"Dead Man Walking" im Theater an der Wien  

erstellt am
25. 09. 07

Künstlerisches Plädoyer gegen die Toesstrafe
Wien (rk) - Das Theater an der Wien bringt am Mittwoch, 26. September, die Oper "Dead Man Walking" von Jake Heggie zur österreichischen Erstaufführung. Vier weitere Aufführungen der Coproduktion mit der Dresdner Oper folgen bis 10. Oktober. Die Oper ist ein künstlerisches Plädoyer gegen die Todesstrafe und ein eindrucksvolles Zeugnis zeitgenössischen amerikanischen Musiktheaters. Das Libretto stammt von Terrence McNally nach dem Buch von Sister Helen Prejean. Generaldirektor KR Franz Häußler und Intendant DI Roland Geyer stellten am Montag die Produktion gemeinsam mit dem Komponisten Jake Heggie und der Dirigentin Sian Edwards den Medien vor. Für die die Produktion begleitenden Aktionen im Schulbereich und auf der Ebene von Amnesty International sprachen Stadtschulratspräsidentin Dr. Susanne Brandsteidl und Generalsekretär Mag. Heinz Patzelt.

Wiener Aufführung mit Star der Uraufführung
In der Aufführung im Theater an der Wien singt mit John Packard der Star der Uraufführung an der San Francisco Opera die zentrale Rolle des Joseph De Rocher, Kristine Jepson als Sister Helen Prejean und Frederica von Stade, die ebenfalls in der Uraufführung mitwirkte, als Mrs. Patrick de Rocher stehen weiters für die hochkarätige Besetzung des Abends. Die Inszenierung stammt von Nikolaus Lehnhoff, die Bühne von Raimund Bauer, Sian Edwards dirigiert das Radio -Symphonieorchester Wien, es singen der Arnold Schönberg-Chor und der Kinderchor des Musikgymnasiums Wien.

Zweitkritisches Themen an das Musiktheater holen
Intendant Roland Geyer setzt mit der Produktion eine weitere entscheidende Initiative, zeitkritische Themen im Theater an der Wien zu präsentieren. Mit der Oper von Jake Heggie holt er eine Oper an das Theater an der Wien, die in Amerika und weltweit bereits großen Erfolg hat und zum breiten Interesse an der zeitgenössischen Oper in Amerika beigetragen hat.

Jake Heggie sieht dieses Interesse in den Staaten durch rund 20 und mehr neue Opern pro Jahr dokumentiert, die herausgebracht werden, ihr Publikum finden und zugleich auch das Interesse für die alte klassische Oper wieder steigen lassen. In seine Oper habe er ein breites Spektrum musikalischer Ausdrucksformen eingebracht, so Heggie, von der klassischen Musiksprache über Jazz, Gospel, Rock bis hin zu Musical- und Popelementen. Ein großes Anliegen sei ihm gewesen, in der musikalischen Sprache die Charaktere der Bühnenfiguren zu zeichnen. Jake Heggie zeigte sich erfreut, seine Oper nun an einem so traditionsreichen Haus zu sehen, ebenso wie Dirigentin Sian Edwards, die besonders auf die guten Arbeitsbedingungen im Theater an der Wien hinwies und die enorme Stärke der Musik von Heggie unterstrich.

Jugendprojekt "Dead Man Walking"
Die Produktion wird in Zusammenarbeit mit dem Stadtschulrat Wien von einem Jugendprojekt begleitet, das Stadtschulrats-Präsidentin Dr. Susanne Brandsteidl vorstellte. Es gehe darum, so Brandsteidl, dass sich die Schüler mit bestimmten Themen kritisch und kreativ auseinandersetzen. So haben 120 Schüler im Alter von 15 bis 20 Jahren von 14 Schulen (AHS, Berufsschulen etc.)aktiv zum Thema der Oper gearbeitet und dabei beachtliche Ergebnisse erzielt. Am Tag der offenen Tür im Theater an der Wien, Samstag, 29. September , 13 - 16 Uhr, werden alle Arbeiten bei freiem Eintritt gezeigt.

Amnesty International begleitet ebenfalls die Produktion im Theater an der Wien, Generalsekretär Mag. Heinz Patzelt stellte fest, es gelte, die Diskussion zu diesem Thema, dem "Staatlichen Mord" so lange zu führen, bis die Todesstrafe Geschichte sei. Am 10. Oktober, dem Welttag gegen die Todesstrafe,werden im rahmen einer großen Abschlussveranstaltung zwei ehemalige, unschuldig verurteilte Insassen einer todeszelle von ihren Erfahrungen berichten und an einer diskussionsrunde mit schülern der Popper-Schule teilnehmen.

Die weiteren Aufführungstermine nach der Premiere am Mittwoch, 29. September, 19.30 Uhr, sind der 2., 4., 7. und 10. Oktober, ebenfall jeweils 19.30 Uhr.

Informationen: http://www.theater-wien.at
 
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