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Verantwortung für die Bildungspolitik |
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erstellt am
23. 08. 07
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Niederwieser:
Auch der "Knigge" wird nicht 6.000 Lehrstellen schaffen
Schonungslose Abrechnung Mareks mit Schüssels Bildungspolitik
Wien (sk) - "Höchst überrascht über die schonungslose Abrechnung von VP-Staatssekretärin
Marek mit der Bildungspolitik der Schüssel-Ära" zeigte sich heute SPÖ-Bildungssprecher Erwin
Niederwieser. In einem "Presse"-Interview ortet Marek die Ursache der Lehrlingsmisere in der Schule (weil
"viele junge Leute nach Ende der Pflichtschule kaum Lesen und Schreiben können"). "Das waren
unsere Worte und die Befunde von PISA aber Dr. Schüssel, BM Gehrer und auch heutige VP-Regierungsmitglieder
haben uns dafür getadelt, denn bis vor wenigen Monaten lag die Verantwortung für die Bildungspolitik
bei der ÖVP. Nun ist es ein 'rotes Ministerium' und die Sicht beginnt sich zu verändern", so der
SPÖ-Abgeordnete.
"Und es ändert sich tatsächlich viel", so Niederwieser, der auf die heuer beginnende Senkung
der Klassenschülerhöchstzahlen und die Steigerung der Tagesbetreuungsplätze, die wesentlich seien
für mehr individuelle Förderung, verwies. Zudem gebe es von der SPÖ fertige Konzepte zur Reform
der Facharbeiterausbildung, die von der Schaffung einer praxisnahen Berufsausbildung an der Schule bis zur Reform
des Blum-Bonus mit seinen wirkungslosen Mitnahmeeffekten reichen. "Wie die Frau Staatssekretärin das
als ÖAAB'lerin verteidigen kann, verstehe ich nicht", sagte Niederwieser.
Für "wenig nützlich" hält Niederwieser den Ansatz Mareks, die Eltern dafür verantwortlich
zu machen, dass es zwar 10.000 Lehrstellensuchende, aber nur 4.300 offene Lehrstellen gibt. "Nichts gegen
gutes Benehmen, aber Benimmkurse oder ein 'Knigge' für die Eltern sind keine Lösung, und das ist auch
nicht Aufgabe der Politik. Wir müssen zusehen, wie wir die fehlenden 6.000 Lehrstellen schaffen, und da erwarte
ich mir vom Koalitionspartner etwas mehr als Moralin", so Niederwieser abschließend. |
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Marek: Lehrstellenlücke geht zusammen - Lehrlingszahlen steigen
SPÖ setzt Schlechtrederei der AK fort - Rückkehr zur sachlichen Ebene längst
überfällig
Wien (övp-pd) - "Die Lehrstellenlücke geht zusammen, die Lehrlingszahlen steigen und
der Blum-Bonus wirkt. Diese grundsätzlichen Tatsachen sollte die SPÖ endlich akzeptieren. Vertreter der
SPÖ fallen bisher allerdings nur durch Polemik und Schlechtrederei auf. Die Rückkehr der SPÖ zur
sachlichen Ebene ist längst überfällig", so Staatssekretärin Christine Marek, die sich
dafür ausspricht, auf einer konstruktiven Basis über eine Blum- Bonus-Modifizierung zu sprechen.
Fakt ist, dass die Zahl der Lehrstellensuchenden kontinuierlich rückläufig ist - und dies durch die aktuellen
Zahlen deutlich belegt wird: Ende Juli 2007 gab es 10.019 sofort verfügbare vorgemerkte Lehrstellensuchende
und 4.263 gemeldete sofort verfügbare offene Lehrstellen. Die Lehrstellenlücke im heurigen Juli betrug
somit 5.756 (Lehrstellenandrangsziffer: 2,35 Lehrstellensuchende pro Lehrstelle).
Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der Lehrstellensuchenden deutlich ab (minus 623 bzw. 5,9 Prozent), während
jene der gemeldeten offenen Lehrstellen klar zunahm (plus 131 bzw. 3,2 Prozent). Die Lehrstellenlücke im Juli
des letzten Jahres betrug 6.510 und lag somit höher als im heurigen Jahr. Die Lehrstellenandrangsziffer betrug
2,58 Lehrstellensuchende pro Lehrstelle und lag somit ebenfalls höher als im aktuellen Jahr.
Punkto Blum-Bonus betont Marek, "dass dieses Instrument eine Erfolgsgeschichte ist und große Wirkung
erzielen konnte. Der Blum- Bonus ist zudem ein geeignetes Mittel, um den Verlust von Ausbildungsplätzen zu
kompensieren". Eine klare Absage erteilt die Staatssekretärin der Schlechtrederei von Seiten der SPÖ:
"Begriffe wie ‚Sackgassenberufe' und das ständige Schlechtreden einer positiven Situation sind hier absolut
fehl am Platz. Die SPÖ ist aufgefordert, konstruktive Vorschläge zur Blum-Bonus-Modifizierung vorzulegen.
Die ÖVP ist bereit, über dieses Thema auf einer sachlichen Ebene zu reden." |
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Pfister: Mehr soziale Verantwortung der Unternehmer gefragt
Lehrstellensituation im Langzeittrend dramatisch - Reformmaßnahmen gefordert
Wien (ögb) - "Angesichts der hervorragenden Gewinnentwicklungen und der Gehaltserhöhungen
und Prämien für die Firmenbosse fordern wir mit aller Vehemenz deren soziale Verantwortung ein. Denn
trotz der Fördergelder nehmen die Lehrstellen ständig ab. Waren es z.B. in Wien 1980 noch 31.080 Lehrausbildungsplätze,
sind es 2007 bereits weniger als 20.000", kritisiert René Pfister, Vorsitzender der GPA-DJP-Jugend
die derzeitige Lehrstellensituation.
Pfister sieht dringenden Handlungsbedarf: "Wir wissen, dass die tatsächliche Zahl der Lehrstellensuchenden
in Österreich wesentlich höher ist als bisher veröffentlicht, da die Ausbildungsplätze gemäß
dem Jugendausbildungssicherungsgesetz (JASG) in AMS-Trägerorganisationen stark ansteigen. Vor allem in Wien
hat sich deren Zahl seit 2002 mehr als verdoppelt. Statt solcher Überbrückungsmaßnahmen brauchen
wir echte Lehrstellen."
Die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP) Jugend fordert einen Berufsausbildungsfonds,
der ausbildende Betriebe gezielt fördert. "Wir brauchen vor allem qualitativ hoch stehende Lehrstellen
oder dort, wo die Unternehmen dazu nicht bereit sind, staatlich finanzierte bzw. organisierte Ausbildungsplätze
wie z.B. Lehrwerkstätten. Solche Maßnahmen müssen von Unternehmen mittels Steuern und Umverteilung
finanziert werden", erläutert Pfister.
"Um die Qualität der Lehrausbildung zu verbessern ist auch eine Reform der Pflichtschulen dringend nötig,
um die Jugendlichen besser auf die Ausbildung vorzubereiten", so Pfister weiter. "Wir fordern eine Reduktion
der Klassenschülerhöchstzahlen, die Wiedereinführung der Integrationslehrer sowie die Gesamtschule."
"Aber die Unternehmen sollen sich endlich auch positiv zur Lehrausbildung bekennen und eine qualitätvolle
Ausbildung anbieten, anstatt in den Medien über die zu schwachen Lehrlinge zu jammern", so Pfister abschließend.
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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