Ausstellung an der Uni Graz feiert bahnbrechende Erfindung
Graz (universität) - Vor 50 Jahren gelangte eine an der Karl-Franzens-Universität Graz
betriebene Entwicklung zur Reife, die seither weltweit in der Grundlagenforschung, aber auch in der industriellen
Praxis von großer Bedeutung ist: Der Chemiker Otto Kratky entwickelte eine spezielle Kamera, die mit Hilfe
der Röntgenkleinwinkelstreuung erstmals eine auch praktisch anwendbare Analyse molekularer Strukturen in Festkörpern
und Flüssigkeiten ermöglichte. Bis heute hat die Grazer Erfindung – hergestellt vom Unternehmen Anton
Paar – nichts von ihrer Bedeutung verloren und ist in am Institut für Chemie weiterentwickelten Formen weltweit
im Einsatz.
Anlässlich des Jubiläums der so genannten „Kratky-Kamera“ hat das Zentrum für Wissenschaftsgeschichte
der Universität Graz in Kooperation mit dem Institut für Chemie und der Firma Anton Paar eine Ausstellung
zusammengestellt.
Die Schau in der Eingangshalle des Hauptgebäudes der Uni Graz wird am 18. Oktober 2007 um 11.30 Uhr eröffnet
und ist bis 30. November 2007 von Montag bis Freitag, 6 bis 22 Uhr, sowie samstags 6 bis 14 Uhr zu sehen. Der Eintritt
ist frei!
Die Eröffnung erfolgt durch Rektor Alfred Gutschelhofer, Initiator und Ausstellungsgestalter Walter Höflechner,
Ulrich Santner von der Firma Anton Paar, Otto Glatter, Leiter des Instituts für Chemie, sowie FWF-Präsident
Christoph Kratky, der Sohn des Erfinders der Kamera.
Vorgestellt wird auch eine neue Reihe edler Uni-Notizbücher, die jeweils Kurzporträts und Fotos herausragender
WissenschafterInnen der Universität Graz enthalten. Die ersten beiden Ausgaben sind Otto Kratky und Ludwig
Boltzmann gewidmet.
Zu sehen sind unter anderem Fotos und Unterlagen zur Person Otto Kratkys und zur Kameraentwicklung, Materialien,
die das Phänomen der Röntgenkleinwinkelstreuung anschaulich erklären sowie natürlich die „Kratky-Kamera“
von 1957 sowie eine SAXSess-Kamera, die heutige Form der Kratky-Kamera.
„Die Ausstellung gilt der Konstruktion eines bahnbrechenden vielseitigen Analysegeräts, seiner Weiterentwicklung
und der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen einem universitären Forschungsinstitut und einem erstrangigen
Wirtschaftsunternehmen“, betont Höflechner. |