Fünf Jahre WWTF  

erstellt am
03. 10. 07

Häupl: Unverwechselbare Größe in Forschungsförderung
Wien (rk) - Der WWTF, der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds, feiert sein 5-Jahres-Jubiläum und ist in dieser Zeit bereits, so Bürgermeister und Fonds-Präsident Dr. Michael Häupl in seinem Pressegespräch am 02.10., zu einer unverwechselbaren Größe in der Forschungsförderung in Wien geworden. Der Fonds, der seit Beginn seiner Fördertätigkeit in acht Ausschreibungen bereits über 31,7 Millionen Euro an Fördermitteln vergeben hat, berge ein nachhaltiges Entwicklungspotential für die Wirtschaft und für die Arbeitsplätze der Zukunft. Häupl verwies in diesem Zusammenhang auch auf die Erfolge Wiens im Bereich von Life Science und Creative Industries mit rund 100.000 Arbeitsplätzen in diesem Bereich und richtete seinen Dank an alle Verantwortlichen im WWTF für ihre Arbeit. Dr. Bernhard Görg, gemeinsam mit Häupl Mitbegründer des WWTF und dessen Vizepräsident stellte die Leistungen im Förderbereich Mathematik in den Focus seiner Ausführungen. Wien sei auf dem Weg zu einem Exzellenzzentrum der Mathematik, die eine Schlüsselwissenschaft für die Zukunft sei. Diesen Statements schloss sich auch Geschäftsführer Dr. Michael Stampfer an, der als weiteres wichtiges Feld der Forschung die Kognitionsforschung hervorhob. Mit vier neuen Stiftungsprofessuren für die Bereiche Life Sciences und Kognitionsforschung setze der WWTF neue Akzente.

Förderung von Spitzenwissenschaft
Der WWTF, der Mitte 2002 seine operative Arbeit begann, feiert heuer sein 5-jähriges Bestehen. Gegründet wurde der WWTF, um Spitzenforschung in Wien zu fördern und damit die Stadt in ausgewählten Feldern auf der internationalen Forschungslandkarte von Studentinnen und Studenten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aber auch Unternehmen als ein attraktiver Ort wahrgenommen wird. Seit seinem Bestehen wurden insgesamt acht Ausschreibungen durchgeführt, die wichtige Forschungsarbeiten und Karriereschritte vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ermöglicht haben.

Life Sciences, Mathematik und ..., Science for Creative Industries
Schwerpunktmäßig fördert der WWTF die Bereiche Life Sciences, interdisziplinäre Zusammenarbeit der Mathematik mit anderen Wissenschaftsgebieten sowie alle Forschungsbereiche, die für Wien als Standort der Kreativbranchen wichtig sind. Damit reicht das Portefeuille an geförderten Projekten von biowissenschaftlicher Laborforschung oder Vorhaben mit Klinikbezug über die Modellierung von Finanzmärkten oder Mathematik für Telekommunikationsanwendungen bis hin zu Musikforschung oder Virtual-Reality-Projekten. Der WWTF ist somit ein aktiver Forschungsförderer, der Themen in enger Abstimmung mit der Scientific Community setzt.

Die besten Projekte für Wien
Der WWTF fördert große Projekte von Wiener Forschungsgruppen mit stark disziplinenübergreifendem Charakter. Dabei setzt der Fonds besonders auf Qualität - das gilt für die geförderten Projekte, aber auch für die Auswahlverfahren: Jeder Antrag wird sowohl von einer internationalen Jury als auch von mehreren internationalen Fachgutachterinnen und -gutachtern beurteilt. Darüber hinaus werden auch hervorragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland als Stiftungsprofessuren nach Wien geholt, um damit weitere entscheidende Impulse am Forschungsstandort zu setzen. Schon bisher hat der WWTF den Aufbau vier solcher akademischer Arbeitsgruppen angestoßen und finanziert: zweimal im Feld der Bioinformatik, je einmal in der Finanzmathematik und der mathematischen Biologie.

Vier neue Stiftungsprofessuren für Wien
Mit insgesamt 6 Millionen Euro an Fördermittel schreibt der WWTF für das Jahr 2007/2008 vier neue Stiftungsprofessuren in den Bereichen Life Sciences und Kognitionsforschung aus. Mit den zwei Life-Sciences- Stiftungsprofessuren verstärkt der WWTF weiter seine Anstrengungen, der in Wien sehr starken experimentellen Biologie weitere theoretische und quantitativ arbeitende Arbeitsgruppen hinzuzufügen. Der Grund dafür ist, dass komplexere biologische Systeme wie Zellen nur verstanden werden können, wenn entsprechende Theorien und Modelle in Kooperation mit Expertinnen und Experten aus der Physik, der Chemie, den Computer Sciences oder der Mathematik entwickelt werden.

Durch die zwei Stiftungsprofessuren in der Kognitionsforschung soll Wien in diesem sich rasch entwickelnden Bereich auch international stärker positioniert werden. Sowohl naturwissenschaftliche als auch geisteswissenschaftliche Zugänge zu Fragen wie Bewusstsein oder Gedächtnis sind hier angesprochen: Molekularbiologische Forschung ist davon ebenso umfasst wie Psychologie, Psychiatrie, Linguistik oder neue informationstechnologische Zugänge.

Alle Stiftungsprofessuren werden noch 2007 vom WWTF ausgeschrieben, mehr dazu in Kürze unter http://www.wwtf.at/ .

Privates Geld für öffentliche Aufgaben
Die Mittel erhält der WWTF von einer privaten Stiftung aus dem Bankenbereich ("Privatstiftung zur Verwaltung von Anteilsrechten") und hat damit ein Alleinstellungsmerkmal in Österreich: Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern wie den USA, Großbritannien, Schweden oder Deutschland gibt es hierzulande neben dem WWTF praktisch keine privat finanzierte Quelle für die Wissenschafts- und Forschungsförderung.

WWTF vergibt rund 4,5 Millionen Euro für zehn innovative Projekte
Im Rahmen des zweiten Calls "Mathematik und ..." vergab der WWTF eine Fördersumme von rund 4,5 Millionen Euro insbesondere an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die zehn ausgewählten Projekte kommen aus den vier Bereichen Life Sciences, Physik, Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften.

Der WWTF hat zur Förderung der Mathematik in Kooperation mit anderen Wissenschaftsgebieten nunmehr den zweiten Call "Mathematik und…" durchgeführt. Eine international besetzte Jury hatte dem WWTF-Vorstand - auf Basis eines weltweiten Begutachtungsprozesses - aus den 37 eingereichten Projekten eine Förderempfehlung unterbreitet. In der Sitzung vom 18. September 2007 genehmigte der Vorstand dann die zehn vorgeschlagenen Projekte mit einer Fördersumme von 4,47 Millionen Euro.

Die Zielsetzungen des Calls waren: Wien als Stadt der Mathematik international noch sichtbarer zu positionieren und besonders Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu fördern. Der interdisziplinäre Ansatz und das Kooperationskriterium waren dabei besonders wichtig, um innovative mathematische Methoden im wissenschaftlichen Kontakt mit anderen Disziplinen zu entwickeln. So ist sichergestellt, dass die Mathematik ihren Beitrag zu konkreten Problemlösungen leistet und zu mittelfristigen Anwendungen führt.

Grundsätzlich war der WWTF dabei offen für alle Wissenschaftsgebiete. In den zehn genehmigten Projekten kooperieren Mathematikerinnen und Mathematiker mit den Bereichen "Life Sciences", "Ingenieurswissenschaften", "Physik" und "Wirtschaftswissenschaften".

Mathematik - Vielseitige Einsetzbarkeit
Wien verfügt über eine ganze Reihe exzellenter Mathematikerinnen und Mathematiker, die mit ihrer wissenschaftlichen Arbeit anderen Forschungsgebieten im Rahmen einer interdisziplinären Zusammenarbeit wichtige Impulse geben. In den letzten Jahren haben sich die breiten angewandten Einsatzmöglichkeiten von mathematischen Methoden eindrucksvoll durchgesetzt: Von der Modellierung von Markt- und Kreditrisiken im Finanzbereich bis zu innovativen Simulationen von Strömungsvorgängen und der Optimierung von Routingprozessen im Internet oder Mobilfunknetz ist eine breite Palette von Problemlösungen durch den Einsatz mathematischer Modellierungen möglich.

"Mathematik und ..." - neue Akzente für die Wissenschaft in Wien
Nach "Life Sciences" und "SCIENCE for creative industries" hat der WWTF mit "Mathematik und …" einen dritten, etablierten Schwerpunkt. Für diesen Bereich wurden der Wiener angewandten Mathematik innerhalb von drei Jahren fast 12 Millionen Euro gewidmet.

Die Förderung interdisziplinärer und angewandter wissenschaftlicher Projekte im Bereich der Mathematik, wie sie im WWTF-Programm erfolgt, ist für die wissenschaftliche Landschaft in Wien eine Neuheit. Auch international gibt es kaum vergleichbare Programme. Diese "Eigenentwicklung" des WWTF hat somit zu einer starken Resonanz und einem intensiven Wettbewerb geführt. Die wissenschaftliche Breite der Einreichungen war dabei ebenso beeindruckend wie die Qualität der Projekte.

Informationen: http://www.wwtf.at/
 
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