Längste Ernte-Unterbrechung in der Unternehmens-Geschichte
Wien (öbf) - Aufgrund des Orkans Kyrill und des damit verbundenen Windwurfs großer Holzmengen
wurde das nachhaltige Holzernteziel bei den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) deutlich überschritten.
Im Sinn einer nachhaltigen Bewirtschaftung ist es für die Bundesforste notwendig, die Unterbrechung der regulären
Holzernte zumindest bis Ende März 2008 auszudehnen und damit den längsten Ernte-Stopp in der Unternehmensgeschichte
vorzunehmen.
Rund 1,5 Mio. Festmeter Holz wurden durch den Orkan Kyrill im Jänner 2007 geworfen oder gebrochen. Das entspricht
annähernd einer Jahresernte der gesamten Bundesforste, die durch Folgeschäden wie etwa erhöhten
Borkenkäferbefall noch überschritten wird. Obwohl die Schadensmengen im Rekordtempo aufgearbeitet werden
konnten und schon zum überwiegenden Teil bewältigt sind, haben sich die Bundesforste dazu entschlossen,
die reguläre Holzernte weiterhin einzustellen. „Wir konzentrieren uns jetzt vor allem auf Aufräumarbeiten
und die Vorbereitung der Wiederaufforstung“, erklärt ÖBf-Vorstandssprecher Georg Erlacher, „im Wald gibt
es nach wie vor viel zu tun.“ Zugleich zeigt sich Erlacher erleichtert darüber, dass jetzt die für die
Forstarbeiter besonders anspruchsvolle Aufarbeitungsphase bald vorüber ist.
Neues Produkt: kontinuierliche Versorgung mit Holz
Um die Kunden weiterhin möglichst gut zu versorgen, haben die Bundesforste umfangreiche Nasslager
gebildet und versorgen zusätzlich aus der Schadholz-Aufarbeitung. Gerade angesichts der Begrenztheit des Rohstoffs
Holz in Verbindung mit dem Klimawandel sieht Erlacher ein neues Bild des Marktes: „Durch den Klimawandel werden
Naturkatastrophen, die Schadholz verursachen, spürbar mehr. Umso mehr heißt unser Produkt nicht einfach
„Holz“, sondern vielmehr die „kontinuierliche Versorgung mit Holz“. Deshalb sind für uns Holzernte und der
Aufbau von Lagerkapazitäten wichtige Steuerungsinstrumente zur Marktpflege“ so der ÖBf-Vorstandssprecher,
der viele Jahre in der Sägeindustrie gearbeitet hat und dadurch sowohl die Verarbeitungs- als auch die Rohstoffproduktions-Seite
bestens kennt.
Auch die Rücksicht auf kleinere Forstbetriebe sei Motivation für dieses Handeln, betont Erlacher, der
die Solidarität der gesamten Forstbranche einmal mehr einfordert. Nicht festlegen kann sich Erlacher darauf,
dass die Holzernte im April wieder im üblichen Ausmaß fortgesetzt wird: „Möglicherweise müssen
wir den Holzernte-Stopp bis zum Sommer ausdehnen. Das können wir frühestens zum Jahreswechsel entscheiden.“
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