Außenministerin Plassnik trifft mit UNO-Flüchtlingshochkommissar Guterres zusammen
Wien (bmeia) - "Die Herausforderung internationaler Flüchtlingsströme können
wir nur durch gemeinsame Anstrengungen bewältigen - sowohl innerhalb der EU als auch im Dialog mit den Herkunfts-
und Transitländern", unterstrich Außenministerin Plassnik am 30.08. bei ihrem Treffen mit dem Flüchtlingshochkommissar
der Vereinten Nationen, Antonio Guterres. "Hier macht europäische Zusammenarbeit, wie sie von Innenminister
Platter engagiert betrieben wird, Sinn", so die Ministerin weiter in Bezug auf das gemeinsame Ziel schrittweise
ein europäisches Asylsystem zu schaffen.
"Die Frage der Regelung von Asyl und Migration stellt jeden Staat vor eine anspruchsvolle Aufgabe. Vom Grundsatz
der klaren Trennung zwischen Asylrecht und Zuwanderung ausgehend, muss unser Ziel ein fairer und schneller Schutz
bei Verfolgung sein. Hier braucht es klare Regeln, aber auch eine ständige Selbstüberprüfung und
das Bemühen Best-Practice-Modelle zu entwickeln, um Härtefälle zu vermeiden", betonte Plassnik.
Die Ministerin verwies dabei auch auf den laufenden intensiven Dialog zu diesem Thema mit dem UNO-Flüchtlingshochkommissariat
(UNHCR) und anderen internationalen Institutionen, wie dem Anti-Folterkomitee und dem Menschenrechtskommissar des
Europarates. Plassnik gratulierte in diesem Zusammenhang Guterres auch für seine Erfolge bei der internen
Reform des UNHCR.
"Gerade das Schubhaftsystem zeigt die Notwendigkeit, aber auch die Bereitschaft, die österreichischen
Rechtsnormen und die Praxis ständig zu überprüfen". Die österreichischen Behörden
hätten - so Plassnik - in den letzten Jahren eine Reihe von Verbesserungen im Schubhaftvollzug, wie die Einrichtung
offener Abteilungen in den Haftzentren, vorgenommen. Zudem versuche man, wo immer dies möglich sei, gelindere
Mittel als die Schubhaft anzuwenden. "Diese vorausschauende Politik des Innenministers zeigt Erfolge. Dadurch
konnte im letzten Jahr ein drastischer Rückgang der Schubhaftfälle verzeichnet werden".
Plassnik informierte den UNO-Flüchtlingshochkommissar über die weltweite Unterstützung Österreichs
für Flüchtlinge und intern Vertriebene im Rahmen der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.
"Gerade die katastrophale Situation der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen in Afrika erfordert unser
fortgesetztes humanitäres Engagement. Allein im Darfur hat Österreich seit 2004 humanitäre Hilfe
in der Höhe von 2.240.000 Euro geleistet. Darüber hinaus werden wir dem UN-Flüchtlingshochkommissariat
weitere 240.000 Euro für die Darfur-Flüchtlinge im Tschad zur Verfügung zu stellen", kündigte
Plassnik an. Die Außenministerin verwies auch darauf, dass Österreich als einer der größten
Geber für das UN-Hilfswerk für Palästinenser-Flüchtlinge (UNWRA) einen substantiellen Beitrag
leiste, um die humanitäre Grundversorgung der palästinensischen Flüchtlinge im Nahen Osten sicherzustellen. |