Je Drei Nennungen für "König Lear" und "Viel Lärm um nichts"
am Burgtheater
Wien (rk) - Ins Theater an der Wien, in dem der "Nestroy" zum ersten Mal vergeben wurde,
kehrt die Wiener Theatergala mit der 8. Preisverleihung zurück. Am 24. November wird die traditionsreiche
Bühne Schauplatz des Preisregens für großartige Leistungen auf dem Theater, die es zu würdigen
gilt. Nach dem Moderatoren-Paar Ofzcarek - Maertens im Vorjahr ist es heuer mit Sophie Rois und Caroline Peters
ein weibliches Duo, das nach dem Buch von David Schalko durch die Gala führen wird. Schon jetzt ihres "Nestroy"
sicher sind Hilde Sochor, die von der Jury für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde, Markus Kupferblum für
seine Off-Produktion "Die verlassene Dido" im Nestroyhof und René Pollesch mit dem Autorenpreis
für sein im Akademietheater aufgeführtes Stück "Das purpurne Muttermal". Über die
anderen Preise entscheidet wie immer die Akademie, die die Letztauswahl aus zahlreichen Glanzlichtern des Theaters
zu treffen hat. Mit Luc Bondy (Regie), Gert Voss (Bester Schauspieler) und Martin Schwab (Beste Nebenrolle) gibt
es drei Nennungen für den "König Lear" am Burgtheater, mit Christiane von Poelnitz, Joachim
Meyerhoff und Stéphane Laimé ebenfalls drei Nennungen für "Viel Lärm um nichts"
an der Burg.
Mailath-Pokorny: Menschen für das Theater begeistern
Der "Nestroy" solle die großen Leistungen auf dem Theater würdigen, aber auch die
Menschen für das Theater begeistern, so Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny bei der Pressekonferenz
- gemeinsam mit Hausherrn DI Roland Geyer, Jury-Vorsitzender Dr. Karin Kathrein, Edgar Böhm, ORF und Bettina
Glatz-Kremsner, Lotterien - am Mittwoch im Theater an der Wien. Zugleich gebe der Nestroy ein Bild der Entwicklung
des Theaters in Wien und im deutschsprachigen Raum. Mailath verwies auch auf die Wiener Theaterreform und den Neustart
des Schauspielhauses und von "brut" und dankte den Juroren des Preises, dem ORF für die Kooperation
und dem Sponsor Österreichische Lotterien. Edgar Böhm versprach sich für die am gleichen Tag zeitversetzte
Übertragung der Gala im ORF "knisternde" Unterhaltung, über 3-SAT werde der "Nestroy"
ein weites, internationales Zuschauerfeld finden.
Die Nominierungen
Prominente Namen bestimmen großteils die Liste der Nominierungen, die beste deutschsprachige Produktion
kommt heuer jedenfalls aus dem Ausland, bei den weiteren Nennungen dominiert das Burgtheater, aber auch Josefstadt
und Volkstheater kommen mehrfach zum Zug.
In der Kategorie "Beste deutschsprachige Aufführung" stehen "Der Gott des Gemetzels" von
Yasmina Reza, Inszenierung Jürgen Gosch, Schauspielhaus Zürich, "Glaube Liebe Hoffnung" von
Ödön von Horvath in der Inszenierung von Stephan Kimmig, Münchner Kammerspiele und die "Wallenstein"-Produktion
von Peter Stein, Berliner Ensemble zur Wahl. Die Genannten für die beste Regie: Luc Bondy mit "König
Lear" von William Shakespeare am Burgtheater, Simon McBurney mit seinem "A Disappearing Number"
bei den Wiener Festwochen und Grzegorz Jarzyna mit seiner "Medea"-Version im Kasino am Schwarzenbergplatz.
Als beste Schauspielerin sind Christiane von Poelnitz als Beatrice in Shakespeares "Viel Lärm um nichts"
im Burgtheater, Sylvie Rohrer als Medea in Jarzynas Produktion am Schwarzenbergplatz und Barbara Sukowa als Merteuil
in Heiner Müllers "Quartett" bei den Salzburger Festspielen genannt. Als bester Schauspieler stehen
Joachim Meyerhoff als Benedict in "Viel Lärm um nichts" am Burgtheater, Bernhard Schir als Christian
in "Das Fest" von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov in der Josefstadt und Gert Voss als König Lear
im Burgtheater zur Wahl, für die beste Nebenrolle Regina Fritsch als Prostituierte Chantal in Shakespeares
"Maß für Maß" am Burgtheater, Martin Schwab als Gloster im "Lear" und Wolf-
Dietrich Sprenger als Burgtheater-Portier Fitl in Turrinis "Mein Nestroy" an der Josefstadt. Katharina
Straßer als Vicki in "Der nackte Wahnsinn" von Michael Frayn im Volkstheater, Martin Vischer als
Christopher in "Am Strand der weiten Welt" von Simon Stephens, ebenfalls im Volkstheater und Matthias
Mamedof als Bradley in "Bradley - letzte Reihe, letzter Platz" sind für den besten Nachwuchs genannt.
Katrin Brack für "Molière. Eine Passion" von Feridun Zaimoglu, Günter Senkel und Luk
Perceval bei den Salzburger Festspielen, Stéphane Laimé für "Viel Lärm um nichts"
am Burgtheater und Rolf Langenfass für "Mein Nestroy" an der Josefstadt sind die Kandidaten für
die beste Ausstattung. Für den Spezialpreis genannt sind "maschek" für "Beim Gusenbauer"
im Rabenhof, Stephanie Mohr für die Inszenierung der "Weberischen" von Felix Mitterer im Museumsquartier,
Mozartjahr/Vereinigte Bühnen, und Nina Ball für die Erschließung des Kurhauses Semmering für
die "Alma"-Produktion Paulus Mankers. |