Säge-Rundholzpreise haben sich stabilisiert
Wien (bmlfuw/aiz) - Die Rahmenbedingungen für den heimischen Holzmarkt sind derzeit grundsätzlich
positiv: Österreichs Konjunktur hat sich im zweiten Quartal 2007 nochmals beschleunigt, auch 2008 werden laut
Aussagen der Wirtschaftsforschungsinstitute Industrieproduktion und Bauwirtschaft die Dynamik bestimmen. Aufgrund
der Turbulenzen auf den Finanzmärkten in den vergangenen Wochen steigen jedoch die Unsicherheiten über
die weitere Konjunkturentwicklung in den Wirtschaftsräumen.
In Österreich und auf den wichtigsten Exportmärkten (mit Ausnahme der USA) bewegt sich der Schnittholzabsatz
weiterhin auf hohem Niveau. Die österreichische Sägeindustrie produziert aufgrund voller Rundholzlager
und des immer noch leicht verfügbaren Nadel-Sägerundholzes aus den Windwürfen entsprechend große
Mengen. Insbesondere in Kärnten ist die Holzzufuhr wieder ohne Beschränkung möglich.
Allmähliche Entspannung in den Windwurfgebieten
Nachdem außerhalb der Windwurfgebiete die Rundholz-Waldlager abgebaut sind, führt der sukzessive Holzabfluss
nun auch in den Hauptschadensgebieten zu einer allmählichen Entspannung. Die endgültige Auflösung
der Waldlager wird sich jedoch nach Ansicht der Forstexperten der Landwirtschaftskammer bis weit ins vierte Quartal
hinziehen.
Die Säge-Rundholzpreise haben sich stabilisiert. Das der Jahreszeit entsprechende, verstärkt anfallende
Sägerundholz aus phytosanitären Nutzungen wird aufgrund steigender Nachfrage nach Frischholz im Allgemeinen
problemlos vom Markt aufgenommen. Eine deutliche Belebung des Marktes erwartet der Fachverband der Holzindustrie
nach den Sommermonaten, "weil der absehbare Frischholzbedarf nach derzeitigen Umfragen nicht gedeckt ist".
"Die Aufarbeitung von Sturmholz und phytosanitäre Nutzungen haben weiterhin Vorrang. Normalnutzungen
sollten derzeit nur bei konkreter Nachfrage, fairen Preisen und gesicherter Abfuhr durchgeführt werden. Auf
usancenkonforme Werksübernahme und Transparenz bei den Abmaßprotokollen ist zu achten. Sowohl Preise
als auch Übernahmemodalitäten für vergleichbare Lieferungen von Sturmholz klaffen bei den Abnehmern
sehr weit auseinander", stellt die Landwirtschaftskammer Österreich in ihrem jüngsten Holzmarktbericht
fest.
Industrieholz: Preise auf verringertem Niveau stabil
Die Papier- und Plattenindustrie hat im ersten Halbjahr 2007 um 9% mehr Fichten/Tannen-Industrieholz übernommen
als im Vergleichszeitraum des Rekordjahres 2003. Die nun übervollen Holzlager und der anhaltende Anfall an
Sägenebenprodukten führen bei Nadel-Faserholz zu streng kontingentierter Holzzufuhr. Die Preise sind
auf dem verringerten Niveau stabil. Der Energieholzmarkt verläuft aufgrund des anhaltend hohen Brennstoffangebotes
und gedämpften Verbrauches ruhig. Bei Großabnehmern ist die Anlieferung derzeit aufgrund der vollen
Lager kontingentiert.
Borkenkäfer-Gefahr noch nicht gebannt
Auch wenn die Borkenkäfer-Problematik bisher weit hinter den Befürchtungen geblieben ist, erfordert dieses
Problem besondere Beachtung, stellen die Forstexperten fest. Bei nicht gesicherter Holzabfuhr sei die gefahrlose
Lagerung in ausreichender Entfernung zum nächsten Waldbestand sicherzustellen. Frisch vom Käfer befallene
Bäume seien rasch aufzuarbeiten und umgehend aus dem Wald abzutransportieren. |