Bozen (lpa) - „Wir müssen die Regionen mit Weinbaucharakter verteidigen“, unterstrich Landeshauptmann
Luis Durnwalder am 04.09. bei der Sitzung des Rates der AREV in Alba Iulia (Rumänien). Thematisiert wurde
bei dieser Sitzung die neue Weinmarktordnung, die die EU in wenigen Monaten verabschieden wird. Der AREV-Rat hat
diesbezüglich eine Resolution verabschiedet, in der strengere Qualitätskriterien, die Einführung
einer Marktüberwachungsstelle sowie mehr Einfluss der Regionen bei der Weinmarktregelung gefordert werden.
Landeshauptmann Durnwalder hat in seiner Eigenschaft als Vorsitzender heute die Sitzung des Rates der Vereinigung
der europäischen Weinbauregionen (AREV) in Rumänien eröffnet. Zentrales Thema war die neue Weinmarktordnung,
die die EU in etwa sechs Monaten auf den Weg bringen will und über die es nach 2013 zu einer Liberalisierung
im Weinbausektor kommen soll. „Betroffen sind 1,5 Millionen Weinbauern, 3,2 Millionen Hektar Fläche und 1500
beschäftigte Arbeiter“, erklärte Landeshauptmann Durnwalder. Produziert wird derzeit laut Durnwalder
rund 190 Hektoliter Wein.
Bei der geplanten Liberalisierung gelte es vor allem die Regionen mit Weinbaucharakter zu verteidigen, unterstrich
Durnwalder. Gerade für die Weinbauern in benachteiligten Gebieten und für die kleineren Weinbaubetriebe
würden sich durch die neue Weinmarktordnung Nachteile ergeben, meinte der Landeshauptmann. Ein Problem sieht
der Landeshauptmann auch darin, dass das Anpflanzen von Weinreben ab 2014 zur Gänze liberalisiert wird. Bisher
wurde die Weinbaufläche in Europa über das Vergeben von Pflanzrechten geregelt. Abgeschafft gehören
laut Durnwalder die Zwangsrodungen und die Destillationen seien auf Ausnahmefälle zu beschränken.
Der Rat der AREV hat sich intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, wie ein Gleichgewicht zwischen Konsum und
Produktion im Weinsektor erreicht werden kann. Wie Durnwalder erläuterte, werden derzeit 190 Hektoliter Wein
produziert aber nur 130 Hektoliter tatsächlich gebraucht. Zudem würden 29 Hektoliter importiert und nur
13 Hektoliter exportiert.
Der AREV-Rat hat sich heute dafür ausgesprochen, strenge Qualitätskriterien einzuführen. „Es soll
besser weniger Wein produziert werden, dafür aber qualitativ hochwertiger“, sagte Durnwalder. Zudem ist der
AREV-Rat für eine Marktüberwachungsstelle im Weinsektor. „Diese soll genau prüfen wo wie viel Wein
produziert wird“, erklärte Landeshauptmann Durnwalder. Als bedeutend erachtet der AREV-Rat auch eine Organisation
die darüber informiert, wie Wein richtig produziert und konsumiert wird.
„Es ist uns besonders wichtig, dass die Weinbauregionen bei der neuen Weinmarktordnung mehr Einfluss bekommen,
und dass wichtige Kompetenzen beim EU-Rat bleiben und nicht direkt zur EU-Kommission übergehen “, betonte
der Landeshauptmann.
Zur Weinmarktordnung hat der AREV-Rat heute eine Resolution erlassen, in der die wichtigsten Anliegen der Vertreter
der Weinbauregionen enthalten sind. Die Resolution wird nun nach Brüssel geschickt und an die nationalen Parlamente
weitergeleitet. |