Fortsetzung auf Grund des Erfolgs garantiert
Linz (jku) - Der Kulturgeschichtetag 2007, von 9. bis 11. September vom Institut für
Neuere Geschichte und Zeitgeschichte an der Johannes Kepler Universität Linz organisiert, hat großen
internationalen Zuspruch gefunden und wird deshalb im Kulturhauptstadtjahr 2009 eine Fortsetzung finden.
Mehr als 80 Vortragende aus acht Ländern diskutierten hoch aktuelle gesellschafts- und kulturpolitische Fragestellungen
in ihren historischen Dimensionen. Das Themenspektrum reichte von Technologie und Genetik über Rasterfahndung
und Sexualaufklärung bis hin zu Medien, Wissensökonomie und exotischen Welten.
Der Eröffnungsvortrag des renommierten britischen Kulturwissenschafters Peter Burke hatte die Verständigung
zwischen den Kulturen aber auch zwischen unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen zum Inhalt. Sein Ansatz, dass
nicht ‚Austausch' sondern ‚Übersetzung' die passende Metapher für eine derartige Verständigung sei,
setzt unter anderem neue Akzente in den aktuellen Debatten über die multikulturelle Gesellschaft und über
Verwaltungs- und Unternehmenskulturen von multinationalen AkteurInnen in Wirtschaft und Politik.
Die intensiven und konstruktiven Diskussionen in den einzelnen Sitzungen und in der abschließenden Plenarveranstaltung
haben gezeigt, dass die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften inter- und transdisziplinär arbeiten müssen,
um ihr Orientierungs- und Anregungspotenzial für Wissenschaft, Politik und Kultur, aber auch für die
Gesellschaft, voll entfalten zu können.
Wie anregend eine solche neue Perspektive auch außerhalb der fachwissenschaftlichen Diskussion sein kann,
zeigten die beiden Abendveranstaltungen. In prominent besetzten Podiumsdiskussionen setzten sich kulturwissenschaftlich
orientierte PraktikerInnen mit der Beziehung zwischen Politik und Kultur sowie mit den neuen Herausforderungen
an die Archive auseinander. Zu diesen Herausforderungen zählt die Archivierung elektronischer Daten und die
Nutzung der neuen Technologie zur besseren Aufbereitung der gespeicherten Informationen für die BenutzerInnen.
Zudem bot der Kulturgeschichtetag eine Plattform für die Präsentation mehrerer künstlerischer Arbeiten,
die jeweils an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kultur operierten.
Die zum Teil von weither angereisten Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren von der Tagung begeistert und äußerten
abschließend den Wunsch, die Veranstaltung 2009 in Linz zu wiederholen. Die VeranstalterInnen greifen diese
Anregung gerne auf und werden im Jahr der Kulturhauptstadt einen zweiten Kulturgeschichtetag ausrichten. |