Psychologie und Spiritualität  

erstellt am
26. 09. 07

27.-30. Sept. 2007 – Naturwissenschaftliche Fakultät, Universität Salzburg
Salzburg (universität) - Spiritueller Aufbruch ist gegenwärtig. Buddhistische und vedantische Zentren wirken wie Magnete. Spirituelle Suchende organisieren sich in spirituellen Zentren, in Aschrams, in Satsangs. MystikerInnen der christlichen Tradition werden wiederentdeckt. Für die psychologische Forschung ergeben sich Fragen, mit brisanter Praxisrelevanz.

In der akademischen Psychologie zeigt sich ein vermehrtes Interesse an der spirituellen Dimension des Menschen. Dies wird in den zahlreichen neueren Veröffentlichungen ersichtlich. Konstrukte zur spirituellen Dimension wie Formen der Religiosität, transpersonales Vertrauen, Alleins-Erfahrungen etc. werden empirisch gesichert. Spiritualität wird wieder Gegenstand der Psychologie. Adäquate Methoden sind noch zu erarbeiten. Paradigmenwechsel stehen an.

Im Besonderen ergeben sich Fragen zu den potentiellen Möglichkeiten des menschlichen Bewusstseins. Die grundlegenden Wissenschaften (Physik, Informatik etc.) haben ihre absoluten Erklärungsansprüche relativiert. In Paradigma der modernen Physik (wie z.B. im fraktalsystemischen Paradigma) werden die Potentialitäten unseres Bewusstseins deutlich. Spiritualität wird im Zusammenhang mit der Quanteninformatik betrachtet, Bewusstsein als grundlegende Realität begriffen und Analogien zwischen Licht und Bewusstsein hergestellt. Dies schafft neue Möglichkeiten für eine "Psychologie des Bewusstseins".

Wir haben nicht nur Bewusstsein. Es ist uns zur Transformation aufgegeben. Mit der Freilegung seiner Potentialitäten ergibt sich eine Hierarchie aufsteigender Bewusstseinsebenen. Jede Ebene hat ihre Erkenntniszugänge (Ratio, Introspektion, Intuition, Kontemplation etc.). Begriffe wie "Erleuchtung" oder "Erwachen" können als Transformation des Bewusstseins begriffen werden.

Wenn uns Bewusstsein zur Transformation aufgegeben ist, ist die therapeutische Begleitung dieses Weges essentielle Psychotherapie. Das ist nicht eine "neue" Psychotherapie, sondern fordert sich aus dem Selbstverwirklichungsstreben der spirituellen Realität unserer Existenz ein.
Mit Spiritualität ist die individuelle Sinnsuche, die unmittelbare Erfahrung des Sakralen oder einer transzendenten Präsenz in jedem von uns gemeint.

Die Zielgruppen des Kongresses sind alle spirituell Suchenden, im Besonderen jene, die Menschen in der Entwicklung und in Lebenskrisen begleiten. Dies gilt besonders für Lehrer, Erzieher, Heilberufe, Psychologen, Psychotherapeuten, Theologen u.a.. Und nicht zuletzt Forschende, die sich um ein "Bild vom Menschen" bemühen, das den Potentialitäten unseres Bewusstseins und seiner Geistdimension gerecht wird.


Veranstalter: ao.Univ.Prof. Dr. Alfons Reiter, Fachbereich Psychologie
O.Univ.Prof. Dr. Anton Bucher, Fachbereich Praktische Theologie


Informationen: http://www.psychologie-spiritualität.sbg.ac.at/
 
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