Pröll: Bis 2010 10.000 Studierende in Niederösterreich
St. Pölten (nlk) - In Anwesenheit von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Bundeskanzler
Dr. Alfred Gusenbauer, Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi
wurde am 05.10. in St. Pölten das neue Gebäude der Fachhochschule St. Pölten eröffnet. Der
inklusive Instandhaltung und Betriebsführung für 25 Jahre mit Kosten von 40 Millionen Euro auf 14.000
Quadratmetern errichtete Campus bietet derzeit 1.400 Studierenden aus 15 Ländern Platz.
Pröll sprach dabei von einem Schritt in eine neue bildungspolitische Zukunft Niederösterreichs. Es gehe
darum, der Jugend alle verfügbaren Chancen zu eröffnen und nicht nur möglichst viele Jugendliche
aus, sondern auch in Niederösterreich auszubilden. Vom Ziel, bis 2010 in Niederösterreich insgesamt 10.000
Studierende zu beherbergen, habe man heute schon die Zahl 9.500 erreicht. Der Grundsatz Fordern und Fördern
müsse dabei bereits bei den Kleinsten und bis zur Spitze der Bildungspyramide mit der Donau-Universität,
dem Fachhochschulwesen, der Pädagogischen Hochschule und der Elite-Uni gelten.
Der neue Campus zeige überdies das Bemühen des Landes, die Standortqualität Niederösterreichs
auf internationales Niveau zu heben. Forschung, Entwicklung und Bildung hätten zentralen Stellenwert für
Betriebsansiedlungen. Im Wandel „von den rauchenden Schloten zu den rauchenden Köpfen" sei Niederösterreich
auf einem sehr guten Weg.
Gusenbauer betonte, ohne höhere Bildung gebe es keine Chance im internationalen Wettbewerb. Exzellente Produkte
und Dienstleistungen seien nur mit bestens ausgebildeten Mitarbeitern möglich; den Zugang zu höherer
Bildung zu beschränken, sei daher „eine absolute Sackgasse". Ziel müsse es sein, dass die Hälfte
eines Jahrganges auf einer Universität oder Fachhochschule studiere. Um bis dahin möglichst wenige Jugendliche
bis zum 18. Lebensjahr zu verlieren, brauche man daher eine möglichst breite Basis, begonnen beim stärkeren
Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen.
Fischer meinte, dieser Tag werde lang in die Zukunft hineinwirken und erinnerte daran, dass es zur Zeit seiner
Angelobung als Wissenschaftsminister noch gar keine Fachhochschulen gegeben habe. Das Fachhochschulgesetz aus dem
Jahr 1993 habe die Möglichkeiten unterschiedlichster Gestaltung offen gelassen. Dementsprechend hätten
sich die Fachhochschulen in Österreich in ihrer gesamten Bandbreite entwickelt und würden als zusätzliches
Angebot der Bildungs- und Forschungspraxis sehr gut angenommen. Österreich müsse im Bildungsbereich möglichst
weit vorne sein, ihn freue daher das einheitliche Bekenntnis zu Bildung, Forschung und Wissenschaft über alle
Parteigrenzen hinweg, so Fischer abschließend. |