Europa muss alle bestehenden Möglichkeiten ausnützen
Wien/Fuschl (bmwa) - "Ökostrom ist ein kleiner aber kostenintensiver Baustein zur Senkung
der CO2-Emissionen. Man muss bedenken, dass die Kosten von jährlich rund 300 Millionen Euro die Stromkunden
tragen. Daher muss die weitere Entwicklung mit Augenmaß verfolgt werden", sagte Wirtschaftsminister
Martin Bartenstein im Rahmen der Verbund Energiekonferenz „Energy 2020" am 13.09. in Fuschl.
"Die Zahlen aus dem Ökostrombericht, den E-Control-Geschäftsführer Walter Boltz in der Vorwoche
präsentiert hat, sind unwidersprochen geblieben. Die Ökostrommenge wächst weiterhin, im ersten Halbjahr
um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum", so Bartenstein. Zum weiteren Fahrplan des Ökoströmgesetzes
kündigte der Energieminister an, dass er noch im September zu einer Ökostrom-Enquete laden werde. Im
Herbst werde der Begutachtungsentwurf vorliegen.
Bartenstein: "Klimaschutz hat oberste Priorität, im Klimaschutz müssen überall Maßnahmen
gesetzt, insbesondere auch bei der Gebäudesanierung im Rahmen der Finanzausgleichsverhandlungen." Maßnahmen
in allen Sektoren seien nötig.
Bedeutendes Zentralasien
Als Replik auf Gerhard Schröders kritischen Kommentar zum Gas-Pipline-Projekt Nabucco sagte Bartenstein, dass
in der Region Zentralasien große Gasquellen vorhanden seien. Er werde am Sonntag als erster österreichischer
Wirtschafts- und Energieminister zu einer 4-tägigen Reise in diese Region aufbrechen. "Diese Länder
sind für Österreichs Wirtschaft von enormem Interesse". Begleitet wird Bartenstein von rund 30 österreichischen
Firmenvertretern.
Die derzeitigen Diskussionen um das Thema Energie würden einmal mehr belegen, dass Energiepolitik eines jener
Politikfelder ist, in dem es mehr an Politik bedarf. „Es kommt nicht nur auf Einzellösungen an, sondern wir
müssen alle bestehenden Möglichkeiten ausnützen, an allen Rädern drehen", so Bartenstein.
"Die neue EU-Energiepolitik ist ein Meilenstein für die Energiepolitik des 21. Jahrhunderts und macht
Europa zum Vorreiter in Sachen Energieeffizienz und erneuerbarer Energieträger. Die Grundzüge dieser
Energiepolitik wurden unter Österreichischer Präsidentschaft gemeinsam mit EU-Energiekommissar Andris
Piebalgs entwickelt", so Bartenstein.
Die neue europäische Energiepolitik enthalte laut Bartenstein einige aktuell politisch relevante Dossiers
wie beispielsweise Unbundling, erneuerbare Energien und Klimaschutz, Regulierung, Energieeffizienz sowie Energieaußenpolitik.
Bartenstein nahm auch dazu aus Perspektive Österreichs Stellung. |