Europaparlament fordert europäisches Qualitätssiegel für Spielzeug
Strassburg (övp-pd) - "Gefährliches, giftiges oder gesundheitsschädliches
Spielzeug hat in Europa nichts verloren. Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass auch importiertes
Spielzeug sicher für ihre Kinder ist", begründete ÖVP-Delegationsleiter Mag. Othmar Karas die
Forderung des Europäischen Parlaments nach einem europäischen Qualitätszeichen für europäische
und aus Drittstaaten importierte Ware. "Es ist zu begrüßen, dass die EU-Kommission die Rückrufaktionen
für gefährliches, in China hergestelltes Spielzeug zum Anlass einer gründlichen Überprüfung
der derzeit geltenden Konsumentenschutzverfahren nimmt. Auf Basis des Kommissionsberichts wird dann zu entscheiden
sein, welche Maßnahmen zusätzlich getroffen werden müssen, damit die Verbraucher sicher, beruhigt
und informiert ihre Wahl treffen können", sagte Karas.
Die Europäische Volkspartei verlangte in einer heute in Strassburg angenommenen Entschließung, die gemeinsam
mit drei anderen Fraktionen eingebracht wurde, dass die Europäische Kommission einen umfassenden Maßnahmenkatalog
vorlegen solle, um sicherzustellen, dass auch Importe aus Drittländern die gleichen hohen Sicherheits- und
Gesundheitsstandards erfüllen wie europäische Produkte. "Die EU hat bereits heute sehr hohe Konsumentenschutzstandards.
Jede Kette ist aber nur so stark wie ihr schwächstes Glied. In einem gemeinsamen Binnenmarkt müssen daher
alle Länder und alle verantwortlichen Behörden zusammenarbeiten um zu verhindern, dass gefährliche
oder unsichere Produkte in die EU eingeführt werden können", betonte Karas.
Der Vizepräsident der EVP-ED Fraktion wies aber auch darauf hin, dass man die Schuld keinesfalls allein China
geben könne: "Zwar kommt ein Großteil der beanstandeten Produkte aus China, aber auch die Hersteller
selbst müssen in die Pflicht genommen werden. Nicht China, sondern auch die unverantwortlich handelnden Hersteller
und Importeure, deren Produkte nicht oder nicht ausreichend getestet wurden, sind das größte Problem
der Spielzeugsicherheit", wies Karas auch auf den Umstand hin, dass sich der betroffene Spielwarenhersteller
Mattel bei der chinesischen Regierung letzte Woche für 'Designfehler' entschuldigt habe.
In jedem Fall seien alle Mitgliedstaaten und die Kommission zu einer stärkeren Zusammenarbeit aufgerufen:
"Die Kommission die Marktüberwachungsmaßnahmen der einzelnen Mitgliedstaaten überprüfen
und wo notwendig auf eine Stärkung drängen. Weiters sollte die Kommission sich überlegen, ob ein
EU-Qualitätssiegel auf freiwilliger Basis einen Mehrwert für die Konsumenten bringen kann. Das derzeitige
CE-Zeichen ist ja kein Qualitätssiegel, sondern nur die Bestätigung einer den EU-Normen entsprechenden
Produktion. Hier gibt es einen europäischen Spielraum um den Bürgerinnen und Bürger mehr Sicherheit
und mehr Information zu bieten", sagte Karas abschließend. |