Wien (rk) - Von den zuletzt drei genannten Standorten für den Neubau der Wirtschaftsuniversität
Wien - Nordbahnhofgelände, Muthgasse und Messegelände - hat letztere am Abend des 01.10. den Zuschlag
im Uni-Rat bekommen. In einem gemeinsamen Mediengespräch mit Wissenschaftsminister Johannes Hahn und Wiens
Vizebürgermeisterin Renate Brauner erläuterte WU- Rektor Christoph Badelt am 02.10. die Gründe für
den neuen Standort, an dem voraussichtlich 2012/13 der Lehrbetrieb starten soll. Die Örtlichkeit des Südportals
des Messegeländes - es ist im Besitz der Stadt Wien - würde beste Entwicklungsmöglichkeiten bieten,
böte Synergien mit dem Messebetrieb sowohl räumlich wie auch inhaltlich und weise mit der nächstes
Jahr eröffneten U2-Verlängerung einen sehr guten Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz auf.
Es könne sich dort eine "campusartige Atmosphäre" in unmittelbarer Nähe zum Prater für
die etwa 22.000 Studierende entwickeln.
Brauner: Wichtiger Schritt zur Wissensmetropole Wien
Brauner betonte das ausgezeichnete Verhältnis der Stadt zu den Universitäten, mit dem Neubau der WU wäre
Wien einen guten Schritt weiter, Wissensmetropole in Zentral- und Osteuropa zu werden. Weiters würde der Wirtschaftsstandort
Wien dadurch profitieren, ebenso wie die Messe Wien. Auch Bundesminister Hahn bezeichnete die gefundene Lösung
als optimal, seine Idee die Technische Universität und die WU-Wien auf einen Standort zusammen zu bringen,
"sei Vergangenheit."
Organisatorisch wird es zu einer eigenen Gesellschaft zwischen der BIG (Bundesimmobiliengesellschaf) und der WU-Wien
kommen. Mit Anfang November könne mit der Ausschreibung eines europaweiten Architekturwettbewerbes begonnen
werden. Als Auflage wurde das Prinzip der Energie-Effizienz genannt, ebenso werde es sicherlich zu keiner "Turm"-Lösung
auf dem neuen Standort kommen. Ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sein wird, können
man heuten noch nicht sagen. Mit 2010 könnten die Bauarbeiten, 2012/013 der Lehrbetrieb beginnen. Insgesamt
werde als Investition mit einem dreistelligen Millionenbetrag gerechnet, die Vorfinanzierung werde die BIG, so
deren Geschäftsführer Christoph Stadlhuber, stellen.
WU-Wien: Größte Wirtschaftsuniversität Europas
Bislang war die WU-Wien, die in Österreich die zweitgrößte Universität darstellt und in Europa
die größte Wirtschaftsuni ist, auf insgesamt vier Standorte aufgeteilt. Das Hauptgebäude am Liechtenwerder
Platz, ursprünglich für 9.000 Studierende ausgerichtet, werde laut Eigentümer BIG sicherlich problemlos
verwertet werden können. Flächenmäßig wird die neue WU um die 110.000 Quadratmeter Nettofläche
ausweisen. Studentenheime sind derzeit auf dem unmittelbaren Planungsgelände nicht vorgesehen, laut WU- Vizerektor
Michael Holoubek könne es aber in der Nähe des Geländes welche geben. Neben den 22.000 Studierenden,
denen mit dem Neubau deutlich bessere Studiermöglichkeiten geboten werden, weist die WU-Wien um die 100 Professoren
auf, die von mehreren hundert Assistenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern unterstützt werden. Auch für
sie wird der Neubau am Messegelände bessere Arbeitsmöglichkeiten bieten. |