New York (bmeia) - "Wir haben heute die Chance und die Pflicht, aus
den Versäumnissen und Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Ob religiös, rassistisch oder wirtschaftlich
motiviert, ob in Nord oder Süd, in Ost oder West, wir müssen uns gegen alle Formen des Extremismus und
des Missbrauchs religiöser Überzeugungen und kulturellen Traditionen zur Wehr setzen. Der Dialog ist
heute ein unerlässliches Fundament für den Zusammenhalt jeder Gesellschaft und für das friedliche
Miteinander von verschiedenen Kulturen und Religionen. Nur im Gespräch miteinander können wir einander
klarmachen, was uns verbindet, aber auch was uns aneinander irritiert" so Staatssekretär Hans Winkler
anlässlich einer Konferenz zum Dialog der Kulturen im Rahmen der Vereinten Nationen in New York.
"Die Vereinten Nationen sind hierfür ein geeigneter Rahmen - im Setzen von globalen Standards und als
Hüterin der Menschenrechte. Es braucht keine politisch verordnete Leitkultur. Vielmehr trifft jeden Staat
und jede Religionsgemeinschaft die Verantwortung, allen Formen der Diskriminierung und Intoleranz von Beginn an
entgegen zu treten und den Dialog zu fördern. Es obliegt ihnen auch die notwendigen wirtschaftlichen, sozialen,
aber auch moralischen Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen die Bürger ihre Rechte wahrnehmen können
und vor Gewalt und Aggression geschützt werden," betonte Winkler.
"Klischees und Feindbilder lassen sich oft leichter aufbauen, als vertrauensvoll aufeinander zuzugehen. Kein
Mensch wird als Terrorist oder Extremist geboren. Bildung, der Zugang zu Informationen und die Schaffung von Perspektiven
- besonders für junge Menschen - ist der Motor für Veränderung in der Gesellschaft und für
ein sicheres und friedliches Zusammenleben. Es darf kein Identitätsvakuum entstehen", sagte der Staatsekretär.
"Österreich hat bereits eine langjährige Erfahrung als Plattform des Dialogs der Kulturen und Religionen
und Zivilisationen. Wir werden uns hier auch weiterhin nachdrücklich engagieren", so Winkler, der besonders
die im Mai dieses Jahres von Außenministerin Ursula Plassnik organisierte Frauenkonferenz hervorhob. "Frauen
und Jugendliche müssen in den Dialog stärker einbezogen werden. Bei ihnen besteht viel ungenütztes
Potential für eine erfolgreiche Integration, aber auch für eine Verbesserung der Tonalität der Debatte."
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