"Nahost-Nachmittag" der Außenministerin am Rande der UNO-Generalversammlung
New York (bmeia) - "Der Nahe Osten ist zur Zeit erneut im Brennpunkt der internationalen Aufmerksamkeit
- der Nahostfriedensprozess steht am Scheideweg, die kommenden Wochen werden richtungsweisend sein. Ich habe daher
heute ganz bewusst einen Nahost-Nachmittag mit einer Reihe von bilateralen Gesprächen verbracht", so
Außenministerin Ursula Plassnik am 28.09. nach ihren Treffen mit dem palästinensischen Präsidenten
Mahmoud Abbas, den Außenministern Irans, Manouchehr Mottaki und Syriens, Walid Al-Mousalem, und der Außenministerin
Israels Tzipi Livi.
"Der Friedensmotor im Nahen Osten braucht dringend einen neuen Antrieb. Der Bedarf an Lippenbekenntnissen
und Absichtserklärungen in der Region ist gedeckt. Zu allererst müssen die Lebensbedingungen der Palästinenser
dramatisch verbessert und ihnen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen werden. Die Bevölkerung braucht
neue Hoffnungsperspektiven", so Außenministerin Plassnik, die fortfuhr: "Die geplante Nahostkonferenz
kann den Grundstein für einen nachhaltigen Frieden legen. Dabei ist ein umfassender regionaler Ansatz notwendig."
"In der Friedensarbeit im Nahen Osten darf es kein politisches Niemandsland geben. Syrien kann daher nicht
draußen vor der Tür gelassen werden. Wir müssen Syrien fest ins internationale Verantwortungsgewebe
einbinden. Die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im Libanon sind dabei ein Test für Syriens regionale
Verantwortung", so Plassnik.
Im Hinblick auf das iranische Atomprogramm sagte die Außenministerin: "El Baradeis Ansatz einer doppelten
Auszeit - Stopp der Urananreicherung und gleichzeitige Aussetzung der Sanktionen - zeigt den Ausweg aus der Sanktionen-
und Eskalationsspirale. Der Ball liegt nun beim Iran: Er hat die Wahl zwischen weiterer Isolation oder dem Zurückfinden
auf den Weg des Dialogs. Eines ist klar: die internationale Staatengemeinschaft ist geschlossen gegen iranische
Nuklearwaffen." |