ÖBB und Siemens präsentieren railjet-news: Erster Wagenkasten fertig gestellt ·
Premium-Sitz bereits gebaut · railjet Catering in Testphase
Wien (öbb) - Der erste Wagenkasten, die Zugsitze und das Catering stehen: Stahlbau-Einzelteile
wurden bei Siemens zusammengefügt, Designs bei der ÖBB beschlossen und die Versorgung am Zug bei e-Express/Meinl
am Graben bestellt. „Der heutige Zwischenschritt ist ein Meilenstein am Weg zu unserer neuen Qualität im Fernverkehr“,
sagt ÖBB-Chef Martin Huber. „Es ist der entscheidende Schritt vom Modell zum echten Zug.“
railjet – Der Beginn
Im November des letzten Jahres ist beim Anschnitt der Startschuss für den railjet gefallen. Seither
ist viel geschehen: Die ersten Teile (Untergestell, Dach, Stirnwände, Führerraumgerippe und Gerippe der
Seitenwände) wurden im Siemens-Werk in Maribor (Slowenien) produziert und im Sommer nach Wien für die
Endfertigung geliefert. Der erste, bereits lackierte, Rohbaukasten ist nun fertig. Die österreichische Bevölkerung
hat im Sommer das Design des railjet und eine Fachjury den Caterer gewählt. All diese Entscheidungen und das
Konzept, auf bewährte Technik aufzubauen und dabei evolutionär zu arbeiten, werden dazu beitragen, die
ÖBB zu einer der Top-Bahnen Europas zu machen.
railjet – Die Neuigkeiten
Bequemes Reisen wird im railjet durch ergonomische Sitze in allen Klassen zum Standard. Alle Sitze bieten
Privatsphäre, ausreichend Sitzbreite und Festigkeit. Der Business-Sitz ist in Neigung und Tiefe verstellbar,
verfügt zudem über Zubehör wie Fußraster, Abfallbehälter, Steckdosen und Kleiderhaken.
Beim Premium-Sitz können verschiedene Sitzpositionen eingenommen werden, die alle zur präventiven Gesundhaltung
der Bandscheibe beitragen. Weiters gibt es Beinauflagen, Komfortkopfpolster und Laptop-Tische.
Das Catering von e-Express/Meinl am Graben wird saisonal angepasst und das Menü wird österreichische
Schmankerln bis hin zu internationalen Spezialitäten umfassen. Auf eine ausgewogene Ernährung mit frischen
Produkten wird besonders Augenmerk gelegt – in den nächsten eineinhalb Jahren werden für Testzwecke potentielle
railjet-Gerichte in den Speisewagen auf der Westbahn serviert. Kalte und warme Snacks, Getränke sowie Hot
Towels und Zeitungen/Magazine sind in der Premium Class im Fahrpreis inkludiert, in der Business Class Welcome
Drinks, Cold Towels und Zeitungen/Magazine. In der Economy Class werden gegen Bezahlung Snacks, Lunch- und Dinnerpakete
angeboten. Weiters kann im Bistro gespeist oder die Bistro-Angebote werden in allen Klassen direkt am Platz („Am
Platz Service“) serviert.
railjet – Die nächsten Schritte
Die komplette Fertigung (Rohbaukasten, Innenausbau, Lackierung) der ersten drei railjet-Garnituren erfolgt
bei Siemens, Mitarbeiter der ÖBB-Technische Services GmbH sind bereits eingebunden. Ab der vierten Garnitur
übernehmen diese die Endfertigung der Wagen. Bei der Produktion wird besonders auf einen umfassenden Service
– vor allem für Menschen mit Beeinträchtigung – Wert gelegt. Taktile Elemente, Kontraststreifen an der
Eingangstür, ein extra gut ausgeleuchteter und geräumiger Wendekreis im Eingangsbereich und ein Hebelift
erleichtern das barrierefreie Ein- und Aussteigen. Weiters gibt es pro railjet-Garnitur drei Rollstuhlplätze,
Plätze für Blinden- oder Partnerhunde, optische und akustische Fahrgastinformation und ein barrierefreies
WC.
railjet – Der Fahrplan
23 railjet-Garnituren mit jeweils 408 Sitzplätzen werden in der ersten Tranche ab 2008 mit bis zu
230 km/h auf der Westbahn unterwegs sein. 44 weitere Garnituren wurden bereits bestellt. Das Investitionsvolumen
beträgt 816 Millionen Euro. „Es freut mich, dass wir mit diesem Großauftrag die Zusammenarbeit mit den
ÖBB weiter intensivieren und unsere Kompetenz in Österreich unter Beweis stellen können. Die Gesamtkonzeption,
die Konstruktion der Wagenkästen und Inneneinrichtung erfolgt nämlich durch das Weltkompetenzzentrum
Passenger Coaches von Siemens Transportation in Wien und Graz“, so Brigitte Ederer, Vorsitzende des Vorstandes
der Siemens AG Österreich.
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 gibt es sechs Verbindungen von Wien nach München und sieben in die
ungarische Hauptstadt Budapest in einem Zwei-Stunden-Takt. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2009 ist der railjet
auch auf der Strecke Wien – Salzburg – Innsbruck – Feldkirch – Bregenz resp. Zürich unterwegs. Die Verbindungen
Wien – Graz – (Ljubljana/Zagreb) und Wien - Villach – (Venedig) kommen schrittweise ab 2010 dazu. Die Fahrzeit
von Wien nach Salzburg wird sich beispielsweise bis 2013 von derzeit 2 h 37 min auf 2 h 15 min verkürzen.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsanbieter sorgt der ÖBB Konzern österreichweit für den umweltfreundlichen
Transport von Menschen und Gütern. Mit 42.951 MitarbeiterInnen, Gesamterträgen von 5,466 Mrd. EUR und
einem Investitionsvolumen von 2,049 Mrd. EUR im Jahr 2006 ist der ÖBB-Konzern einer der größten
Arbeitgeber des Landes und ein wichtiger wirtschaftlicher Impulsgeber. Im Jahr 2006 wurden von den ÖBB 443
Mio. Fahrgäste und 93 Mio. Tonnen Güter transportiert.
Strategische Leitgesellschaft des ÖBB-Konzerns ist die ÖBB-Holding AG. |