Der Polizei gelang es eine international operierende Betrügerbande zu zerschlagen. 29 Verdächtige
wurden festgenommen, der Schaden beträgt 4,2 Millionen Euro.
Wien (bmi) - Polizisten fielen bei einer Grenzkontrolle im burgenländischen Nickelsdorf einige
Autoinsassen auf, sie sich verdächtig verhielten. Im Zuge von Nachforschungen stellte sich heraus, dass es
sich um Mitglieder einer größeren Organisation handelte. Das Innenministerium richtete daraufhin eine
Sonderkommission ("Soko Sheriff") ein, die von Mitte August 2006 bis Mitte Jänner 2007 mehrere Verdächtige
observierte. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um drei unabhängig voneinander operierende Tätergruppen
handelte.
Die erste Gruppe verschob in Italien gestohlene beziehungsweise veruntreute Autos nach Österreich. Die zweite
Gruppe beschäftigte sich mit der Finanzierung von teuren Fahrzeugen. Dabei wurde so ziemlich alles gefälscht,
was für den Betrug notwendig war: Reisepässe, Lohnbestätigungen, Pkw-Papiere, selbst die Firma,
über die die nicht existierenden Autos verkauft wurden, wurde mit einer gefälschten Identität gegründet.
Auf diese Weise ergaunerten die Täter Kredite in Millionenhöhe.
Im Zuge von 64 Hausdurchsuchungen - davon allein 57 in Wien - stießen die Beamten nicht nur auf jede Menge
Beweismittel wie Computer, Mobiltelefone, Unterlagen, aber auch Schusswaffen, Munition und Falschgeld, sondern
auch auf eine dritte Tätergruppe. Diese befasste sich ausschließlich mit Krediterschleichung. Darüber
hinaus wurden von den SoKo-Ermittlern zwölf in Italien gestohlene Pkws im Wert von rund 600.000 Euro sichergestellt.
Derzeit befinden sich von den 29 Festgenommenen elf in Haft, bei denen es sich um die Hauptverdächtigen handelt.
Gegen einen Haupttatverdächtigen wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen, nach vier weiteren mutmaßlichen
Betrügern wird ebenfalls gefahndet. Es handelt sich um den größten Fall von Kfz-Kriminalität
den das Bundeskriminalamt seit seinem Bestehen hat. |