Stimmung im Inland sogar leicht gestiegen, Hoffnung für Konsum - Investitionsboom dürfte
sich erst 2008 abschwächen
Wien (ba-ca) - Der Konjunkturindikator der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) verharrte im August
unverändert bei dem Wert 4,7. „Trotz aller Turbulenzen am Finanzmarkt blieben die Rahmenbedingungen für
Österreichs Wirtschaft auch im August günstig“, sagt Marianne Kager, Chefvolkswirtin der BA-CA.
Sowohl die Stimmung der Industrie als auch der Verbraucher in Österreich blieb hoch bzw. stieg sogar - nach
dem Rückgang im Juli - wieder leicht an. Lediglich die Stimmung der Industrie im Euroraum erlebte einen erneuten
leichten Rückgang.
„Österreichs Konsumenten und die Industrie beendeten den Sommer mit Optimismus“ so Stefan Bruckbauer von der
BA-CA. Dementsprechend erwarten die Ökonomen der BA-CA auch für das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal
2007 mit 0,7% zum Vorquartal und 3,3% zum Vorjahr einen Wert, der über dem langjährigen Durchschnitt
liegt. Allerdings wird das Wachstum mit dem sehr starken ersten Halbjahr nicht mithalten können. Kager: „Österreichs
Wirtschaft wird auch im zweiten Halbjahr, trotz leichter Tempoverlangsamung, überdurchschnittlich wachsen.“
Konsum sollte sich etwas beschleunigen, Exporte verlangsamen
Entsprechend der Komponenten des BA-CA Konjunkturindikators erwarten die Ökonomen der BA-CA, dass sich der
Konsum leicht beschleunigen, die Exportentwicklung aber verlangsamen wird. „Der Konsum wird erneut nur gering zunehmen.
Das Konsumwachstum wird im Jahresdurchschnitt 2007 daher doch hinter jenem von 2006 zurückbleiben“, so Bruckbauer.
Das Exportwachstum hat sich bereits seit einigen Monaten abgeschwächt - eine Entwicklung, die sich nach Meinung
der Ökonomen in den nächsten Monaten fortsetzen wird. Das Investitionswachstum bleibt im weiteren Jahresverlauf
unverändert sehr hoch, wenn es auch nicht mehr ganz so stark wie zu Beginn des Jahres ausfallen wird. Bei
der Inflation wird für den Herbst wieder ein Anstieg auf mehr als 2% erwartet.
Für das kommende Jahr gehen die Volkswirte der BA-CA von einer weiteren Abschwächung der Auslandsnachfrage
aus. Dies wird auch die Zuwächse bei den Investitionen reduzieren. Beim Konsum bleibt die BA-CA jedoch optimistisch
und erwartet sogar eine Beschleunigung gegenüber 2007. „Wiegt man die Beschleunigung des Konsums mit dem schwächeren
Export und der nachlassenden Investitionsnachfrage 2008 ab, so ist in Summe ein um einen Prozentpunkt niedrigeres
Wirtschaftswachstum zu erwarten“, so Kager. Konkret geht die BA-CA nach 3,3% heuer nur mehr von 2,3% für 2008
aus.
Was die gegenwärtige Immobilienkrise in den USA anbelangt, sieht die BA-CA ein leicht negative Auswirkung
auf die österreichische Konjunktur: Die Abschwächung der Konjunktur in den USA und der starke Euro wirken
negativ, die etwas weniger stark steigenden Zinsen aber positiv. „Auch wenn aus heutiger Sicht keine starken direkten
Folgen der US-Immobilienkrise auf das Wachstum in Österreich zu erwarten sind, haben sich doch die Risken
für die österreichische Konjunktur 2008 erhöht“ so Bruckbauer. |