Juryentscheidung beim 15. Paul Hofhaimer Orgelwettbewerb in Innsbruck gefallen
Innsrbuck (rms) - Nach eingehenden Diskussionen gab die international zusammengesetzte Jury bestehend aus
Juroren Edoardo Bellotti (Mailand), François Espinasse (Brétigny sur Orge, Leon), Brett Leighton
(Domorganist in Linz), Michael Radulescu (Wien) und Jose Luis Gonzalez Uriol (Zaragoza) unter dem Vorsitz des Innsbrucker
Domorganisten Reinhard Jaud am Nachmittag des 05.09. ihre Entscheidung über die PreisträgerInnen des
Paul Hofhaimer Preises 2007 bekannt: Seit 1998 wurde heuer erstmals wieder der ersten Preis vergeben. Preisträger
ist Mirko Ballico (Italien), er wurde beim Wettbewerb 2004 mit einem zweiten Preis ausgezeichnet. Die Besonderheit
des Wettbewerbs 2007: Es gab keinen zweiten dafür 3 dritte Preise. Sie gingen an Andrea Vannucchi (Italien),
Magdalena Malec (Polen) und Anne-Gaelle Chanon (Frankreich).
"Die Entscheidung für 3 dritte Preise, kommt daher, dass die Darbietungen der KandidatInnen sehr dicht
beieinander lagen", erklärter der Juryvorsitzende Prof. Reinhard Jaud. Der organisatorische Leiter des
Orgelwettbewerbes; MMag. Dr. Wolfram Rosenberger resümierte: "Die TeilnehmerInnen bildeten eine homogene
Wettbewerbsgruppe, insgesamt lief der Paul Hofhaimer Wettbewerb 2007 sehr harmonisch ab."
Hofhaimer Wettbewerb 2007
Nach den ersten beiden Durchgängen hatten sich 12 der insgesamt 19 TeilnehmerInnen am Orgelwettbewerb
um den Paul Hofhaimer Preis für die zweite Runde qualifiziert. Zum Finaldurchgang am 5. September an der Ebert-Orgel
in der Hofkirche waren 8 OrganistenInnen zugelassen.
Organistinnen 2007 top
Die Frauen hatten beim Paul Hofhaimer Wettbewerbs 2007 lange "die Nase vorn". Für den zweiten
Durchgang qualifizierten sich 8 Frauen und 4 Männer, beim Finaldurchgang waren 5 Frauen und 3 Männer
dabei.
Paul Hofhaimer Wettbewerb: Geschichte
Der Paul Hofhaimer Preis hat unter OrgelexpertInnen einen besonderen Stellenwert. Die hohen Ansprüche,
die im Rahmen des Wettbewerbes an die Teilnehmer herangetragen werden, lassen sich u.a. an der Vergabe des ersten
Preises messen: In der Geschichte des Hofhaimer Wettbewerbes wurde der erste Preis erst vier Mal vergeben. Brett
Leighton (1979), Andrea Marcon (1986), Bine Katrine Bryndorf (1989) und Luca Scandali (1998) waren bisher die Einzigen,
die einen ersten Preis erlangen konnten.
Der Orgelwettbewerb um den Paul Hofhaimer Preis wurde 1969 aus Anlass der 450. Wiederkehr des Todestages von Kaiser
Maximilian I. gestiftet und richtet sich seit 1979 ausschließlich an Interpreten von Orgelkompositionen alter
Meister. Der Wettbewerb wird im Dreijahres-Rhythmus durchgeführt.
PreisträgerInnenkonzert
Den Abschluss des 15. Paul Hofhaimer Preises bildete das Preisträgerkonzert am 6. September in der
Innsbrucker Hofkirche. Die Preisträger Mirko Ballico (erster Preis) sowie Andrea Vannucchi, Magdalena Malec
und Anne-Gaelle Chanon (alle dritter Preis) stellten ihr Können an der Ebert-Orgel noch einmal unter Beweis
und wurden mit den Verleihungsurkunden und dem Preisgeld von Bürgermeisterin Hilde Zach geehrt. 5000 € und
die Paul Hofhaimer Plakette gab es für den ersten Preis. Je 2000 Euro erhielten die PreisträgerInnen
des dritten Preises.
Wie bereits bekannt entschied sich die international zusammengesetzte Jury bestehend aus Juroren Edoardo Bellotti
(Mailand), François Espinasse (Brétigny sur Orge, Leon), Brett Leighton (Domorganist in Linz), Michael
Radulescu (Wien) und Jose Luis Gonzalez Uriol (Zaragoza) unter dem Vorsitz des Innsbrucker Domorganisten Reinhard
Jaud auch 2007 erstmals nach 1998 wieder einen ersten Preis zu vergeben. Der zweite Preis wurde heuer nicht vergeben,
dafür gibt es drei dritte Preise.
"Die Jury hat es sich auch diesmal nicht leicht gemacht, die Könner unter den Meistern festzustellen",
so Bgm. Zach die sich bei der international besetzten Jury für ihr besonderes Engagement und bei der Musikschule
Innsbruck für die Organisation des Wettbewerbes bedankte.
Statistik
Mit dem Paul Hofhaimer Preis wurden seit der ersten Verleihung im Jahre 1971 bisher insgesamt 51 Preisträger
ausgezeichnet, 12 davon waren Frauen. Für den diesjährigen Wettbewerb gingen 67 Anmeldungen aus 20 Nationen
ein. 25 TeilnehmerInnen wurden zum Wettbewerb zugelassen. Nach den ersten beiden Durchgängen hatten sich 12
der insgesamt 19 TeilnehmerInnen für die zweite Runde qualifiziert. Zum diesjährigen Finaldurchgang am
5. September waren fünf Organistinnen und drei Organisten, also insgesamt acht, zugelassen.
Der Orgelwettbewerb um den Paul Hofhaimer Preis wurde 1969 aus Anlass der 450. Wiederkehr des Todestages von Kaiser
Maximilian I. gestiftet und richtet sich seit 1979 ausschließlich an Interpreten von Orgelkompositionen alter
Meister. Der Wettbewerb wird im Dreijahres-Rhythmus durchgeführt. Der Name des Preises erinnert an Paul Hofhaimer,
einen der bedeutendsten Orgelmeister seiner Zeit, der im Dienst von Kaiser Maximilian I. stand.
Orgelstadt Innsbruck
Für OrganistInnen und OrgelschülerInnen gilt Innsbruck als Mekka der historischen Orgeln. Nicht
nur die wertvollen Orgelschätze der Stadt Innsbruck wie z.B. die von 155 bis 1561 erbaute Ebertorgel oder
die Renaissanceorgel in der Hofkirche auch verschiedenen Orgelaktivitäten prädestinieren Innsbruck als
Orgelstadt. Darüber hinaus ist Innsbruck, gemeinsam mit anderen europäischen Orgel-Städten, Mitglied
von ECHO und somit um die Pflege des historischen Orgelschatzes und der Austragung gemeinsamer Orgelaktivitäten
bemüht. |