Nutzung des Potentials in Oberösterreich hat Priorität - aber auch Sektoraleröffnung
des Arbeitsmarktes
Linz (lk) - "Oberösterreich hat im Juli dieses Jahres eine historische Schallmauer durchbrochen.
Erstmals in der Geschichte unseres Landes gab es in Oberösterreich mehr als 600.000 unselbstständig Beschäftigte.
Trotz dieses Beschäftigungsrekords bietet die Wirtschaft noch immer viele Arbeitsplätze an, die nicht
besetzt werden können. Ein Phänomen, dass zum Problem werden aber auch als Chance genutzt werden kann",
erklärt Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer bei der Eröffnung der Rieder Messe am 05.09.
Oberösterreich hat im August 11.307 gemeldete offene Stellen. Gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutet das
eine Zunahme von 17,5 Prozent. Bundesweit liegt die Zunahme der offenen Stellen bei lediglich 14 Prozent. "Hier
sind wir gemeinsam gefordert, die Chance zu nutzen, durch höhere Qualifizierung noch mehr Menschen in Beschäftigungen
zu bringen und gleichzeitig die Gefahr eines Mangels an qualifizierten Arbeitskräften zu bannen", betont
Pühringer.
Seitens des AMS und des Landes Oberösterreich werden im Jahr 2007 152 Mio. Euro dafür investiert - 68.000
Personen sollen damit unterstützt werden. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei der Metall- und Elektrobereich,
wo die Schwierigkeiten bereits besonders groß sind, die Auftragslage mit dem entsprechenden Personal erfüllen
zu können. "Wir wissen, dass die Aufgabe, den Fachkräftemangel abzudecken eine der größten
Herausforderungen der Zukunft sein wird. Priorität hat auf jeden Fall das Nutzen des vorhandenen Potentials
in Oberösterreich. Ich begrüße aber auch eine Sektoraleröffnung des Arbeitsmarkts, um die
Betriebe in Oberösterreich in der momentanen Situation zu unterstützen. Ein entscheidender Erfolgsfaktor,
um genügend qualifizierte Facharbeiter im Land zu haben, war in der Vergangenheit die duale Ausbildung und
wird es auch in Zukunft sein."
"Ich bitte daher auch heuer wieder alle Unternehmerinnen und Unternehmer, jungen Menschen eine Chance zu geben
und sie in ihrem Betrieb als Lehrlinge auszubilden. Wer heute junge Menschen ausbildet sichert seinem Unternehmen
aber auch dem Wirtschaftsland Oberösterreich den notwendigen Fachkräftenachwuchs", so Pühringer.
Im Zusammenhang mit der Zukunft das Innviertler Paradeunternehmen FACC appellierte Pühringer nochmals an die
Eigentümer, die Weiterentwicklung des Unternehmens so zu gestalten, dass der Standort Innviertel gesichert
bleibt. "Ich habe großes Verständnis dafür, dass das Unternehmen für künftige Großaufträge
frisches Geld und damit einen neuen Partner braucht. Ich stimme aber mit Salina - mit Miteigentümer Generaldirektor
Dr. Ludwig Scharinger - überein, dass die bisherigen Eigentümer, Salina und Fischer Ski nicht die gesamte
Firma abgeben sollen. FACC ist ein historisches gewachsenes oberösterreichisches Unternehmen. Dazu gehört,
dass heimische Eigentümer im Unternehmen verbleiben, auch dann, wenn sie sich entschieden haben, die Mehrheit
an einen strategischen Partner abzugeben". |