Serbische Studierende starten Praktika in österreichischen Unternehmen
und Institutionen
Wien (bmeia) - "Diese jungen Menschen verkörpern und gestalten die Zukunft Serbiens. Sie
sind die treibenden Kräfte für Serbiens Weg nach Europa und eine lebendige Verbindung zwischen unseren
beiden Regionen. Fachwissen und Mobilität sind zentrale Merkmale der EU - beides Bereiche, in denen Serbien
noch zu viele Hindernisse entgegenstehen. Diese Schwierigkeiten wollen wir überwinden helfen", so Außenministerin
Ursula Plassnik anlässlich ihres Zusammentreffens im Außenministerium mit 42 serbischen StudentInnen
und jungen HochschulabsolventInnen, die am neu entwickelten Projekt "Experiencing Europe" teilnehmen.
Der serbische Projektpartner ist die Zoran Djindjic-Stiftung, deren Präsidentin, Ruzica Djindjic, Witwe des
2003 ermordeten Ministerpräsidenten, ebenfalls anwesend war.
Das Projekt "Experiencing Europe" ist eine Kooperation der Österreichischen Entwicklungs- und Ostzusammenarbeit
(OEZA) mit der Zoran Djindjic-Stiftung und wird vom World University Service (WUS) Austria durchgeführt. Die
OEZA unterstützt die Zoran-Djindjic-Stiftung mit rund 200.000 Euro. "Experiencing Europe" bietet
serbischen 42 JungakademikerInnen die Möglichkeit zu dreimonatigen Praktika bei österreichischen Unternehmen
und Institutionen. Als Vorbereitung darauf besuchten die TeilnehmerInnen einführende Kurse zur Vertiefung
ihrer Sprach-, Österreich-, und Europakenntnisse.
"Durch das Projekt 'Experiencing Europe' profitieren alle Beteiligten. Die serbischen Jugendlichen erfahren,
wie es ist, in der EU zu leben und zu arbeiten. Sie können sich wichtiges Fachwissen aneignen, um es in Serbien
anzuwenden. Das erhöht nicht nur ihre eigenen Zukunftschancen, sondern gibt auch Serbien insgesamt ein besseres
Rüstzeug für seinen EU-Kurs. Die österreichischen Unternehmen knüpfen wichtige Kontakte in
eine der Wachstums- und Zukunftsregionen Europas. So ist es ein Gewinn für alle", so Plassnik, die die
partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Wirtschaft hervorhob. Die Außenministerin kündigte an, aufgrund
der großen Nachfrage das Projekt in Zukunft ausbauen zu wollen.
"Wir wollen die europäische Perspektive für die Bevölkerung in der Region konkret und greifbar
machen. Dabei müssen wir praktisch bleiben. Das gilt auch für Erleichterungen bei der Mobilität",
so die Außenministerin, die in diesem Zusammenhang an das Projekt "Travelling to Europe" erinnerte,
bei dem serbische StudentenInnen mit finanzierten Interrail-Tickets die EU erfahren können. "Die heute
in Brüssel erfolgte Unterzeichnung des Visa- und Rückübernahmeabkommens ist ein erster wichtiger
Schritt. Visafreiheit gibt es aber nicht zum Nulltarif. Dafür braucht es weit reichende Reformen im Bereich
der Sicherheit - von der effektiven Grenzkontrolle bis zur Dokumentensicherheit. Hier ist Nüchternheit und
besonnenes Vorgehen gefragt: setzen wir uns Ziele und arbeiten wir dann konkret daran, sie umzusetzen", so
die Außenministerin.
"Der Weg Serbiens in die EU mag durchaus noch lang und holprig sein, aber jeder kann seinen Beitrag leisten.
Dann werden wir unser Ziel erreichen: Serbien als Teil des wiedervereinigten Europas und die Erweiterung der europäischen
Zone des Friedens und des Wohlstandes auch auf den Balkan", so Plassnik abschließend. |