Burgstaller beim ersten "dies academicus" der Paris-Lodron-Universität
Salzburg
Salzburg (lk) - Die Paris-Lodron-Universität Salzburg biete ein überzeugendes Anschauungsbeispiel
für ein neues akademisches Selbstbewusstsein, betonte Bildungsreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller
am 15.10. beim ersten "dies academicus" der Universität Salzburg in der Großen Aula. Als "dies
academicus" bezeichnet man einen an vielen Universitäten üblichen akademischen Feiertag.
Beim Festakt in Anwesenheit von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer erhielten die Schriftsteller Mag. Karl-Markus
Gauß und Prof. Dr. Michael Mitterauer die Ehrendoktorwürde und Mag. Daniela Marinello den Doktortitel
"sub auspiciis praesidentis". Für diese Auszeichnung müssen alle Oberstufen-Klassen einer höheren
Schule mit Vorzug absolviert, die Matura mit Auszeichnung abgelegt beziehungsweise an der Universität alle
Diplomprüfungen und die Dissertation mit "sehr gut" beurteilt werden. Der Titel einer Ehernsenatorin
beziehungsweise eines Ehernsenators wurde an Majo Fruithof Humer und an Gerhard Lenz verliehen. Weiters wurden
beim "dies academicus" die Habilitationen des vergangenen Jahres vorgestellt. Die Festrede hielt Karl
Markus Gauß.
Darüber hinaus erhielt Hofrat Mag. Dr. Gerfried Brandstetter, Leiter der Fachabteilung Hochschulen, Wissenschaft
und Zukunftsfragen des Landes, den Ehrenring der Universität. Ebenfalls den Ehrenring bekamen Generaldirektor-Stellvertreter
Dr. Rudolf Aichinger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Versicherung AG, und Studienrat
Dipl.-Ing. Rudolf Strasser, Leiter der Abteilung für Bodenpolitik im Magistrat Salzburg.
Die Universitätslandschaft Salzburgs stehe heute auf drei starken Säulen: der Paris-Lodron-Universität,
der Kunstuniversität Mozarteum und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, berichtete Landeshauptfrau
Burgstaller bei der Festveranstaltung. Der Wissenschafts- und Forschungs-Standort Salzburg verfüge weiters
über ein neues universitäres biowissenschaftliches Forschungszentrum, ein Krebsforschungslabor, vier
Christian-Doppler-Labore, eine neue GIS-Forschungsstelle der Österreichischen Akademie der Wissenschaft sowie
über die weltweit erste Stiftungsprofessur für Strukturbiologie. Hinzu komme ein neues Studienangebot
für technische und betriebswirtschaftliche universitäre Studien in Kooperation mit der TU München
als Technik-Modul-Studium. Das Profil Salzburgs als international attraktiver Anziehungspunkt für Wissenschafts-
und Forschung konnte damit wesentlich erweitert und geschärft werden.
Wissen entzieht sich der ökonomischen Bewertbarkeit
Über diesen unbestreitbaren Erfolgen dürfe nicht übersehen werden, dass viele Orientierungsfragen
über unser heutiges und künftiges Verständnis von Wissen und Wissenschaft als Spiegelbild gesellschaftlicher
Entwicklung zur Diskussion anstehen, so Burgstaller weiter, bis hin zur Frage, ob unser Selbstverständnis
von der Wissensgesellschaft nicht immer mehr und immer schmerzlicher in Widerspruch zu einem herkömmlichen
und auch bewährten Verständnis von Bildung gerate. Bildung als Kerneigenschaft sei unverzichtbares Mittel
zur Durchdringung der Welt durch Erkennen, Verstehen und Begreifen. Das in diesem Sinne durch Bildung vermittelte
Wissen sei vor allem auch nicht eindeutig zweckorientiert und entziehe sich somit vielfach der ökonomischen
Bewertbarkeit, betonte Burgstaller: "Und das ist auch gut so."
Diese Balance zwischen zeitlosen menschlichen Ansprüchen und in die Zukunft weisenden technischen Erfordernissen
gelte es auch und gerade auf akademischem Boden ständig neu zu suchen und zu finden. Das sei letztlich eine
in ihrer Bedeutung kaum zu überschätzende gesamtgesellschaftliche und somit auch politische Aufgabe.
Diese Aufgabe könne heute und morgen nur mithilfe von modernen Universitäten als Stätten von Lehre
und Forschung wirklich gelöst werden, so Burgstaller.
Die Salzburger Paris-Lodron-Universität stehe "voll im Leben". Das beweise sie nicht nur durch ihre
umfassenden Aktivitäten als erstklassige Bildungsstätte, sondern auch durch Veranstaltungen wie "uni:hautnah",
bei denen sie sich jährlich einem breiten Publikum als höchst lebendige Bildungseinrichtung präsentiert.
Ausdruck der wachen Zeitbezogenheit dieser Universität seien aber auch Gesten nach außen wie die heutige
Veranstaltung, so Burgstaller. |