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Parlamentarische Temelin-Kommission |
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erstellt am
19. 09. 07
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Konecny:
Arbeit der Temelin-Kommission bringt Fortschritte
Wien (sk) - "Wir haben zu den acht offenen technischen Fragen sowohl das Urteil der österreichischen
als auch der tschechischen Experten gehört", teilte der österreichische Vorsitzende der interparlamentarischen
Temelin-Kommission, SPÖ-Bundesrat Albrecht Konecny, in einer Pressekonferenz mit seinem tschechischen Gegenüber
Jan Kasal mit. Konecny berichtete, dass sich die österreichische und tschechische Delegation auf eine gemeinsame
Stellungnahme geeinigt, in der die bisherige Arbeit bewertet wird. Dies sei zwar noch nicht die Lösung, aber
es seien Fortschritte gemacht worden, so das Urteil des SPÖ-Bundesrats nach der zweiten Tagung der Kommission.
Das dritte Treffen wird im Dezember in Budweis stattfinden.
Im Folgenden die gemeinsame Stellungnahme der gemischten parlamentarischen Kommission im Wortlaut: "Aufgrund
der Berichte der Experten meint die Kommission, dass die Punkte 4 'Integrität der Primärkreislaufkomponenten
- Zerstörungsfreie Prüfung', 5 'Qualifikation von sicherheitsrelevanten Komponenten', 7a 'Berechungen
hinsichtlich der radiologischen Folgen von auslegungsüberschreitenden Unfällen' und 7b 'Richtlinien zum
Management schwerer Unfälle' geklärt worden sind, sodass sie sich mit diesen bei ihren weiteren Sitzungen
nicht mehr beschäftigen muss. Die tschechische Seite bietet jedoch auch weiterhin die Möglichkeit, konkrete
technische Details zu diesen Punkten auf Expertenebene zu behandeln.
Zu Punkt 6 'Erdbebengefährdung des Standortes' hat die tschechische Seite gebeten, dass die österreichischen
Experten die tschechischen zu einem Workshop zur Klärung der österreichischen Position eingeladen werden.
Zum Punkt 2 'Qualifikation der Ventile' hat die tschechische Seite eine Einsichtnahme in ausgewählte Qualifikationsdokumente
angeboten.
Zu den Punkten 1 'Hochenergetische Rohrleitungen auf der 28,8 m Bühne' und 3 'Reaktordruckbehälterintegrität
und Schockbelastung unter Temperatur und Druck' wurde keine substanzielle Annährung erzielt und hier sind
sicher weitere Gespräche erforderlich.
Von österreichischer Seite wird begrüßt, dass die tschechische Seite den Experten Unterlagen und
Daten in großem Umfang zur Verfügung gestellt hat, die dem Dialog der Experten zugrunde liegen." |
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Lichtenecker: Schlüsselfragen weiter offen
Wien (grüne) - "Die Schlüsselfragen betreffend der Sicherheit des tschechischen AKW
Temelin sind auch nach der in Wien abgehaltenen Sitzung der interparlamentarischen Temelin-Kommission weiter offen",
resümiert Ruperta Lichtenecker, Umweltsprecherin der Grünen. Insbesondere beim gravierendsten Sicherheitsdefizit,
den sogenannten ‚hochenergetischen Rohrleitungen auf der 28,8 m Bühne' konnte kein wesentlicher Fortschritt
erzielt werden: Dies ist auch dem vorläufigen technischen Resümee der Kommission zu entnehmen, das heute
Nachmittag veröffentlicht werden wird.
"Als kleiner Fortschritt kann der verbesserte Informationsfluss seitens Tschechien bezeichnet werden",
so Lichtenecker, die daran erinnert, dass die Bundesregierung es über Jahre verabsäumt hat, durch entsprechenden
Druck den Informationsfluss rechtzeitig sicher zu stellen. In vier von acht Sicherheitsbereichen konnten Fortschritte
erzielt werden, als endgültig abgeschlossen sind jedoch auch diese Punkte noch nicht zu betrachten. Bei vier
weiteren Punkten, darunter die Fragen der Rohrleitungen auf der 28,8 m Bühne sowie der ‚Qualifikation der
Ventile' bestehen weiterhin offene Fragen. "Das Melker Abkommen ist ein völkerrechtlich verbindlicher
vertrag zwischen Österreich und Tschechien und muss zu 100 Prozent, auf Punkt und Beistrich, erfüllt
werden", fordert Lichtenecker. "Alles andere ist nicht akzeptabel." Das nächste Zusammentreffen
der Kommission findet am 17. Dezember in Budweis statt. |
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Neubauer: Konecny und Kopf verraten die Interessen Österreichs
Wien (fpd) - Dass der Auszug der beiden Nationalratsabgeordneten Werner Neubauer und Norbert Hofer
gerechtfertigt war, zeigen die deprimierten Aussagen der in der Kommission verbliebenen Abgeordneten. "Genau
jene Fragen, die von den Freiheitlichen zu Beginn der ersten Sitzung aufgeworfen worden waren und die der Vorsitzende
entweder nicht beantworten wollte, nicht konnte oder einfach nicht durfte, sind nun das Kernproblem der bilateralen
Konferenz", stellte heute der freiheitliche Delegationsleiter Werner Neubauer dazu fest.
Bei der ersten Sitzung in Prag war aufgrund eines freiheitlichen Antrages beschlossen worden, dass sich Tschechien
verpflichtet, den seit Jahren ausständigen Endbericht zum Melker Vertrag bis 15.September 2007 den Experten
vorzulegen. Tschechien hat diesen Beschluss erneut ignoriert und damit eigentlich Österreich und seine Delegationsteilnehmer
brüskiert. Demnach sind immer noch folgende Fragen einer Klärung zuzuführen:
- Wird das Melker Abkommen von Tschechien als verbindlicher völkerrechtlicher Vertrag anerkannt?
- Ist Tschechien bereit, die im Melker Abkommen festgestellten Mängel zu beheben und damit den Vertrag auf
Punkt und Beistrich zu erfüllen?
- Was soll das Endziel der Temelin - Kommission sein?
Vehement widersprochen Neubauer der Aussage von Konecny und Kopf, die FPÖ habe an der Vorbesprechung nicht
teilgenommen. "Das ist absoluter Blödsinn", sagte Neubauer. "Die FPÖ war durch die Herren
Uwe Standl und Dipl. Ing. Mag. Roland Egger vertreten. Dass der Fachexperte der FPÖ vom Delegationsleiter
Bundesrat Konecny und NAbg. Kopf (ÖVP) von der Tagung ausgeschlossen wurde, ist ein weiterer Tiefpunkt in
der demokratischen Haltung dieser Herren", sagte Neubauer und kritisierte in diesem Zusammenhang, dass Konecny
umgekehrt kein Wort darüber verloren habe, dass die Nationale Partei, ohne eine Bewilligung dafür vorweisen
zu können, in Wien für den Ausbau der tschechischen Atomkraft demonstriert habe. Übrigens jene Vertreter,
die am 8.Mai 2007 in Prag die Vertreibung der Sudetendeutschen gefeiert und nachgestellt hatten.
Neubauer und Hofer hielten daher nochmals folgendes fest: "Der Melker Prozess ist für uns rechtlich
verbindlich und stellt eindeutig einen völkerrechtlich verbindlichen Vertrag zwischen Österreich und
Tschechien dar. Wenn nun Tschechien diesen in Abrede stellt und die Mängelbehebung wie im Melker Abkommen
festgelegt nicht durchführt (im Sinne des österreichischen Expertenberichtes) dann hat sich der Sinn
der Kommission überholt." Gleichzeitig forderten die beiden Freiheitlichen den Finanzminister nochmals
auf, im Rat für Finanzen und Wirtschaft gegen den für 2010 geplanten Beitritt Tschechiens zur Euro-Zone
zu stimmen, bis das Melker Abkommen auf Punkt und Beistrich erfüllt ist. Außerdem forderten die beiden
freiheitlichen Abgeordneten die Bundesregierung auf, dem Auftrag des Nationalrats endlich nachzukommen und die
Völkerrechtsklage einzubringen.
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Haubner: Vereinbarungen des Melker Abkommens müssen erreicht werden
Wien (bzö) - Zur zweiten Tagung der bilateralen Temelin-Kommission mit Mitgliedern beider Kammern
der Parlamente in Prag und Wien und Experten meinte BZÖ-Abgeordnete Ursula Haubner, daß "dieser
Austausch von Expertenmeinungen sicher ein wichtiger Schritt für eine Weiterentwicklung in dieser Frage bedeutet".
Es sei aber bedauerlich, daß von tschechischer Seite die Rechtsexperten an dieser Tagung nicht teilnahmen,
daher können wir dieses Kapitel auch nicht abschließen und die Diskussion wird dadurch unnötig
verlängert, so Haubner weiter.
Bei der nächsten Sitzung der gemischten Parlamentarischen Kommission hat daher die Klärung der rechtlichen
Aspekte erste Priorität. Als Ergebnis der heute zu Ende gegangenen Sitzung ist weiters festzuhalten, daß
auch in zwei wesentlichen technischen Fragen, wie die Sicherheit der Reaktordruckbehälter und der sensible
Bereich der Ventile, keine Einigung erzielt werden konnte", führte Haubner aus. Daher sind sämtliche
noch offene Punkte zum Melker Abkommen bei der nächsten Sitzung im Dezember zu klären, wenn nämlich
Sicherheitsmängel weiter bestehen, bedeutet dies ganz klar einen Bruch des Abkommens", sagte Haubner.
Obschon sich seit 2004 die Qualitätssicherung und die Prüfmethoden weiterentwickelt hätten, forderte
Haubner einen verstärkten Ausbau des Informationsaustausches und eine größere Transparenz in den
Sicherheitsfragen.
"Die Bereitschaft Österreichs für einen positiven Abschluß der Verhandlungen ist vorhanden,
aber wir fordern selbstverständlich die Einhaltung der vereinbarten Spielregeln. Das Melker Abkommen ist völkerrechtlich
verbindlich und nicht eine unverbindliche "Good-will-Aktion"", schloß Haubner. |
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Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion
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