Auch Mathematik gehört zum Rahmen für die Begegnung mit Gott - Empirische Untersuchung
über evangelische Schulen präsentiert
Wien (epd Ö) - "Das wichtigste Ergebnis dieses Buches ist, dass die Evangelischen Schulen
für eine hohe Qualität stehen", sagte Pfarrerin Dr. Margit Leuthold bei der Präsentation des
Buches "Wege und Ziele evangelischer Schulen in Österreich. Eine empirische Untersuchung" am 12.09.
in der Aula der Kooperativen Mittelschule - Hauptschule und der Evangelischen Volksschule am Karlsplatz in Wien.
Diese Qualität zeige sich ganz konkret beispielsweise in der Zuwendung zu den SchülerInnen im Schulalltag,
so die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Untersuchung. Als weiteres herausragendes Ergebnis nannte die Pfarrerin
die hohe Zufriedenheit bei den Zielgruppen der Schulen: "Diese Zufriedenheit betrifft nicht nur die Eltern
und die LehrerInnen, sondern auch die SchülerInnen und die Schulbehörden." Leuthold betonte, dass
diese Studie qualitativ und sozial abgesichert sei: "Wir haben 4.600 Fragebögen versendet. Von den über
1.900 Formularen, die zurückgekommen sind, waren mehr als 1.700 auswertbar für uns." Daraus sind
dann Stichproben gezogen worden, des Weiteren haben die AutorInnen 48 qualitative Interviews geführt. Das
nun vorliegende Ergebnis sei als Zusammenfassung "Grundlage für den nächsten Schritt, nämlich
diese hohe Schulqualität zu sichern und weiterzuentwickeln, um der Erziehung zur Mündigkeit gerecht zu
werden."
"Sensationell hohe Zufriedenheit"
Landeskurator HR Dr. Horst Lattinger zeigte sich beeindruckt von der Studie: "In Österreich halten
sich alle für Schulexperten, weil ja auch fast alle mit Schule zu tun haben. Hier aber liegt eine wirklich
seriöse Auseinandersetzung mit Schule vor." Die Studie zeige, dass nicht nur für die Kirche, sondern
auch für die Schule gelte, dass sie immer zu reformieren sei. Es sei ein "Hin zu"-Programm, nämlich
hin zur Sicherung und Steigerung der Schulqualität, obwohl die bereits jetzt erhobenen Werte eine "sensationell
hohe Schulzufriedenheit belegen". Der frühere Präsident des steirischen Landesschulrates: "Dieses
Buch ist besonders wertvoll, weil es als hervorragende Basis für die weitere Arbeit dient."
Es gehe in der heutigen Zeit darum, Profil zu zeigen, sagte Oberkirchenrat Dr. Michael Bünker in seiner Begrüßung.
Das typisch Evangelische an einer Schule liege darin, dass sie den Rahmen und den Kontext liefere, wo die SchülerInnen
"für die Begegnung mit dem letztgültigen Gott ausgestattet werden." Und dazu brauche es neben
dem Religionsunterricht durchaus etwa auch Mathematik. "Die Schule hat in der Geschichte immer unterschiedliche
Aufgaben gehabt. Heute geht es darum, was die Schule im modernen Staat leisten muss", sagte der Direktor des
Evangelischen Religionspädagogischen Instituts, Dr. Helmar-E. Pollitt, der auch die Präsentation moderierte.
Es gehe darum, "welche Hoffnungen wir mit Schule verbinden und welche Wege wir dazu einschlagen sollen".
Ministerialrat Dr. Karl Schwarz vom Unterrichtsministerium wies darauf hin, dass die 22 evangelischen Schulen etwa
sechs Prozent der konfessionellen Schulen ausmachen: "Das klingt nach wenig, aber diese sechs Prozent haben
es in sich." |