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Aktuelle Ergebnisse der Einbürgerungen im ersten Halbjahr 2007 |
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erstellt am
21. 08. 07
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Einbürgerungszahlen im 1. Halbjahr 2007 weiter rückläufig
Wien (statisitk austria) - Wie aktuelle Ergebnisse der Statistik Austria zeigen, hat sich die Zahl
der Einbürgerungen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2007 weiter stark reduziert. Die österreichische
Staatsbürgerschaft wurde im ersten Halbjahr 2007 an insgesamt 7.820 Personen verliehen. Die Zahl der Einbürgerungen
sank damit auf weniger als die Hälfte des Wertes im ersten Halbjahr 2006 (16.790) bzw. auf 83% des Wertes
für das 2. Halbjahr 2006 (9.464).
Die am 23.3.2006 in Kraft getretene Novelle 2005 zum Staatsbürgerschaftsgesetz 1985 knüpft strengere
Voraussetzungen an den Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft. Nach Rechtsgrundtyp betrachtet
wurden anteilsmäßig die meisten Einbürgerungen nach den Paragraphen der Erstreckung (3.039 bzw.
38,9%) vorgenommen, der größte Rückgang gegenüber der gleichen Vorjahresperiode wurde bei
Einbürgerungen aus Ermessensgründen (um -58,3% auf 2.343) registriert.
In allen Bundesländern wurden von Jänner bis Juni 2007 weniger Einbürgerungsbescheide ausgestellt.
Die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr verzeichneten Niederösterreich um -64,2%,
auf 834 Einbürgerungsfälle, gefolgt von der Steiermark (-59,5%, auf 650), Oberösterreich (-57,7%,
auf 1.194) und Kärnten (-54,8%, auf 358). Ebenfalls deutlich weniger Einbürgerungsbescheide aber nur
leicht unter dem Bundesdurchschnitt wurden im ersten Halbjahr 2007 im Burgenland (-51,1%, auf 137) und in Wien
(-50,1%, auf 2.871) ausgestellt. Unterdurchschnittliche Rückgänge wurden weiters in Tirol (-41,5%, auf
706), Salzburg (-41,3%, auf 522) und Vorarlberg (-30,6%, auf 525) registriert. Die Zahl der Einbürgerungen
von Personen mit Auslandswohnsitz (nach §§10(4) Z.2, 10(6), 13, 25(2) Z.1-2, 58c und 11a(2) StBG 1985
idF 2005) ging um 94% auf lediglich 23 zurück. |
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Platter: 53,4 Prozent weniger Einbürgerungen
Ergebnis des 1. Halbjahres bestätigt Wirksamkeit des neuen Staatsbürgerschaftsgesetzes
Wien (bmi) - "Das Gesetz zeigt genau jene Wirkung, die wir uns erwartet haben", betont
Innenminister Günther Platter die Bedeutung der aktuellen Ergebnisse der Einbürgerungen im ersten Halbjahr
2007. Die österreichische Staatsbürgerschaft wurde im ersten Halbjahr 2007 an insgesamt 7.820 Personen
verliehen. Die Zahl der Einbürgerungen sank damit auf weniger als die Hälfte des Wertes im ersten Halbjahr
2006 mit 16.790 Einbürgerungen. "Die österreichische Staatsbürgerschaft stellt den Endpunkt
erfolgreicher Integration dar und ist kein Mittel zur Integration", so der Innenminister: "Die Staatsbürgerschaft
ist eines der wertvollsten Güter, die ein Land zu geben hat und soll keinesfalls verschleudert werden".
Der Innenminister betont, dass es erst mit dem neuen Staatsbürgerschaftsrecht notwendig geworden sei Grundkenntnisse
über die Werte, die Rechtsordnung und die Geschichte unseres Landes nachzuweisen. "Das ist unabdingbare
Voraussetzung um die österreichische Staatsbürgerschaft zu erlangen. Genauso wie die Kenntnis unserer
Sprache", so Platter. Integration ohne Sprachkenntnisse könne nicht funktionieren und die Staatsbürgerschaft
sei jenen vorbehalten, die bereit sind sowohl Sprache als auch Geschichte und Werte Österreichs einerseits
zu erlernen und andererseits zu akzeptieren und zu respektieren.
"Mit dem neuen Gesetz ist genau das klar geregelt", so der Minister. Das Gesetz sei zudem weitaus klarer
als zuvor. Die Regelfrist sei gleich geblieben, jedoch wurden die vielen anderen Fristen und Ausnahmen vereinfacht
und vereinheitlicht. Statt früher neun verschiedenen Fristen seien es mit dem neuen Gesetz nur noch vier verschiedene
Fristen. "Das neue Staatsbürgerschaftsgesetz ist somit deutlich klarer und eindeutiger als je zuvor",
so Platter: "Wesentlich ist und bleibt die Kenntnis unserer Sprache. Denn die Sprache ist der Schlüssel
zu erfolgreicher Integration und damit in weiterer Folge zur Österreichischen Staatsbürgerschaft." |
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Weinzinger: "Völlig verfehlte Integrationspolitik"
Freude des Innenministers zynisch und provinziell
Wien (grüne) - "Der Rückgang der Einbürgerungen in Österreich zeigt einmal
mehr das völlige Versagen der Integrationspolitik im Land", erklärte die Menschenrechtssprecherin
der Grünen, Brigid Weinzinger. Ein derart massiver Einbruch sende das völlig falsche Zeichen an EinwanderInnen.
Statt die Menschen durch die Staatsbürgerschaft an Österreich zu binden, würden sie auf ewige Zeiten
in Sonderrechten gehalten, die noch dazu den Menschenrechten widersprechen, sagte Weinzinger. "Das ist nicht
nur integrationspolitischer, sondern auch wirtschaftlicher Unsinn. Dass sich ein Innenminister darüber auch
noch freuen kann, ist schlimmstenfalls zynisch, im besten Fall provinziell."
Der Rückgang der Verleihungen trifft vor allem jene, die Ehepartner oder Kinder von österreichischen
StaatsbürgerInnen sind (minus 70%). Auf diese Art Kindern von klein auf schon spüren zu lassen, dass
sie nicht gleichberechtigt sind ist ein integrationspolitischer Nonsens, kritisierte Weinzinger. Ein modernes Staatsbürgerschaftsgesetz
hieße, möglichst früh für gleiche Rechte und Pflichten zu sorgen. Dazu bräuchte es eine
Verkürzung der Wartefrist von 10 auf 5 Jahre und eine Halbierung der österreichischen Gebühren,
welche die höchsten Verleihungsgebühren innerhalb der EU sind. |
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Grosz: Rückgang der Einbürgerungen großer BZÖ-Erfolg
BZÖ warnt vor Aufweichung des Fremdenrechts
Wien (bzö) - Als "großen Erfolg des BZÖ" bezeichnete heute BZÖ-Generalsekretär
Gerald Grosz den Rückgang der Einbürgerungen um über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Das
vom BZÖ in der Regierung durchgesetzte Staatsbürgerschaftsrecht zeigt deutliche Wirkung. Wurden im Vorjahr
im ersten Halbjahr noch 16.790 Menschen eingebürgert, sind es heuer lediglich 7.820", zeigte sich Grosz
erfreut.
Der BZÖ-Generalsekretär warnte die rot-schwarze Regierung vor einer Aufweichung des Fremdenrechts. Nachdem
SPÖ und ÖVP wieder das Ruder übernommen hätten, drohe eine fatale Rückkehr in die falsche
Ausländerpolitik der neunziger Jahre. "Die Forderungen von ÖVP-Wirtschaftssprecher Mitterlehner
und SPÖ-Nationalratspräsidentin Prammer nach mehr Zuwanderung lassen Schlimmes befürchten und sind
strikt abzulehnen."
"Das BZÖ hat mit großem Einsatz in den vergangenen Jahren die Fehler von Rot und Schwarz korrigiert
und die Masseneinbürgerungen in Österreich gestoppt. Deshalb: Hände weg von den scharfen Fremdengesetzen",
so Grosz.
Durch das verschärfte Fremdenrecht sei eine Einbürgerung nur nach einem langen, dauerhaften Aufenthalt
und einer erfolgreichen Integration möglich. Auch der Missbrauch des Staatsbürgerschaftsrechts durch
Scheinehen sei de facto unmöglich geworden. "In den neunziger Jahren wurde von SPÖ und ÖVP
Ausländern, die nicht der deutschen Sprache mächtige waren, nach kurzer Zeit in Österreich die österreichische
Staatsbürgerschaft richtiggehend nachgeschmissen. Heute, nach einer Regierungsbeteiligung des BZÖ, steht
die Verleihung der Staatsbürgerschaft erst am Ende einer langjährigen und erfolgreichen Integration",
erklärte Grosz abschließend. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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