitraum
für die nächsten 50 Jahre entfallen. Eine weitere Milliarde an angeblich möglichen Einsparungen
betreffe den Bereich der Wohnbauförderung.
Ganz allgemein, so Mödlhammer weiter, seien in diesen Empfehlungen kaum Neuigkeiten enthalten. "Es handelt
sich sozusagen um ein "Best of" der Ratschläge des Rechnungshofes seit dem Jahr 2001." Auch
den übrigen Inhalt der Empfehlungen betrachtet Mödlhammer differenziert: "Wenn ich da etwa lese,
dass man den Gemeinden empfiehlt, dass sie gemeinsame Abwasserverbände gründen sollen, dann muss ich
schmunzeln. 95 Prozent der Gemeinden führen ihre Abwasserbeseitigung und -reinigung schon in Form solcher
Verbände durch." Es sei bedauerlich, dass der Rechnungshof hier aus einem Einzelfall heraus zu generalisieren
versuche.
Unterstützung gab Mödlhammer dem Rechnungshof bei seinen Überlegungen zur Schulreform. "Ich
habe nicht das Geringste gegen eine Reform bei der Schulverwaltung, solange klar ist, dass man nicht die Kinder
zu den Lehrern bringt, sondern die Lehrer zu den Kindern." Konkret bedeute dies, dass die Kleinstschulen unbedingt
erhalten bleiben müssen, man aber mehrere Schulen von einem Direktor verwalten lassen könne. "Gegen
die kompromisslose Schließung von Standorten werden wir uns hingegen wehren", so Mödlhammer.
Mit einer Portion Amusement bewertet Mödlhammer die Rechnungshofkritik an der oft fehlenden Folgekostenabschätzung
bei der Gesetzgebung. "Hier rührt der Rechnungshof in einer offenen Wunde. Der Bund verstößt
hier gegen seine eigenen Vorgaben, indem er bei nur 65 Prozent der Gesetze und bei nur 81 Prozent der Verordnungen
plausibel erläutert, was dieses Gesetz den Gebietskörperschaften kosten wird."
Sehr konkretes Einsparpotential ortet Mödlhammer hingegen im Schulbereich beim Beschaffungswesen. "Allein
die gemeinsame Beschaffung aller Software-Lizenzen für Österreichs Schulen könnte Einsparungen in
Millionenhöhe bringen", so Mödlhammer. "Der Bund soll diese Beschaffung finanzieren, durch
die Abnahme in so großen Paketen lassen sich dadurch Millionen sparen", schlägt der Gemeindebund-Präsident
vor.
Abschließend merkte Mödlhammer an, dass viele der Vorschläge des Rechnungshofes in den Gemeinden
schon lange gängige Praxis seien. "Ein Teil dieser Empfehlungen ist natürlich für uns dennoch
von großem Interesse, wir sind ja dankbar für jeden Hinweis, der zu Vereinfachungen und Einsparungen
im Sinne der Bürger führt. In Summe sei die durch die Schlagzeile "Vier Milliarden an Einsparungen
möglich" entstandene Erwartungshaltung jedoch zu hoch. "Das ist eine viel zu hohe Zahl, diese Summe
entspricht bei genauer Durchsicht auch einfach nicht der Realität", so Mödlhammer. |
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Koren: Industrie unterstützt RH-Forderungen zu Verwaltungsreform
Große Koalition soll große Reformprojekte angehen - Sparsamkeit in der öffentlichen
Verwaltung statt Belastungen
Wien (pdi) - Die Industrie unterstützt die vom Präsidenten des Rechnungshofes (RH) Dr.
Josef Moser am Wochenende geforderte Anstrengung bei der Verwaltungsreform, wo laut Moser ein Gesamtpotenzial von
mehreren Milliarden Euro besteht: "Diese ungenützt schlummernden Schätze gilt es von der Großen
Koalition zu heben", so der Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) Mag. Peter Koren dazu.
Allein die seit zwei Jahren fertig am Tisch liegende Haushaltsrechtsreform - für die es 2006 bereits eine
5-Parteien-Einigung im Parlament gab - könne mittelfristig mehr als eine Mrd. Euro bringen. "Wir erwarten
nach dem Ministerratsbeschluss von vergangener Woche nunmehr endlich eine zügige Beschlussfassung dieser Reform
im Parlament. Hier gilt es für die Große Koalition, in Sachthemen den Vorteil der Verfassungsmehrheit
für Reformen zu nützen. Ebenfalls ist einzufordern, dass die Haushaltsrechtsreform auch von den Ländern
umgesetzt wird", betonte Koren.
Die Industrie erwarte von der Großen Koalition, dass sie die großen Reformthemen des Landes umfassend
und nachhaltig angeht. Die Industrie spreche sich angesichts dieser beträchtlichen Einsparungspotenziale ausdrücklich
dagegen aus, im Zusammenhang mit der Steuerreform 2010 über zusätzliche Einnahmequellen nachzudenken.
"Sparsamkeit in der öffentlichen Verwaltung statt zusätzlicher Belastungen von Unternehmen und Bürgern
muss das Motto sein", sagte Koren.
"Die 206 Vorschläge des Rechnungshofes zeigen, wie viele Maßnahmen gesetzt werden könnten",
sagte der IV-Vize-Generalsekretär. Es sei zu begrüßen, dass die Bundesregierung auch große
Themen wie etwa die Senkung der Verwaltungskosten für Unternehmen angehe. "Aber auch hier steht für
den Herbst erst der Lackmustest an, ob die Regierung ein entsprechendes Kostensenkungsprogramm auf die Beine stellen
wird können."
Positiv bewertet die Industrie auch die klaren Worte des Rechnungshof-Präsidenten zu Gesundheitsbereich und
Verwaltung der Länder: "Gerade im Gesundheitsbereich gibt es viel Potenzial. So liegt die Aufnahmerate
im stationären Bereich in Österreich um 68 % über dem EU-Durchschnitt. Bei der Verwaltung der Länder
wiederum könnte etwa auf BH-Ebene viel mit Benchmarking oder Controlling-Prozessen erreicht werden. Die Maßnahmen
sind bisher aber nur Flickwerk. Einige Länder sind hier engagiert, andere nicht. Ein länderübergreifender
Austausch von Best-Practice und Benchmarking wäre erforderlich", so Koren. Unterstützung kommt von
der Industrie für den heutigen Vorschlag von Vizekanzler Mag. Wilhelm Molterer, dass die Länder bei ihren
Bediensteten die Reformen des Bundes ebenfalls nachvollziehen müssten. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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