Vorarlberg ist gegen Vorschläge der EU und E-Control
Bregenz (vlk) - "Wir lehnen die Vorstellungen der EU-Kommission zu einem Ownership Unbundling
für Übertragungsnetzbetreiber ab", betont Landeshauptmann Herbert Sausgruber. "Österreich
hat bereits eine Regulierungsbehörde, die mit weitgehenden Kompetenzen ausgestattet ist. Dadurch ist sicher
gestellt, dass Diskriminierungen neuer Stromanbieter im Netzzugang ausgeschlossen sind. Die Überlegungen der
EU-Kommission laufen auf eine 'kalte Enteignung' hinaus."
Vorarlberg pflegt seit Jahrzehnten eine intensive stromwirtschaftliche Beziehung mit Deutschland, die durch dirigistische
Maßnahmen nicht beeinträchtigt werden darf, so Sausgruber. Der Vorschlag des österreichischen Regulators
Walter Boltz, die Regelzonen Vorarlberg und Tirol mit der Verbund-Regelzone zusammen zu führen, würde
zu Eingriffen in diese langjährigen energiewirtschaftlichen Beziehungen führen. Da die VKW sowohl im
Netz- als auch im Energiebereich zu den günstigsten Landesgesellschaften in Österreich gehört, spricht
sich das Land Vorarlberg massiv gegen den Vorstoß von Boltz aus, da dieser nicht im Interesse der Vorarlberger
Stromkunden liegt.
Falls die Überlegungen der EU-Kommission zum Ownership Unbundling eine Mehrheit finden sollten, wird das Land
Vorarlberg bestrebt sein, das Eigentum am Übertragungsnetz im Lande zu halten. Der derzeit vorliegende RL-Entwurf
der EU-Kommission würde es grundsätzlich ermöglichen, dass das jetztige VKW-Übertragungsnetz
direkt in das Eigentum des Landes Vorarlberg überführt wird. |