Ramsar-Tagung mit Teilnehmern aus Aserbaidschan bis Malaysia
Salzburg (lk) - "Die 'Ramsar Konvention' ist ein internationales Übereinkommen zum Schutz
von Feuchtgebieten, dem Österreich 1983 beigetreten ist, und in Salzburg zählt das Wasenmoos am Pass
Thurn zu den europaweit bedeutsamen Vorzeigeprojekten in Sachen Feuchtgebietsschutz". Dies erklärte Naturschutzreferent
Landesrat Sepp Eisl anlässlich der ersten europäische Ramsar-Tagung, die von 17. bis 19.09. in Mittersill
stattfand und an der Experten unter anderem aus Aserbaidschan, Deutschland, der Slowakischen Republik, der Tschechischen
Republik, der Türkei, Mazedonien, der Schweiz bis hin zu Russland, Weißrussland und Malaysia teilnahmen.
Im 19. und 20. Jahrhundert zur örtlichen Torfgewinnung genutzt, waren in dem früher ausgedehnten Wasenmoos
nur noch wenige intakte Restflächen vorhanden, die zum Naturdenkmal erklärt wurden. Die Österreichischen
Bundesforste als Grundeigentümer gaben schließlich bei einem österreichweiten, vom Botaniker Univ.-Prof.
Dr. Gert Michael Steiner wissenschaftlich betreuten Projekt zur Revitalisierung von Mooren den Anstoß, durch
gezielte Aufstaumaßnahmen dem Moor mit dem Wasser wieder Leben einzuhauchen. Gemeinsam mit der Marktgemeinde
Mittersill, der Pinzgauer Biotopschutzgruppe, dem WWF, der Berg- und Naturwacht und unter besonders engagierter
Mitwirkung von Schüler/innen und Professoren des BRG Mittersill wurde schließlich nicht nur das Moor
reaktiviert, sondern auch ein wunderschöner Besucherweg mit Informationszentrum gebaut.
Der frühere Direktor des BRG Mittersill, Hofrat Prof. Dr. Wolf Kunnert, hat unter Mitarbeit regionaler Experten
mittlerweile ein umfangreiches Inventar der im Wasenmoos vorkommenden botanischen und zoologischen Raritäten
wie etwa seltenen Libellenarten, drei verschiedenen "fleischfressenden" Pflanzen oder der in Österreich
vom Aussterben bedrohten Sumpfdrachenwurz erstellt. Einen Lehrweg sowie ein Informations-Zentrum hat Landesrat
Sepp Eisl 2006 eröffnet.
"Das über die EuRegio abgewickelte Projekt führte zu intensiven Kontakten zwischen Mittersill und
Gebieten mit ähnlichen Vorhaben im Flachgau, in Bayern und Südtirol, so dass das Moor zum grenzüberschreitenden
Integrationsobjekt wurde. Diese sehr erfreuliche Entwicklung hat wesentlich dazu beigetragen, dass Ministerialrat
Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Sigmund-Schwach vom Lebensministerium Mittersill als Tagungsort für die erste Konferenz
europäischer Feuchtgebietsexperten ausgewählt hat, die in Mittersill über Fragen des Gebietsmanagements,
des Artenschutzes und der Entwicklung gesundheitsbezogener Kommunikationsstrategien beraten haben", sagte
Eisl. Sein besonderer Dank galt neben Grundeigentümern und weiteren örtlichen Akteuren dem Naturschutzbeauftragten
für den Pinzgau, Mag. Josef Fischer-Colbrie, der durch sein Engagement wesentlich dazu beigetragen hat, das
Wasenmoos zu einem so erfolgreichen Projekt werden zu lassen. |