Bures: Null Toleranz bei Gewalt gegen Frauen  

erstellt am
27. 09. 07

Bewusstseinsbildung, Sensibilisierung und Aufstockung der personellen und räumlichen Ressourcen der Gewaltschutzzentren müssen Hand in Hand gehen
Wien (bpd) - „Gewalt gegen Frauen ist kein Kavaliersdelikt. Die gesamte Gesellschaft ist gefordert, wenn es darum geht, hinzuschauen und Gewalt nicht zu tolerieren“, so Frauenministerin Doris Bures zur Ausstellung "Männer gegen Männergewalt", die am Abend des 26.09. im Sozialministerium eröffnet wurde. 90 Prozent aller Gewalttaten passieren nach Schätzungen der Polizei in der Familie und im engsten sozialen Umfeld. Die Täter sind fast immer Männer, die Opfer fast immer Frauen und Kinder.

Ausstellungen wie die der White Ribbon-Initiative von Männern gegen Männergewalt an Frauen seien wichtig, weil sie zur Bewusstseinsbildung beitragen und dabei helfen, die Gewalt aus den eigenen vier Wänden herauszuholen. „Frauen und Kinder, die Opfer von Gewalt geworden sind, dürfen nicht allein gelassen werden. Sie brauchen unsere Hilfe.“, so Bures.

Dass diese Hilfe ab Jänner 2008 wieder allen Frauen und Kindern, die Opfer von familiärer Gewalt geworden sind, angeboten werden könne, sei sehr erfreulich, verweist Bures auf die 60-prozentige Budgeterhöhung für die Gewaltschutzzentren in ganz Österreich. Neben der guten personellen und finanziellen Ausstattung der Gewaltschutzzentren sei auch eine weitere Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung unerlässlich. Sowohl die steigenden Zahlen der Hilfesuchenden bei den Gewaltschutzzentren (Verdoppelung in den letzten sechs Jahren) als auch die Wegweisungen durch die Polizei (Verfünffachung zwischen 1997 und 2006) zeigen, dass immer mehr Frauen es schaffen, die Gewaltspirale zu durchbrechen.

Die Ausstellung "Männer gegen Männergewalt" richtet sich an junge Männer unterschiedlicher Herkunft und Milieus. Durch Sujets von Boxern, die den Spruch "Meine Fäuste fliegen nur im Ring!" in mehreren Sprachen tragen, sollen junge Männer angesprochen und dazu motiviert werden, die Problematik der Männergewalt an Frauen zu erkennen und sich mit dieser auseinanderzusetzen.
 
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