Bund, Land und WWF gemeinsam für verbesserten Hochwasserschutz und neues Leben an der Ischler
Traun
Bad Ischl (wwf) - Was im heurigen Sommer in Bad Ischl mit dem Abriss der alten Eisenbahnbrücke
begonnen wurde, setzen die Bagger nun direkt am Fluss fort: Auf der Länge eines halben Kilometers wird die
Traun eingetieft, natürliche Uferböschungen angelegt und das Flussbett neu gestaltet. Zusätzlich
soll auch zum ersten Mal ein Seitenbach - der Sulzbach - wieder angebunden werden. Diese Maßnahmen kommen
einerseits der Sicherheit und Lebensqualität der Bad Ischler zu Gute und verbessern andererseits die Flussstruktur.
"Der heutige Spatenstich ist ein wichtiger Schritt in Richtung lebendige Traun. Er verbindet nachhaltigen
Hochwasserschutz bestens mit der Wiederbelebung wertvoller Auwald-Lebensräume", so Umweltminister Josef
Pröll zu den natürlichen Uferböschungen.
Durch die Umbauten wird für den Fluss mehr Raum geschaffen, und so im Hochwasserfall das Risiko für Überschwemmungen
maßgeblich reduziert. "Mit der Absenkung der Traun verbessern wir die Hochwassersicherheit für
den Ortsteil Sulzbach in entscheidendem Maße", erklärt Ing. Wilhelm Laimer, Leiter des Gewässerbezirks
Gmunden. Gleichzeitig werden die Lebensräume in der Traun ökologisch aufgewertet. Stark bedrohte Tierarten
gewinnen wertvollen Lebensraum, der durch den technischen Hochwasserschutz der letzten Jahrzehnte verloren gegangen
war, zurück.
"Von der Wiederanbindung des Sulzbachs werden anspruchsvolle Flussbewohner wie Bachforelle, Äsche, Koppe
und Co. profitieren ", begrüßt auch Flussraummanager Leopold Feichtinger die Maßnahmen. Feichtinger
wurde vom Land Oberösterreich, dem Lebensministerium und dem WWF gemeinsam eingesetzt, um im Rahmen des "Gewässerbetreuungskonzepts
Obere Traun" für mehr Lebensraum- und Artenvielfalt am Fluss zu sorgen.
Ein wesentlicher Teil der Arbeiten ist die Verbesserung der Wandermöglichkeit für Fische und andere Wassertiere
durch Auflösung des Querbauwerks im Bereich der alten Eisenbahnbrücke. Es wird im Mündungsbereich
der Kaltenbach-Au neu errichtet, allerdings auf zwei kleinere und flachere Stufen aufgeteilt, sodass es keine unüberwindbare
Barriere mehr darstellt. Zusätzlich wird dem bestehenden Altarm wieder mehr Leben eingehaucht indem ein Stück
oberhalb der Mündung in die Traun eine Rohrverbindung hergestellt wird. "Durch diese Maßnahme erhält
der untere Teil des Altarms wieder ausreichend Wasser und somit einen Teil seiner natürlichen Dynamik zurück
- ein weiterer Schritt zu einer lebendigen Traun!", sind sich Laimer und Feichtinger einig.
Im Rahmen des Gewässerbetreuungskonzepts bemühen sich die Partner Bund, Land Oberösterreich, Bundeswasserbauverwaltung
und WWF gemeinsam um ein modernes und naturnahes Management der Traun. Zahlreiche Maßnahmen sollen in den
nächsten Jahren dafür sorgen, dass nachhaltiger Hochwasserschutz mit der Wiederbelebung wertvoller Auwald-Lebensräume
einhergeht. Nicht nur stark bedrohten Tierarten wird dadurch ein Comeback ermöglicht - auch die Menschen in
der Region gewinnen wertvollen Freizeit- und Erholungsraum zurück. |