Symposium "Erbe und moderne"   

erstellt am
27. 08. 07

Europarats Symposium macht "historisches Erbe "mit Liebgewonnenem und zeitgemäßer Architektur" zum Thema
Innsbruck (rms) - Nicht nur in Innsbruck sind historisches Erbe und neu Architektur ein "heißes Thema - Erhaltung des "Status Quo" oder Weiterentwicklung bewegt europaweit die Städte. "Erbe und Moderne": Unter diesem Motto wird sich das Symposium des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarates - initiiert von Bgm. Hilde Zach - mit dieser brisanten (Zukunfts)Thematik europäischer Städte befassen. Ziel nach den drei Kongresstagen (4.-5. Oktober, Congress Innsbruck)) ist eine "Innsbrucker Erklärung". "Eine Richtlinie, wie man diese Auseinanderersetzung und Vereinbarkeit in diesem Spannungsfeld herstellen kann", so Innsbrucks Bürgermeisterin in einem Pressegespräch gemeinsam mit Innsbrucks Stadtplanerin Dipl.Archin Erika Schmeissner-Schmid und Univ. Prof. Dr. Arnold Klotz ( Institut für Städtebau und Raumplanung.

Änderung des Lebensstils (Zunahme der Single-Haushalte) und der Arbeitswelt (mit lebenslangem Lernen und mehrfachen Jobwechseln), Integration, Ökologie und Umwelt wurden in den letzten Jahren zu ausschlaggebende Faktor in der Gestaltung der Kommunen. Bei immer kleiner werdenden Grundreserven müssen Brachflächen in den Innenstädten (etwa aufgelassene Bahnhofs- und Wirtschaftsareal) genutzt und vor allem die Erneuerung und Erhaltung alter Bausubstanz in Erwägung gezogen werden. "Die Stadt muss zukunftsorierientiert sein, weil sich Ansprüche und Wünsche laufend ändern" betont Univ. Prof. Klotz.

Mit dem schon von Natur sehr begrenzten Siedlungsraum ist der "aktive Stadtumbau und der sorgfältige Bodenumgang für Innsbruck schon seit langem ein Thema", so Stadtplanerin Schmeissner-Schmid: "Gewohnte Quartiere verändern sich und bedeuten einen Eingriff in lieb gewonnenes Stadtbilder". Schon vor dem aktuellen Kaufhaus Tyrol-Bau lieferten der Bau der "SOWI" auf dem Fenner- Areal oder das Sporthaus "O K" Diskussionsstoff. "Diese Projekte brachten aber neue Funktionen und auch neue Impulse in das Stadtzentrum."

Internationale Fachleute werden sich mit der sensiblen Thematik "Erbe und Moderne" befassen. Regionalbezogen ist der erste große Seminarblock: "Am Beispiel Vorarlberg" zeigt sich die breite Akzeptanz moderner Architektur in allen Gesellschaftsschichten. Der Holzbau wird auf höchstem technologischem und gestalterischem Niveau eingesetzt. Am Beispiel dieses zweitkleinsten Bundeslandes zeigt sich, "wie sich Kreativität und zeitgemäße modernste Interessen in die Tradition einbinden", erklärt Univ. Prof. Dr. Klotz.

"Teil 2" des Symposiums ist "großstädtisch" und befasst sich mit "Amsterdam". Eine Stadt, die sich immer neu erfindet: Das alte historische Zentrum ist immer wieder Referenz, Dreh- und Angelpunkt für alle neue Entwicklungen. Auf höchster politischer Ebene wurden Ende der neunziger Jahre die Belange des Denkmalschutzes, der Archäologie und des Landschaftsschutzes zusammengefasst (integriert auch in den Gestaltungsbeiräten auf kommunaler Ebene.)

Die Entwicklung der Innenstädte sorgt "per se" für eine Auseinandersetzungen und Diskussion: Im historischen Erbe, mit altem "Lieb gewonnen" sollen neue, zeitgemäße Entwicklungen "Platz" finden., "Rechtzeitige Information, Einbindung der BürgerInnen und Diskussion sind unerläßlich. Es muss das Bewusstsein geschaffen werden, dass das städtische Bild das Ergebnis einer mehrhundertjährigen Entwicklung ist", ist die Überzeugung der Planungsexperten Schmeissner-Schmid / Klotz. "Zum Schluss wird es einen positiven Konsens geben, der aber sicher nicht alle befriedigen muss und wird. Problematisch wäre es, wenn der Denkmalschutz über ein ganze Ensemble gestülpt würde!"

Mit dem Europarats-Symposium rückt Innsbruck in den Blickpunkt nicht nur der Architektur und Städteplanung. Gleichzeitig wird der Kulturauschuss des Europarates seine Herbstsitzung abhalten, die europäische Vereinigung historischer Städte und Regionen hält ihre Vorstandssitzung ab, eingeladen sind die VertreterInnen des Österr. Städtebundes. "Das Symposium ist in Innsbruck bestens angesiedelt", betont Innsbrucks Bürgermeisterin und Kongressinitiatorin: "Hier sind Theorie und Praxis vereint."
 
zurück