Medienprojekt "Wirtschaftsstandort Österreich"
Wien (bmwa) - "Der Standort Österreich ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie
wirtschaftliche Stärke, Wohlstand und ein wirksames Sozialsystem unter den Bedingungen des globalen Wettbewerbs
realisiert werden können, nämlich mit dem Zusammenwirkten von exzellenten Unternehmen, hochqualifizierten
Arbeitskräften und optimalen Rahmenbedingungen", betonte Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein
am Abend des 10.09. bei der Präsentation des Medienprojekts "Wirtschaftsstandort Österreich"
im Wiener Kunsthistorischen Museum.
Dank dieser Faktoren sei es gelungen, so der Minister weiter, dass Österreichs Wirtschaft seit 15 Jahren schneller
wachse als die deutsche und seit fünf Jahren schneller als jene des Euro-Raumes. Das Ergebnis sei ein hoher
Lebensstandard, mit einem BIP pro Kopf, das jenes der Schweiz übertreffe, einer niedrigen Armutsrate und einer
hohen Beschäftigungsquote (Österreich liegt mit 70,2 % jetzt schon über dem von der EU für
2010 angepeilten Ziel von 70 %). "Auch die OECD zählt Österreich zu einem Top-Performer unter ihren
Mitgliedsländern", betonte Bartenstein.
In weiterer Folge verwies der Minister auf die Produktivitätssteigerung, die zusammen mit einer moderaten
Lohnpolitik seit 2000 zu einem Rückgang der Lohnstückkosten um jährlich rund zwei Prozent geführt
habe, während sie im Euro-Raum um ein Prozent pro Jahr angestiegen seien. Das habe die Konkurrenzfähigkeit
Österreichs auf den internationalen Märkten enorm verbessert, so dass heute die Exportwirtschaft Wachstumstreiber
Nummer eins sei und jeder zweite Arbeitsplatz durch die Exportwirtschaft gesichert werde. Als Folge davon gebe
es seit 2004 einen Leistungsbilanzüberschuss, der 2006 das Rekordausmaß von 8,2 Milliarden Euro bzw.
3,2% des BIP erreicht hat - für Bartenstein eine gute Grundlage, um das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts
über einen Konjunkturzyklus hinweg zu erreichen.
Nicht nur der Anstieg der Exportquote von 37,9% im Jahr 1996 auf knapp 60 % im Vorjahr beweise die Beschleunigung
des Internationalisierungsprozesses Österreichs, setzte Bartenstein fort. Ein ebenso deutliches Zeichen sei
die Entwicklung der aktiven Direktinvestitionsbestände (Investitionen österreichischer Unternehmen im
Ausland) in Prozent des BIP von 5,7% auf 23% im selben Zeitraum. Auch in absoluten Zahlen nehme Österreich
in einigen Ländern Südosteuropas den ersten Platz als Investor ein, betonte der Minister. Auf der anderen
Seite sei der unverminderte Zustrom an passiven Direktinvestitionen (Investitionen ausländischer Unternehmen
in Österreich) in den letzten Jahren - die Quote stieg seit 1996 von 8,6% auf 23% - ein weiteres Indiz für
die Standortattraktivität.
Diese, so Bartenstein, werde zu einem bedeutenden Anteil von der niedrigen Unternehmensbesteuerung (25%; effektive
Steuerlast 22-23%) und der attraktiven Gruppenbesteuerung, einem in Europa einzigartigen Modell, getragen. Um diesen
Vorteil zu sichern, müsse jedoch die mit 41,6 Prozent immer noch zu hohe Abgabenquote weiter gesenkt werden,
letztendlich auf unter 40 Prozent. Um den Wettbewerb von morgen mit den besten Produkten und Dienstleistungen zu
gewinnen, setze Österreich aber intensiv auf Forschung und Entwicklung, betonte der Minister: Seit 1998 hätten
sich die F&E-Ausgaben verdoppelt, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 8,1%. entspreche.
Mit zusätzlichen Mitteln im Ausmaß von 800 Mio. Euro bis zum Jahr 2010 sei Österreich auf dem besten
Weg das Ziel einer 3-Prozent-Quote zu erreichen. 2007 werde jedenfalls mit einem Betrag von 6,83 Mrd. Euro eine
F&E-Quote von 2,53% erreicht.
Zwtl.: „Gute Arbeit"
"Als Arbeitsminister freut es mich, dass der Wirtschaftsaufschwung auch zu einer Trendwende auf dem Arbeitsmarkt
geführt hat und seit April 2006 die Zahl der Jobsuchenden wieder sinkt, so dass wir auf dem Weg zur Vollbeschäftigung
sind", erklärte Bartenstein weiter. Österreich könne einen Beschäftigungsrekord melden
und liege mit der Beschäftigungsquote von 70,2% an vierter Stelle in der EU, ebenso wie mit der Arbeitslosenquote
von 4,3 % unter den besten Vier. Weiter zu verbessern ist laut Bartenstein die Beschäftigungsquote älterer
Arbeitnehmer. In der Altersgruppe 55 bis 64 Jahre habe die Beschäftigungsquote von 2005 auf 2006 zwar von
31,8% auf 35,5% gesteigert werden können, damit liege Österreich aber immer noch weit unter den Werten
der skandinavischen Länder und auch deutlich unter dem Durchschnitt der EU merkte Bartenstein an.
Für den Minister geht es jetzt darum, angesichts der Herausforderungen der globalisierten Wirtschaft das Erreichte
zu sichern und die sozialen Standards zu wahren. Er setzt daher auf das Prinzip der "Flexicurity" - die
Kombination von Flexibilität und sozialer Sicherheit. In diese Richtung seien dank des guten Zusammenwirkens
der Sozialpartner eben erst mit der Arbeitszeitflexibilisierung und der Verlängerung der Ladenöffnungszeiten
wichtige Schritte gesetzt worden, führte Bartenstein aus.
Der nächste Schritt liege in der sozialen Absicherung von freien Dienstnehmern und Selbstständigen durch
eine Sozialversicherung für alle. Die freien Dienstnehmer sollten dabei in die Arbeitslosenversicherung und
die "Abfertigung neu" einbezogen werden.
Ein weiteres Anliegen ist dem Minister der Ausbau der Mitarbeiterbeteiligungen, denn diese seien Motor für
Wachstum und Arbeitsplatzsicherung und ein zukunftsorientiertes Instrument. |