Hänsel und Gretel  

erstellt am
24. 09. 07

Märchenspiel in drei Bildern – Premiere: 29.09. im Landestheater Salzburg
Salzburg (landestheater) - Zu Recht mag man sich heute die Frage stellen, wie ein solches Märchen voll archaischer Bilder und Mythen und Brutalität zur Kinderoper schlechthin avancieren konnte. Aber, die Frage nach dem "kindgerechten Stoff" hat sich auch schon die Librettistin Adelheid Wette, die Schwester des Komponisten, gestellt. Das Grimm'sche Märchen erschien ihr in seinem Original jedenfalls zu brutal. Die ursprüngliche dämonische Stiefmutter wird zur leiblichen Mutter gewandelt und die schickt die Kinder quasi in einer Verzweiflungstat, im Affekt, in den Wald. Dort sind sie den Gefahren dann auch nicht gänzlich schutzlos ausgeliefert, sondern Sand- und Taumännchen und eine Schar Engel stehen ihnen zur Seite. Und die beiden Kinder sind selbst auch nicht gerade auf den Kopf gefallen. - Ihr Sieg über das einzige böse Element der Oper, die Hexe, ist auch ein Triumph kindlicher Überlegenheit, der nicht nur die beiden, sondern auch eine ganze Schar anderer Kinder befreit.

Aber auch von operngeschichtlicher Bedeutung ist das Werk: Die musikalische Gestalt, die Verarbeitung der schlichten und eingängigen Motive, die zum Teil Volksliedcharakter tragen, und die feinsinnige, poetische Textgestalt stellen eine schlüssige Weiterentwicklung des Stils Richard Wagners dar, bei dessen Parsifal-Uraufführung Humperdinck mitwirkte.


Hänsel und Gretel
Märchenspiel in drei Bildern, Dichtung von Adelheid Wette
Musik von Engelbert Humperdinck
Premiere: 29.09.2007 um 19 Uhr im Landestheater


Musikalische Leitung : Johannes Wildner
Inszenierung: Joachim Rathke

Peter, Besenbinder: Sebastian Holecek/Krysztof Borysiewicz
Gertrud, sein Weib: Monika Waeckerle
Hänsel, deren Sohn: Astrid Hofer
Gretel, deren Tochter : Erin McMahon / Hege Gustava Tjønn
Die Knusperhexe: Franz Supper
Sandmännchen/Taumännchen: Esther Kretzinger / Hege Gustava Tjønn

Kinderchor des Salzburger Landestheaters
Mozarteum Orchester Salzburg

Informationen: http://www.salzburger-landestheater.at
 
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