Offizielle Eröffnung der ersten und einzigen Hochschule des Lebensministeriums
Wien (bmlfuw) - „Die neue Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik ist als erste und einzige
Hochschule des Lebensministeriums ein Signal für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum. Sie steht
unter dem Motto „Mit der Natur leben lernen“ und ist als Spitzeninstitut des agrarischen Bildungsbereichs die Wissendrehscheibe
zwischen Forschung, Beratung und Schule in der Aus- und Weiterbildung. Der ländlich geprägte österreichische
Wirtschaftsraum wird auch in Hinkunft von einem strukturellen aber auch ökologischen Wandel beeinflusst sein.
Gut ausgebildete Jugendliche und die Möglichkeit zur Weiterbildung von MultiplikatorInnen im ländlichen
Raum sind dabei ein wichtiger Schlüssel für die zukunftsfähige Entwicklung“, sagte Landwirtschafts-
und Umweltminister Josef Pröll heute anlässlich der Eröffnung der Hochschule für Agrar- und
Umweltpädagogik, die im Rahmen der österreichweiten Aufwertung aller Pädagogischen Akademien Universitätsstatus
erlangt.
Aufgrund des Pädagogischen Hochschulgesetzes vom 1. März 2006 wird die bisherige Agrarpädagogische
Akademie in eine Hochschule umgewandelt. Im Zuge dessen wird auch das Lehrangebot erweitert: Die Erfahrungen im
Bereich Landwirtschaft sollen 2008 durch die zusätzliche Aufnahme des Studiengangs Umweltpädagogik komplettiert
werden, der als innovatives und einzigartiges Bildungsangebot für eine nachhaltige Entwicklung geplant ist.
Im neuen Ausbildungsschwerpunkt können MaturantInnen in einem 6-semestrigen Bachelorstudium die Qualifikation
für den Unterricht von Fächern mit Umweltbezug an Schulen und für beratende Berufe erwerben. Vergleichbare
Angebote in diesem Bereich existieren in Österreich derzeit nicht. Eine weitere Besonderheit an der künftigen
Hochschule stellt die fachliche Schwerpunktbildung im Themenbereich „Farming for Health“ dar. Dieser neue Dienstleistungsbereich
soll den Studierenden und SeminarteilnehmerInnen eine neue Form der Wertschöpfungsperspektive vermitteln.
Ziel der neuen und umfassenderen Ausbildung ist die Realisierung eines zukunftsfähigen agrar- und umweltpädagogischen
Bildungskonzepts. Der intensiv geförderte internationale Austausch mit Agraruniversitäten in Europa bietet
Studierenden und Lehrenden insbesondere einen offenen Zugang zu attraktiven Bildungsangeboten und ermöglicht
einen mehrdimensionalen Blick auf neue Themen. Das neue Studium gliedert sich in theoretische Lehrveranstaltungen
und Praktika. Durch eine interdisziplinäre Herangehensweise werden die Studierenden in professionellen Situationen
auf die zukünftige berufliche Tätigkeit vorbereitet und können so die notwendigen Kompetenzen erwerben.
Die Agrarpädagogische Akademie bildet als einzige Institution Österreichs Lehrerinnen und Lehrer für
die landwirtschaftlichen Fachschulen und höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen aus. Derzeit stehen
rund 2.200 LehrerInnen und cirka 600 BeraterInnen im Dienst des agrarischen Bildungs- und Beratungssystems. Die
Kernaufgabe der Hochschule wird darin bestehen, auch zukünftige LehrerInnen und BeraterInnen im agrarischen
Bereich zu qualifizieren und fortzubilden. Die Studierenden erwerben pädagogische, fachliche und persönliche
Schlüsselkompetenzen unter der Perspektive der Nachhaltigkeit, um in aktuellen und künftigen Berufsfeldern
und im Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen erfolgreich zu sein. „Im Zentrum stehen die pädagogischen
Grundlagen von Erziehungswissenschaft bis zu Internats- und Freizeitpädagogik, Unternehmensführung sowie
Fachwissenschaften und Fachdidaktik. Dabei sind die Schwerpunkte Landwirtschaft, Ernährungs- und Haushaltswissenschaften
oder Erneuerbare Energie und Nachhaltigkeit wählbar“ führt der Rektor der neuen Hochschule Thomas Haase
weiter aus. „Innerhalb der Ausbildung werden darüber hinaus auch die Kompetenzen zum Beratungsdienst in den
Landwirtschaftskammern sowie zum Förderungsdienst erworben“. |