Erstes österreichweites Treffen von Bürgermeisterinnen  

erstellt am
29. 08. 07

Gemeindebund will mehr Frauen im Bürgermeisteramt
Wien (gemeindebund) - In der Salzburger Gemeinde Stuhlfelden kommt es am 31.08. zum ersten österreichweiten Treffen von Bürgermeisterinnen. "Es war mir ein Anliegen, dass auch unter weiblichen Bürgermeistern in Österreich endlich ein Netzwerk entsteht", so die Stuhlfeldner Bürgermeisterin und Organisatorin Sonja Ottenbacher. Derzeit gibt es in den 2.357 Gemeinden Österreichs nur rund 80 Bürgermeisterinnen.

"Es ist eine Aufgabe und Herausforderung für den Gemeindebund, dafür zu sorgen, dass die Rahmenbedingungen des Bürgermeisteramtes künftig so sind, dass mehr Frauen Interesse an dieser Funktion haben", so Bgm. Helmut Mödlhammer, Gemeindebund-Präsident und einzig männlicher Gast des Bürgermeisterinnen-Treffens. "Unser Ziel ist die Verdreifachung der Anzahl weiblicher Bürgermeister in den nächsten Jahren." Der Frauenanteil in den Gemeinderäten ist derzeit wesentlich höher, als jener bei den Bürgermeistern. "Das liegt auch oft daran, dass Frauen sich die enorme zusätzliche Arbeitsbelastung einfach nicht antun wollen", so Mödlhammer. "Das Bürgermeisteramt wird im Großteil der Gemeinden ja zusätzlich zu einem zivilen Job ausgeübt, da kommt man leicht auf Wochenarbeitszeiten von 60 bis 70 Stunden." Deshalb müssen die Rahmenbedingungen für die Kommunalpolitik so verändert werden, dass es verstärkt Frauen ermöglicht wird, sich zu engagieren.

Sonja Ottenbacher, eine von drei Bürgermeisterinnen im Land Salzburg, stimmt Mödlhammers Analyse weitgehend zu. "Es ist für viele Frauen auch nicht einfach, Privatleben, Politik und Familie unter einen Hut zu bekommen. Das erfordert viel Disziplin und großes Engagement. Dennoch ist der aktuelle Frauenanteil an der Spitze österreichischer Gemeinden derzeit erbärmlich." Mit diesem ersten Treffen will Ottenbacher dazu beitragen, dass "unter den wenigen Bürgermeisterinnen ein Netzwerk entsteht, das auch dazu beiträgt, den Anteil an Frauen in der Gemeindepolitik nachhaltig zu erhöhen".

Dass dieser Bedarf besteht zeigt auch das überwältigende Interesse an diesem Treffen. "Mehr als 30 Kolleginnen haben sich schon angemeldet, auch die Bezirkshauptfrau vom Pinzgau, Dr. Rosmarie Drexler sowie der Vorsitzende der Pinzgauer Gemeindechefs, Bgm. Peter Mitterer, werden an unserem Treffen teilnehmen."
 
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