Anstieg der Arbeitskosten im Dienstleistungsbereich höher als im Produzierenden Bereich  

erstellt am
12. 09. 07

Wien (statistik austria) - Der Arbeitskostenindex (AKI) für das zweite Quartal 2007 ist in Österreich gegenüber dem Vergleichswert aus dem Vorjahr um 2,5% gestiegen. Bei Bruttolöhnen und -gehältern lag das Wachstum bei 2,7%, die Sozialbeiträge der Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen stiegen um 1,9%. Somit ist das Wachstum des AKI im Vergleich zum Vorquartal geringfügig höher (im ersten Quartal 2007 stieg der AKI um 2,3%).

Im Dienstleistungsbereich (ÖNACE G-K) stieg der Index mit 3,2% deutlich höher als im Produzierenden Bereich (ÖNACE C-E; 1,5%). Innerhalb der Dienstleistungsbranchen war der Anstieg im Realitätenwesen, wie bereits in den Vorquartalen, am stärksten. Hier wuchs der Gesamtindex um 4,9% (Löhne und Gehälter stiegen um 6,2% und die Sozialbeiträge um 4,1%). Ebenfalls hoch war das Wachstum des AKI mit 3,8% im Handel. Am geringsten fiel der Anstieg im Beherbergungs- und Gaststättenwesen aus: Der AKI wuchs um 0,7% im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Der höchste Anstieg im Produzierenden Bereich war mit Abstand im Bergbau zu verzeichnen (3,2%), gefolgt vom Bauwesen mit 1,9%. Das geringste Wachstum lag mit 1,5% in der Sachgütererzeugung.


Der Arbeitskostenindex (AKI)
Der AKI misst die Arbeitskosten pro geleistete Stunde, wobei Arbeitskosten einerseits Bruttolöhne und -gehälter und andererseits Sozialbeiträge der Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen beinhalten. Die unbereinigte Indexreihe ist angeschlossen, Differenzen zwischen den Quartalen sind insbesondere auf die auf Grund von Urlauben unterschiedlich geleisteten Arbeitsstunden und auf Sonderzahlungen zurückzuführen. Auf unserer Internetseite finden sich auch die arbeitstäglich bereinigten sowie die saison- und arbeitstäglich bereinigten Zeitreihen. Als Basis gilt der Jahresdurchschnitt 2000, Werte bis zum 1. Quartal 1996 wurden rückgerechnet. Der AKI wird innerhalb von 70 Tagen nach Ablauf des jeweiligen Quartals erstellt.

Österreich berechnet zurzeit den AKI für den Dienstleistungsbereich und den Produzierenden Bereich, ab 2009 ist er auch für den Öffentlichen Bereich geplant.

Die Datenbasis für den Produzierenden Bereich ist in Österreich die Konjunkturerhebung, die monatlich in Form einer Konzentrationsstichprobe (alle Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten) von der Statistik Austria durchgeführt wird. Für den Dienstleistungsbereich werden Lohnsteuerdaten und Sozialversicherungsdaten sowie der kontinuierlich erhobene Mikrozensus und die alle vier Jahre stattfindende Arbeitskostenerhebung (AKOE) zur Berechnung herangezogen.

Die vollständigen Indexreihen sowie Informationen zur Methode und Definitionen finden Sie auf http://www.statistik.at : Soziales – Arbeitskosten – Arbeitskostenindex.
 
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