Staatssekretärin Christine Marek bei Workshop "Emerging Markets
- Die Rolle der Frauen" in Alpbach
Wien / Alpach (bmwa) - "Die Rolle der Frauen in Emerging Markets muss weiter gestärkt werden",
so Staatssekretärin Christine Marek am 21.08. im Rahmen eines Workshops mit Expertinnen und international
tätigen Managerinnen in Alpbach. Der zunehmende Grad an Internationalisierung und Globalisierung habe jedenfalls
positive Effekte auf die Rolle der Frauen. Im globalen Wettbewerb sei es in Zeiten des Fachkräftemangels immer
schwieriger, auf die Arbeitskraft der Frauen zu verzichten - schließlich seien bereits mehr als die Hälfte
der Universtitätsabsolventen weiblich.
Österreich habe hier jedoch noch Aufholbedarf, so Marek. Lediglich sechs Prozent der Vorstände in börsennotierten
Unternehmen in Österreich seien Frauen, weibliche Vorstandsvorsitzende gebe es nur zwei. Dafür sei der
Frauenanteil bei Gründungen in den letzten zehn Jahren von 26 auf 37 Prozent gestiegen. Bereits ein Drittel
aller Unternehmer seien weiblich.
Angesprochen auf Maßnahmen für eine weitere Verbesserung der Karrierechancen von Frauen erwähnte
Marek, dass es durchaus überlegenswert sei in einzelnen Bereichen „wie etwa auch in politischen Parteien"
über die Einführung verpflichtender Frauenquoten zu diskutieren. Das norwegische Modell einer Frauenquote
für Aufsichtsräte bewertet Marek zumindest als diskussionswürdig. Seit 2005 müssen norwegische
Unternehmen eine Frauenquote in den Aufsichtsräten von 40 Prozent aufweisen. Viele norwegische Unternehmen
seien vor die Herausforderung gestellt, nicht die dazu ausgebildeten Frauen zur Verfügung zu haben. Deshalb
sei es umso wichtiger, Mentoring-Modelle auszubauen, um bei der Karriereplanung und Entwicklung unterstützen
zu können. Frauen, die Karriere machen möchten, müsse von Politik und Wirtschaft dazu Mut gemacht
und der Rücken gestärkt werden.
Hinsichtlich einer Forderung nach der Koppelung von Wirtschaftsförderung an Frauenförderung wies Marek
darauf hin, dass man hier darauf achten müsse, dass dabei der eigentliche Förderzweck nicht konterkariert
werden dürfe.
Ganz wichtig sei auch, dass bestehende Rollenbilder aufgebrochen werden und es mehr Bewusstseinsbildung dahingehend
geben müsse, dass sich Karriere und Familie vereinbaren lassen.
Von den Expertinnen und Managerinnen wurden als weitere Voraussetzung für Frauenkarrieren ausreichende und
flexible Kinderbetreuungsmöglichkeiten gefordert. Staatssekretärin Marek sprach sich in diesem Zusammenhang
dafür aus, „dass die Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten bei der nächsten Steuerreform jedenfalls
Thema sei". |