Innsbruck (rms) - Am 1. September feierten Frau Maria Schwalt ihren 104. und Engelbert Gramshammer seinen
100. Geburtstag. Vizebürgermeister DI Eugen Sprenger gratulierte den beiden mit Blumen und Wein.
Frau Schwalt, eine ehemalige Fürsorgerin erfreut sich bester Gesundheit, lebt gerne in ihren eigenen vier
Wänden und wird täglich von Ihrer Schwiegertochter betreut. Hörkassetten ersetzen Bücher, "das
Lesen geht leider nicht mehr, darum bin ich über die Kassetten froh, am liebsten sind mir Kriminalromane",
erzählt die Pensionistin, "die Zeiten der Liebesromane sind vorbei", fügt sie noch hinzu.
Zusätzliche Betreuungsunterstützung kommt von der Volkshilfe, zweimal pro Woche, werden zu Mittag bis
zur Wohnungstür warme Süßspeisen gebracht. "Mit dem Essen bin ich heikel", meint Frau
Schwalt lächelnd.
Als Mitarbeiterin des Jugendamtes war sie früher strickt und rigoros wenn es darum ging, Alimente einzutreiben.
Heute hingegen präsentiert sie sich ruhig, gelassen und ausgesprochen fröhlich. Die vielen Stiegen bis
in die Wohnung im dritten Stock bewältigt die Dame mit den modischen "Crocks" Schuhen noch ganz
gut, "alles nur Gewohnheit, ich brauche zwar länger aber ich habe ja Zeit", erklärte das "Geburtstagskind".
Jubilar Engelbert hatte wohl ein sehr aufregendes Leben, denn seinen Erzählungen nach, hat er bisher nichts
versäumt und viel erlebt. Geboren auf einem Hof in Vomp, wurde er vom Waagnerlehrling zum Hüttenwirt
auf der Schutzhütte am Patscherkofel, bevor er nach dem II. Weltkrieg mit seiner zweiten Ehefrau Margit das
eigene Sportgeschäft aufbaute. "Ich bin vom Schicksal verwöhnt worden", meinte das Geburtstagskind,
"ich hatte viel Glück in meinem Leben".
Zu seinen größten Leidenschaften zählte immer das Reisen, "Weltreisen hab ich gemacht, ich
war schon fast überall, von Alaska bis zum Südpol, auch in Indien", erzählt Herr Gramshammer
lächelnd.
Die Geburtstagsfeier nur mit den engsten Verwandten fiel großzügig aus, da sich der 100-jährige
Jubilar über immerhin 11 Kinder aus zwei Ehen freuen darf.
"Von hier aus sehe ich den ganzen Tag auf die Nordkette und erinnere ich mich an die Abfahrten von früher,
als ich noch Ski gefahren bin, "freut sich der Pensionist über das gemütliche Zimmer im Heim St.
Raphael. |