Sinkende Erwartungen  

erstellt am
19. 09. 07

Wien (sora) - "Bei ArbeitnehmerInnen mit Pflichtschulabschluss ist der Anteil jener, die beruflich resigniert haben, am höchsten", so SORA-Geschäftsführer Christoph Hofinger bei der Präsentation des Resignationsindex. Mit steigendem Bildungsabschluss sinkt die Resignation im Job deutlich.

Der Resignationsindex zeigt, dass bereits jede/r zehnte Beschäftigte in Österreich die Hoffnung aufgegeben hat, dass sich seine berufliche Situation verbessern wird. 16 Prozent der Arbeiterinnen und 10 Prozent der Arbeiter haben beruflich völlig resigniert. Bei öffentlich Bediensteten liegt der Anteil der Resignierten bei knapp 10 Prozent, ebenso bei weiblichen Angestellten. Am wenigsten völlig Resignierte (7 Prozent) sind bei männlichen Angestellten zu finden.

"Es könnte schlechter sein"
Anhand von bestimmten Aussagen kann Resignation gemessen werden, dazu gehören unter anderem: "Es geht mir vergleichsweise noch gut" oder "Ich habe mich mit meiner Situation abgefunden". Mit einer Faktorenanalyse hat SORA aus relevanten Indikatoren den Resignationsindex berechnet. Dieser misst auf einer Skala von 100 Punkten die Resignation der österreichischen unselbstständig Beschäftigten.

Resignierte Branchen
Die Branchen mit dem höchsten Resignationsindex sind bei Männern Verkehr, Transport und Nachrichten, bei Frauen der Einzelhandel und Industrie und Gewerbe. ArbeitnehmerInnen im Bereich Geld und Versicherung weisen die niedrigsten Indexwerte auf, ihre Resignation ist vergleichsweise am geringsten.

Ältere ArbeitnehmerInnen sind stärker von beruflicher Resignation betroffen, der Resignationsindex ist bei über 56-Jährigen am höchsten. Mittlere Altersgruppen zeichnen sich hingegen durch noch intakte Erwartungen an den Beruf aus, das gilt besonders für die 31- bis 35-Jährigen.

Tagung "Arbeitsklima und ArbeitnehmerInnenpolitik"

Im Mittelpunkt der Tagung standen der Arbeitsklima-Index und seine Evaluierung. Die Ergebnisse der Arbeitszufriedenheitsforschung wurden in den Kontext (europäischer) Politik gestellt und in Hinblick auf ihren Einfluss kritisch hinterfragt.

Die Tagung "Arbeitsklima und ArbeitnehmerInnenpolitik" wurde von der Arbeiterkammer Oberösterreich und der European Foundation Dublin veranstaltet, Kooperationspartner waren die Arbeiterkammer Wien, IFES, SORA sowie das Renner-Institut und das Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz.
 
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