Wien (ri) - Die Raiffeisen International Bank-Holding AG gab heute das offizielle Startzeichen für
die erste Kapitalerhöhung seit ihrem Börsegang (IPO) am 4. April 2005. Wie bereits am 17.09. in einer
Ad-hoc-Mitteilung angekündigt, beginnt die Angebots- und Bezugsfrist mit 19.08. Tag und wird voraussichtlich
bis zum 3. Oktober 2007 laufen. Insgesamt sollen bis zu 11.897.500 neue Aktien ausgegeben werden. Abhängig
vom endgültigen Bezugs- und Angebotspreis könnte die Emission bei vollständiger Platzierung ein
Volumen von rund Euro 1,21 Milliarden umfassen (basierend zum Beispiel auf dem Schlusskurs von Dienstag, 18. September
2007, in Höhe von Euro 101,49). Mit der Durchführung dieser Transaktion wird das Grundkapital der Raiffeisen
International von derzeit Euro 435.448.500,-- um bis zu 8,33 Prozent auf bis zu Euro 471.735.875,-- erhöht
werden.
Frisches Kapital zur Wachstumsfinanzierung
"Das frische Kapital wird vor allem unserem anvisierten organischen Wachstum die finanzielle Grundlage
geben. Darüber hinaus verschaffen wir uns damit den notwendigen Gestaltungsspielraum, um schnell auf sich
ergebende Marktchancen reagieren zu können. Man könnte auch sagen: Wir tanken voll, damit unser Hochleistungsmotor
weiter auf hohen Touren laufen kann", sagte Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen International.
Die Bilanzsumme wuchs seit dem IPO rasant. Sie belief sich zum Jahresende 2004 auf 28,9 Milliarden Euro und verdoppelte
sich zum 30. Juni 2007 auf 62,6 Milliarden Euro. Im Zeitraum von 2002 bis Jahresende 2006 stieg der Konzernüberschuss
jährlich um durchschnittlich 55 Prozent von 104 Millionen Euro auf 594 Millionen Euro (bereinigt um Einmaleffekte).
Im ersten Halbjahr 2007 verbuchte die Raiffeisen International einen Konzern-Periodenüberschuss von 401 Millionen
Euro.
Starkes Wachstum seit dem Börsegang
"Unsere fortgesetzt hohen Wachstumsraten verbunden mit der aussichtsreichen strategischen Positionierung
? insbesondere in Südosteuropa und der GUS ? sollten ein attraktives Angebot an den Kapitalmarkt bilden, unsere
jungen Aktien zu zeichnen", so Stepic. Das dynamische Wachstum im Retail-Bereich ? der Kundenstock des Konzerns
stieg in den letzten Monaten um durchschnittlich 100.000 Kunden ? und die feste Verankerung im Firmenkundengeschäft,
dem nach wie vor stärksten Ertragsbringer, unterstreichen laut Stepic diese Attraktivität.
Darüber hinaus wurden die mittelfristigen Finanzziele, die sich die Raiffeisen International zum Börsegang
gesetzt hatte, durchwegs erreicht: ein Return on Equity vor Steuern von über 25 Prozent (zum 30. Juni 2007
lag dieser Wert bei 26,6 Prozent), eine Cost/Income Ratio von weniger als 60 Prozent (30. Juni 2007: 57,3 Prozent)
und eine Risk-Earnings Ratio von rund 15 Prozent (30. Juni 2007: 14,2 Prozent). "Wir haben unsere ambitionierten
Ziele, die wir uns selbst beim Börsegang gesetzt haben, auch erreicht. Dadurch bieten wir neben einer attraktiven
Investment-Story als 'CEE Pure Play' auch eine solide Vertrauensbasis", betonte CFO Martin Grüll.
Seit dem Börsegang stieg die Marktkapitalisierung des Unternehmens von 4,6 Milliarden Euro auf derzeit rund
15 Milliarden Euro. Das entspricht einem Nettowertzuwachs von circa 220 Prozent. Mit einer Kursperformance von
108 Prozent war die Aktie der Raiffeisen International im Jahr 2006 Best-Performer sowohl im ATX (plus 22 Prozent)
als auch im europäischen Branchenindex Dow Jones Euro Stoxx Banken (plus 23 Prozent).
Gute Position in den schnell wachsenden CEE-Märkten
Die Region Zentral- und Osteuropa (CEE) bietet nach wie vor große Wachstumschancen für die Raiffeisen
International. Insbesondere die Volkswirtschaften der GUS, für die ein jährliches nominelles Wirtschaftswachstum
von 15,1 Prozent bis Ende 2009 erwartet wird, und Südosteuropas (10,7 Prozent p.a.) bieten großes Potenzial.
Neben den makroökonomischen Wachstumsperspektiven eröffnet vor allem der Aufholprozess der Bankenmärkte
langfristige Wachstumschancen. Während der Bankenmarkt -- ausgedrückt als aggregierte Gesamtbilanzsumme
-- in der Eurozone zum Jahresende 2006 236 Prozent der gesamten jährlichen Wirtschaftsleistung ausmachte,
waren es zum gleichen Zeitpunkt in Zentraleuropa 80 Prozent, in Südosteuropa 68 Prozent und in der GUS 57
Prozent. Dieser Unterschied bringt den langfristigen Aufholprozess der Bankenmärkte in dieser Region zum Ausdruck.
Internationale Roadshow startet
In den kommenden Wochen wird sich die Raiffeisen International innerhalb und außerhalb Europas auf
Roadshow begeben. Die Transaktion wird von der Deutsche Bank AG und der Raiffeisen Centrobank AG als Joint Bookrunner
begleitet.
Die Bezugsrechte für bestehende Aktionäre wurden im Ausmaß von einer neuen Aktie für zwölf
alte Aktien (Bezugsverhältnis 1:12) festgesetzt. Jene Aktien der Kapitalerhöhung, für die keine
Bezugsrechte ausgeübt werden, sollen im Rahmen eines öffentlichen Angebots Privatanlegern und institutionellen
Investoren in Österreich und im Rahmen von Privatplatzierungen institutionellen Investoren außerhalb
Österreichs angeboten werden.
Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG wird jedenfalls rund 50% des Gesamtemissionsvolumens zeichnen. Bei
voller Platzierung der Emission würde sich der Anteil der RZB nach der Kapitalerhöhung auf rund 68,5
% reduzieren.
Die Raiffeisen International betreibt eines der größten Bankennetzwerke in CEE. 18 Märkte der Wachstumsregion
Europas werden durch Tochterbanken, Leasingfirmen, zwei Repräsentanzen und eine Reihe anderer Finanzdienstleistungsunternehmen
abgedeckt. In über 2.950 Geschäftsstellen werden rund 12,7 Millionen Kunden betreut. Die Raiffeisen International
ist eine voll konsolidierte Tochter der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Die RZB hält 70 Prozent
der Aktien, der Rest befindet sich im Streubesitz. Die Aktien notieren im Amtlichen Handel an der Wiener Börse.
Die RZB ist eine führende Kommerz- und Investmentbank Österreichs und das Spitzeninstitut der österreichischen
Raiffeisen Bankengruppe, der größten Bankengruppe des Landes. |