LH Haider, Bgm. Oleschko, Jury und Architekten stellten Siegerprojekt des Architektenwettbewerbs
vor
Klagenfurt (lpd) - Stahlbeton soll am Pyramidenkogel dem Baustoff Holz weichen. Ein neuer 100 Meter
hoher Aussichtsturm soll hier mit der Gesamtinvestition von voraussichtlich 9,9 Mio. Euro entstehen und zu einem
Wahrzeichen für ganz Kärnten werden. Das Siegerprojekt aus dem entsprechenden Architektenwettbewerb stammt
vom Klagenfurter Team Markus Klaura und Dietmar Kaden. Am 24.08. wurde es in einer Pressekonferenz in der Gemeinde
Keutschach vorgestellt. Der Baubeginn ist für September 2008 geplant, nach rund vier Monaten soll dann der
gesamte Turm stehen. Zur Finanzierung geht man jetzt in die Detailplanung.
Landeshauptmann Jörg Haider sagte, dass dieses Projekt für ganz Kärnten hohe Bedeutung habe. Laut
Haider ist daher auch über die Kärntner Tourismusholding (KTH) eine Finanzierung möglich. Der neue
Aussichtsturm sei nämlich eine multifunktionelle Anlage für die heimische Tourismuswirtschaft und außerdem
ein international herzeigbares Projekt mit Sogwirkung. Für Haider stimmt der Turm zudem mit der Tradition
und den ökonomischen Grundlagen Kärntens stark überein. Er repräsentiere nämlich durch
den hauptsächlich verwendeten Rohstoff Holz auch das Holzland Kärnten.
Laut Keutschachs Bürgermeister Gerhard Oleschko steht jetzt noch ein Jahr an Vorbereitungs- und Planungszeit
bevor. Der Aussichtsturm sei ein Wahrzeichen für ganz Kärnten und nicht nur ein Keutschacher Projekt,
betonte er. In der engeren Wahl des Architektenwettbewerbes standen laut Oleschko fünf Projekte, über
die eine neunköpfige Jury entschied, in der neben Fachexperten auch alle Fraktionen des Gemeinderates vertreten
waren.
Juryvorsitzender Wolfgang Winter von der TU Wien ging näher auf den Prozess der Entscheidungsfindung ein.
Er sprach von einem "demokratischen Zusammenspiel zwischen den Vertretern der Gemeinde und der Kreativität".
Die Jury sei von insgesamt drei Möglichkeiten ausgegangen: So hätte man den in die Jahre gekommenen Stahlbetonturm
aus den 60ern einer Komplettsanierung unterziehen können, ohne ihn optisch zu verändern. Zweite Variante
sei eine Sanierung plus ein "architektonisches Upgrade" gewesen. Gewählt habe man jedoch die "mutige,
zukunftsweisende Variante" eines kompletten Neubaus. Winter erklärte, dass der alte Stahlbetonturm bereits
sehr sanierungsbedürftig sei und auch Rissbildungen aufweise. Unter den fünf Teams in der Endausscheidung
waren laut Winter drei kärntner, ein steirisches und eines aus Vorarlberg. Die Entscheidung in der Jury sei
einstimmig gefallen.
Architekt Markus Klaura stellte das Siegerprojekt seines Teams vor. Er sagte, dass der neue Turm auch Offenheit
und den Alpen-Adria-Gedanken transportieren soll. Er stehe auch unter dem Motto "Tanz in der Landschaft",
da sich die aus Ellipsen aufgebaute Figur frei in der Landschaft bewegen werde. Der Turm wird laut Klaura über
drei freie Terrassen mit 360 Grad-Ausblick verfügen, deren oberste sich in 83 Meter Höhe befinden werde.
In 70 Meter Höhe werde es ein Besuchercafe geben. Nach oben werde man mit einem Lift oder in einem zehnminütigen
Treppenaufstieg kommen. Wieder hinunter wird’s für Wagenmutige rasant: Laut dem Architekten wird vom Cafe
aus die höchste Rutsche Europas starten. Dafür, dass das neue Bauwerk auch ein buchstäblicher Leuchtturm
wird, soll ein ausgeklügeltes Lichtkonzept sorgen.
Gesucht wird jetzt noch ein passender Name für den neuen Aussichtsturm am Pyramidenkogel. Architekt Klaura
machte schon mal den Vorschlag "Isis Noreia". |