Wien (nöwpd) - "Wir können nicht den Goldesel der Nation spielen und Mittel für Aufgaben
aufbringen, die andere zu finanzieren haben", begründet Generalsekretär Thomas Weninger ein Forderungspaket
des Städtebundes für den neuen Finanzausgleich…
"Wir können nicht den Goldesel der Nation spielen und Mittel für Aufgaben aufbringen, die andere
zu finanzieren haben", begründet Generalsekretär Thomas Weninger ein Forderungspaket des Städtebundes
für den neuen Finanzausgleich, über den die Gebietskörperschaften in der kommenden Woche wieder
verhandeln. Der Anteil der Gemeinden an den gemeinschaftlichen Abgaben sei seit 1995 um über zwei Prozentpunkte
auf 17,9 Prozent gesunken, während der Bund seine Quote von 49,5 auf 53,5 Prozent verbessert habe, rechnet
Weninger vor.
Insbesondere zählten die Kommunen mit über 10.000 Einwohnern zu den Verlierern, die Statutarstädte
würden im Finanzausgleich als "Stiefkinder" behandelt. Solche Städte - in Niederösterreich
St. Pölten, Wiener Neustadt, Krems und Waidhofen/Ybbs - nehmen die Aufgaben einer Bezirkshauptmannschaft wahr
und vollziehen damit Bundes- und Landesgesetz, ohne dafür eine Abgeltung zu bekommen. Darüber hinaus
engten rasch expandierende Sozialtransfers den Spielraum für Investitionen dramatisch ein. Das wieder schwäche
die regionale Konjunkturdynamik ab und beeinträchtige die zentralörtlichen Aufgaben, die für das
jeweilige Umland zu erfüllen seien.
Der Forderungskatalog der Städte sieht im einzelnen vor, dass der abgestufte Bevölkerungsschlüssel
nicht weiter ausgehöhlt werden dürfe. Für zentralörtliche Leistungen sei ein Fonds mit 150
Millionen Euro zu schaffen, die fremden Verwaltungsaufgaben mit 125 Millionen abzugelten, die kommunale Steuerbasis
der Gemeinden zu stärken, speziell durch eine einfach zu administrierende Grundsteuer. Ferner sei das komplizierte
System der sekundären Transfers einzudämmen.
Es gebe 200.000 solcher Transfers und damit ein Potenzial beim Verwaltungsaufwand bis zu 20 Prozent, sagt Weninger.
Hauptansprechpartner der Forderungen sei der Bund, ein Match mit dem Gemeindebund - durch Verschiebungen der Finanzmasse
zwischen großen und kleinen Kommunen- sei "nicht beabsichtigt". |